Podcaster
Episoden
17.08.2021
49 Minuten
Wie gelingt wissenschaftliche Kommunikation, sodass sie von der
Politik, der Gesellschaft und den Medien in ihrem Eigenwert
anerkannt wird? Eine wichtige Frage an einen wichtigen Hamburger
Virologen: Professor Jonas Schmidt-Chanasit. Nach einem
luftig-sommerlichen Start mit dem Song „The Girl from Ipanema“
(1963) geht es nicht nur mit Blick auf den Herbst ans
Eingemachte. In dieser Folge werden große Zukunftsfragen
gestellt: Wie ist der globale Blick mit lokaler Politik zu
vereinen? Wann werden die Grenzen des eigenen Blicks offenkundig
und wie sind sie zu überwinden? Welche Rolle spielt dabei der One
Health-Ansatz? Und zu guter Letzt: Warum ist die Zucht von
Bunthörnchen nicht empfehlenswert?
Die Folge wurde am 11. August 2021 aufgezeichnet.
Prof. Jonas Schmidt-Chanasit ist Leiter der
Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
in Hamburg und gehört zu den wichtigsten Stimmen im Kontext der
Corona-Pandemie.
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30.06.2021
46 Minuten
Politische Bildung und Kunst sind zwei Paar Schuhe – oder nicht?
Schließlich sind beides „Modernisierungspraktiken“ und
schließlich kombiniert auch der Präsident der Bundeszentrale für
politische Bildung, Thomas Krüger, sein politisches Standbein mit
einem musikalischen Spielbein. Heraus kommt dabei flotter Free
Jazz, der auch diese Folge in Schwung bringt. Ein Genre, das in
der ehemaligen DDR als Mainstream Zugänge zu Welt, Freiheit und
Selbstbehauptung schaufelte. Und heute? Wie gelingt es der Kunst
und der politischen Bildung mit ihren jeweiligen Weltzugängen
vielfältige Zielgruppen zu erreichen und damit ihre
gesamtgesellschaftliche Relevanz zu stärken? Wer hat welche
Strategie und wer lernt von wem?
Song: Insomnia Brass Band, „In My Name“. Die Posaunistin Anke
Lucks ist auch Krügers Bandleaderin.
Thomas Krüger ist seit Juli 2000 Präsident der Bundeszentrale für
politische Bildung. Seine politische Karriere begann er 1989 als
eines der Gründungsmitglieder der Sozialdemokraten in der DDR
(SDP).
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25.05.2021
57 Minuten
„Der Mensch wird am Du zum Ich“, schrieb der Religionsphilosoph
Martin Buber. Durch und durch coronagezeichnet wird diesem Satz
wohl keiner widersprechen. Sicher, wir haben Zoom – und wer da
meine, eine digitale Lesung mit Kindern funktioniere nicht:
Unfug! Das weiß Kirsten Boie nur zu gut. In dieser Folge spricht
die Schriftstellerin aber auch von ergreifenden Erfahrungen, wenn
Kinder, die nicht in die Schule gehen oder auf Spielplätzen toben
können, Bücher nach Hause gebracht bekommen. Dann kommt es zu
Treppenhaus-Lesungen und mit einmal werden Bücher eine richtige
Attraktion. Ob die jungen Leserinnen und Leser auch später so
begeistert vom Lesen bleiben werden, wer weiß das schon. Was wir
aber wissen, ist, welch Pfeffer in Büchern steckt. Und ist es
nicht tröstlich und aufregend zugleich, zu wissen, dass es immer
wieder neue Bücher geben wird, die einen im Pakt mit eigenen
Erinnerungen und Erfahrungen um den Finger wickeln werden? Ob man
nun will oder nicht: Bücher, gerade Kinderbücher, können auch
eine kleine Psychotherapie sein, meint Kirsten Boie. Und nein,
diese Podcastfolge ist wohl keine Psychotherapie, wenngleich sie
vom Ich, vom Du, vom Wir und den verbindenden Fäden dazwischen
erzählt.
Song: Loreena McKennitt – Dante’s Prayer
Die Hamburger Ehrenbürgerin Kirsten Boie ist eine der
renommiertesten, erfolgreichsten und vielseitigsten deutschen
Kinder- und Jugendbuchautorinnen, aus deren Feder bereits über
hundert Bücher stammen. Zwei Dinge sind Kirsten Boie beim
Schreiben besonders wichtig: Zum einen, dass Literatur für Kinder
immer auch Literatur sein sollte; zum anderen, dass darüber nicht
vergessen wird, an wen sie sich richtet, dass sie also Literatur
für Kinder ist.
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29.03.2021
48 Minuten
Ein Song, der mit den Versen „Alles wird gut“ aufwartet, ruft
Hoffnungen hervor. Dass dieser Song „Beherbergungsverbot“ heißt,
ist nun die ironische Volte. Aber gerade solche Widersprüche,
diese stoische Zuversicht, wie die Band Erdmöbel sie in ihren
Songs verpackt, fasziniert Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen
Theaters in Berlin und ehemaliger Präsident des Deutschen
Bühnenvereins. Ebenso das Grundvertrauen, das aus dem Song
spricht. Ja, es mag ein „Weihnachtsmanndenken“ sein, dass alles
gut wird, aber wäre es nicht für uns als Gesellschaft auch ohne
Pandemie-Schlamassel ein großes Geschenk, nicht immer vom
Schlechtesten auszugehen? Ein Ort, an dem das Vertrauen immer
wieder verschenkt und ausgepackt wird, ist seit jeher das
Theater; ein Ort, an dem man als Intendant Vertrauen in die
Prozesse und die Beteiligten investieren muss, weil man eben
nicht alles steuern kann. Vertrauen muss man als Publikum
sowieso, denn man weiß nie, was kommt, wie stark womöglich an
unseren Reiz-Reflektionszipfeln gezerrt und wie lange das Erlebte
nachhallen wird. An Anfang und Ende steht immer das Prinzip
Hoffnung: Andra tutto bene.
Die Folge wurde am 16. März 2021 aufgezeichnet.
Ulrich Khuon war Intendant des Thalia Theaters Hamburg. Seit
September 2009 ist er Intendant des Deutschen Theaters Berlin.
Von Januar 2017 bis November 2020 war er Präsident des Deutschen
Bühnenvereins. 2020 wurde Ulrich Khuon mit dem
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Neben seinem
Eintreten für eine demokratische Debattenkultur wurde damit sein
vehementes Engagement im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit
sowie sein Einsatz für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen
von Künstler_innen gewürdigt.
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26.02.2021
55 Minuten
Eine Kurzbeschreibung bedeutet Abstraktion. Damit höhlt sie aus,
um was es in dieser reichhaltigen Folge geht: Das Unbehagen, mit
Komplexität umzugehen, Bezüge herzustellen, die Bereitschaft,
Abstriche zu machen und sich zu verändern. So ist auch das
Verhältnis von Wissenschaft und Politik schließlich gerade dieser
Tage und Monate angespannt. Grund genug, einen Soziologen zum
Ferngespräch zu bitten: Armin Nassehi. Die Corona-Pandemie sei
ein „soziologisches Hauptseminar für die Gesellschaft“, sagt
dieser. Was wir lernen, als Individuum und vor allem, was sich
wie in unser kollektives Gedächtnis einbrennen wird und warum,
wird sich erst dann zeigen, wenn Corona kein Gegenwartssujet mehr
ist und hängt, wie frühere Krisen zeigten, wohl mit dem Grad an
langfristigen Veränderungen zusammen. Wie diese Krise also
meistern und welche Schlüsse aus ihr ziehen? Schaffen wir es,
Zielkonflikte zu überwinden und Abweichungen zu organisieren?
Schaffen wir es, Interessen zusammenzubringen und gemeinsam
auszutarieren, ohne Nutzenkalkül, sondern vielmehr in Hinblick
auf das Funktionieren unserer Gesellschaft? Hilft in der
Annäherung vielleicht auch der Fußball (vielleicht sogar Schalke
04?) oder eher das ästhetische Hörerlebnis solch romantischer
Opernmusik, wie wir sie hier hören: Pur ti miro aus der
Oper L’incoronazione di Poppea von Claudio Monteverdi?
Armin Nassehi ist Soziologieprofessor an der
Ludwig-Maximilians-Universität in München und Herausgeber des
Kursbuchs. Im Dezember 2020 wurde er in den neu
gegründeten wirtschaftlich-wissenschaftlichen Beirat des
Ethikverbands der deutschen Wirtschaft berufen. Nassehi gehört
dem Expertenrat Corona der nordrheinwestfälischen
Landesregierung an.
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Über diesen Podcast
Carsten Brosda, Hamburger Senator für Kultur und Medien, schätzt
das persönliche Gespräch – allerdings mit Wenn und Aber, denn ein
Dialog braucht kein Meinungs-Pingpong, sondern gute Argumente und
die Bereitschaft einander zuzuhören. Im Podcast "Mit Wenn und Aber"
spricht Carsten Brosda mit bekannten Personen des Kulturgeschehens.
Ohne Wenn und Aber gilt dabei: Es spricht und denkt sich immer
besser mit Musik. Das Gegenüber darf also einen Song mitbringen. Am
Song entzündet sich dann der Gesprächsstoff. Danach ist alles offen
– auch der Erscheinungsrhythmus der Podcast-Episoden. „Tell the
truth enough you’ll find it rhymes with everything“, singt Jason
Isbell in „Be Afraid“. Wir wollen nach der Wahrheit suchen und sie
erzählen. Mit Witz, Leidenschaft und Vernunft.
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