Podcaster
Episoden
31.05.2021
12 Minuten
Wir befinden uns am Ende des Mai 2021 und die Welt steckt mitten
im gewaltigsten Umbruch und gleichzeitig im größten Wirtschafts-
und Gesellschaftsexperiment ihrer gesamten Geschichte. Was wir
zurzeit erleben, ist nicht mehr und nicht weniger als der
Versuch, unser gesamtes Leben vollständig zu digitalisieren. Mit
der Begründung, die Ausbreitung einer Krankheit verhindern zu
wollen, werden wir gedrängt, vom Homeoffice aus zu arbeiten, per
Homeschooling zu lernen, nur noch online einzukaufen, beruflich
nicht mehr direkt, sondern über Konferenzplattformen im Internet
zu kommunizieren und unser Bewegungs- und Kontaktprofil über eine
Nachverfolgungs-App erfassen zu lassen. Auch im Finanzsektor
zwingt man uns die Digitalisierung immer stärker und immer
schneller auf: Bankfilialen werden geschlossen, das Bargeld wird
mit aller Macht zurückgedrängt und die Zentralbanken arbeiten
unter Hochdruck an dem mit Abstand wichtigsten Zukunftsprojekt
unserer Zeit: der Einführung von digitalem Zentralbankgeld.
Parallel zu diesen beiden Prozessen erleben wir eine immer
stärkere Einschränkung unserer Grundrechte. Nachdem die
Regierungen uns unsere Reisefreiheit und das Versammlungsrecht
genommen haben, wird auch die Meinungsfreiheit immer stärker
beschnitten. Zwischen all diesen Entwicklungen gibt es einen
direkten ursächlichen Zusammenhang: Die Zukunft, in die man uns
führen will, lässt sich nämlich nicht mit den Grundsätzen der
Demokratie vereinbaren, und zwar aus folgendem Grund: Wir leben
in einer Gesellschaft, die von einer extrem wohlhabenden und
extrem mächtigen, aber gleichzeitig winzigen Minderheit
beherrscht wird. Deren größtes Interesse besteht darin, den
eigenen Wohlstand und die eigene Macht zu erhalten. Die
Digitalisierung erfolgt also nicht zugunsten von uns allen,
sondern zugunsten dieser Minderheit. Da die Digitalisierung
selbst aber ungeheure Möglichkeiten der Demokratisierung bietet
und die Herrschaft der Wenigen dadurch gefährden könnte, ist
diese winzige Minderheit gezwungen, auf ständig neue Mechanismen
der Unterdrückung zurückzugreifen. Das abstoßendste Beispiel
dieser Entwicklung erleben wir seit einiger Zeit in China, wo die
Regierung ihre Untertanen wie kein anderes Land auf der Erde auf
Schritt und Tritt überwacht, kontrolliert und drangsaliert. Dass
ausgerechnet diese Regierung von einer Kommunistischen Partei
gestellt wird, sollte uns alle hellhörig machen...hier
weiterlesen:
https://kenfm.de/the-wolff-of-wall-street-spezial-digitales-zentralbankgeld-das-ende-aller-demokratie
Die Zeit ist mehr als reif für ein demokratisches Geldsystem. Die
Bücher „Ernst Wolff erklärt das globale Finanzsystem“
und „Weltmacht IWF“ von Ernst Wolff werden in diesem
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29.01.2021
11 Minuten
Wir befinden uns am Ende des Januars 2021. Unser Leben hat sich in
den vergangenen 12 Monaten von Grund auf verändert und viele
Menschen hoffen zurzeit auf eine Rückkehr zur alten Normalität. Die
aber ist unmöglich, denn wir stecken in einem historischen
Umwandlungsprozess, der sich nicht aufhalten und nicht rückgängig
machen lässt. Dieser Umwandlungsprozess hat zwei Triebkräfte. Bei
der einen handelt es sich um die Finanzialisierung, bei der anderen
um die Digitalisierung der Welt. Die Finanzialisierung hat zu einer
tiefgreifenden Veränderung in der Wirtschaft geführt. Durch die
fortschreitende Abschaffung rechtlicher Einschränkungen seit der
Mitte der 1970er Jahre ist der Finanzsektor immer mächtiger
geworden und hat sich in ein Casino verwandelt, das heute ein
Eigenleben führt und von großen Vermögensverwaltungen wie BlackRock
beherrscht wird. Die Digitalisierung hat ihren Ursprung ebenfalls
in den 1970er Jahren, als Konzerne wie Microsoft und Apple
gegründet wurden. Sie sind heute nicht nur Billionen von Dollar
wert, sie kontrollieren und beherrschen auch die neben dem Geld
wichtigste Lebensader der Wirtschaft, den Datentransfer. Beide
Entwicklungen – also die Finanzialisierung und die Digitalisierung
– sind eng miteinander verknüpft. So sind die Vermögensverwaltungen
an allen Digitalkonzernen beteiligt, während umgekehrt die
Digitalkonzerne ihnen ihr Knowhow zur Verfügung stellen. Auf diese
Weise ist eine Art Interessengemeinschaft entstanden, der
digital-finanzielle Komplex. Dieser Komplex hat auf Grund seines
Erfolges das Geld der Ultrareichen der Welt angezogen, deren
Vermögen heute zu einem großen Teil von seinem Wohlergehen abhängt.
Zudem haben zahlreiche führende Kräfte des digital-finanziellen
Komplexes Stiftungen gegründet, mit deren Hilfe sie Einfluss auf
Medien, Politik oder auch auf internationale Organisationen ausüben
können. Eine solche Konzentration finanzieller Macht, technischer
Möglichkeiten und persönlicher Einflussnahme hat es in der
Geschichte der Menschheit noch nicht gegeben. Trotzdem kämpft der
digital-finanzielle Komplex zurzeit mit 3 großen Problemen: Nach
dem Beinahe-Crash von 2007/08 konnte das globale Finanzsystem nur
mittels einer beständigen Geldzufuhr und einer kontinuierlichen
Senkung der Zinsen durch die Zentralbanken am Leben erhalten
werden. Weil das Zinsniveau jedoch inzwischen bei null angekommen
ist und Negativzinsen das System von innen her zerstören würden,
ist hier kein Spielraum mehr vorhanden. Die Digitalisierung, zum
Beispiel in Form von Robotern, kann Menschen als wertschaffende
Arbeiter ersetzen, nicht aber als Konsumenten, die ihre Löhne
ausgeben und damit die Wirtschaft ankurbeln. Die Digitalisierung
produziert daher unausweichlich ein ständig wachsendes Heer von
Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfängern. … & das dürfte das
vermutlich größte Problem sein: Geld ist in seiner bisherigen Form
immer ein Gradmesser für menschliche Arbeit gewesen. Eine Ware ist
teuer, weil viel menschliche Arbeit in ihr steckt, eine andere
billiger, weil weniger menschliche Arbeit in ihr steckt. Wenn die
menschliche Arbeit aber in vielen Bereichen durch die
Digitalisierung entfällt, gilt dieser Vergleich nicht mehr. Das
Prinzip des Geldes, wie wir es kennen und wie es vor tausenden von
Jahren aus der Tauschwirtschaft entstanden ist, lässt sich mit
einer immer stärker digitalisierten Welt auf Dauer nicht
vereinbaren. Wie reagiert nun der digital-finanzielle Komplex auf
diese Probleme? Wie wir in den vergangenen Jahren beobachten
konnten, mit einer Doppelstrategie: Einerseits, indem er das
bestehende System bis zu seinem bitteren Ende ausplündert und
andererseits, indem er im Hintergrund die Vorbereitungen für ein
neues System trifft, das vor allem einem Ziel dient: dem eigenen
Machterhalt. Die Plünderung erleben wir seit der Krise von 2007/08,
wobei das Tempo im vergangenen Jahr erheblich verschärft wurde. Das
hat dafür gesorgt, dass der digital-finanzielle Komplex mehr Geld
und mehr Macht als je zuvor an sich reißen konnte. Allein zwischen
Mitte März und Ende Dezember 2020 hat das Gesamtvermögen der
Milliardäre weltweit um 3,9 Billionen Dollar zugenommen.
Gleichzeitig ist der Lebensstandard von 1,6 Milliarden Menschen zum
Teil drastisch gesenkt worden, heute hungern nach Angaben der
Vereinten Nationen 130 Millionen mehr Menschen als vor den
Maßnahmen. Wir haben es also seit einem Jahr mit dem schärfsten
Anstieg der sozialen Ungleichheit aller Zeiten zu tun. Diese
extreme Entwicklung führt natürlich zu ungeheuren sozialen
Spannungen, die sich mit Sicherheit in der vor uns liegenden Zeit
entladen werden. Aber auch diese Spannungen und die drohenden
Verwerfungen kommen dem digital-finanziellen Komplex keinesfalls
ungelegen. Seine Hintergrund-Strategie sieht nämlich die Einführung
eines neuen Geldsystems vor, das unter normalen Umständen wohl kaum
durchzusetzen wäre. Bei diesem neuen Geld handelt es sich um die
digitale Zentralbankwährung, englisch CBDC für Central Bank Digital
Currency. An deren Entwicklung arbeiten zurzeit alle großen
Zentralbanken der Welt mit Hochdruck. Die CBDC wird ausschließlich
in digitaler Form existieren und mit der vollständigen Abschaffung
des Bargeldes einhergehen. Sie wird uns alle nicht nur der
Kontrolle des Staates, sondern auch der Kontrolle der großen
IT-Konzerne unterwerfen, weil beide sie ja gemeinschaftlich
herausgeben werden. Bei der CBDC handelt es sich also zum ersten
Mal um teilprivatisiertes Geld, und das wird folgende Eigenschaften
haben: Die CBDC wird man an Fristen binden können, die uns zwingen,
unser Geld innerhalb eines bestimmten Zeitraumes auszugeben. Es
wird sich also um das erste Geld handeln, das ein Verfallsdatum
haben kann. Die CBDC wird man auch an geographische Räume binden
können, so dass wir sie nur in bestimmten Regionen oder Ländern
ausgeben können. Außerdem kann die CBDC zweckgebunden werden, so
dass zum Beispiel ein Teil des Geldes nur zum Kauf von bestimmten
Gütern benutzt oder für andere nicht ausgegeben werden darf.
Darüber hinaus wird man Negativzinsen erheben können, um uns das
Sparen unmöglich zu machen und uns dazu anzutreiben, unser Geld
schnell auszugeben, um so die Wirtschaft anzukurbeln. Außerdem wird
man in der Lage sein, uns bei mangelndem Wohlverhalten gegenüber
dem Staat oder den IT-Konzernen Strafen aufzuerlegen, uns
Auszahlungen oder Überweisungen zu verweigern oder uns das Konto
vollends zu sperren. All das sind nur einige Eigenschaften, die die
CBDC mit sich bringt, aber sie dürften bereits zeigen, dass die
meisten Menschen ein solches Geld unter normalen Umständen ganz
sicher nicht akzeptieren würden. Es gibt allerdings ein Szenario,
unter dem das möglicherweise ganz anders aussehen könnte: Man
stelle sich vor, man würde unter dem Vorwand, die Ausbreitung einer
Krankheit verhindern zu wollen, folgende Maßnahmen ergreifen: Die
Wirtschaft in die Knie zwingen, reihenweise für den Bankrott von
mittelständischen Betrieben sorgen, Arbeitsplätze in riesigem
Ausmaß vernichten, die Staatskasse plündern, als Rettungspakete
ausgegebene Zahlungen an die Wohlhabenden vergeben, Hilfszahlungen
an die tatsächlich Bedürftigen hinauszögern und die Menschen durch
Kontaktsperren zunehmend zu isolieren. Zudem die Reisefreiheit, das
Versammlungsrecht und das Recht auf freie Meinungsäußerung
einschränken, die Bevölkerung durch immer neue Schreckensmeldungen
zermürben, sie durch mediale Manipulation gegeneinander aufhetzen -
und das alles so lange, bis am Schluss komplettes Chaos entsteht.
Und dann würde man denen, die am Boden liegen – gewissermaßen als
Rettung – ein universelles Grundeinkommen anbieten, das allerdings
an eine Bedingung geknüpft wäre: die Eröffnung eines digitalen
Zentralbankkontos. Könnte es vielleicht sein, dass man die digitale
Zentralbankwährung so ohne großen Widerstand einführen und die
Falle auf diese Weise zuschnappen lassen könnte…? Und wenn es so
wäre, wäre es dann nicht dringend geboten, dass wir uns alle einem
solchen Prozess unter Einsatz sämtlicher uns zur Verfügung
stehenden Mittel widersetzen…? Die Zeit ist mehr als reif für ein
demokratisches Geldsystem. Die Bücher „Ernst Wolff erklärt das
globale Finanzsystem“ und „Weltmacht IWF“ von Ernst Wolff
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03.12.2020
10 Minuten
Wir haben heute den 3. Dezember 2020, und auch wenn bis zum
Jahresende noch vier Wochen verbleiben, können wir jetzt schon
sagen: 2020 wird in die Geschichte eingehen – und zwar als das
Jahr, in dem das Ende des bestehenden Geldsystems besiegelt, der
Übergang in ein neues eingeleitet und diese Transformation zur
größten Vermögensumverteilung in der Geschichte der Menschheit
benutzt wurde. Hier noch einmal der Hintergrund: Das globale
Finanzsystem ist 2007/08 kollabiert und konnte nur durch das
Eingreifen von Regierungen gerettet werden. Weil deren finanzielle
Mittel schon bald nicht mehr ausreichten, griffen anschließend die
Zentralbanken mit sogenanntem „billigem Geld“ ein. Das heißt: Sie
schufen immer größere Summen aus dem Nichts und vergaben sie zu
immer niedrigeren Zinsen. Man kann Geld aber nicht unbegrenzt
schöpfen und die Zinsen nicht endlos senken, ohne das Geldsystem zu
zerstören. Warum nicht? Weil das Geld nicht verschenkt, sondern für
eine Gegenleistung vergeben wird und daher Schulden erzeugt. Wenn
zum Beispiel mit dem neu geschaffenen Geld Staats- oder
Unternehmensanleihen aufgekauft werden, verschulden sich Staaten
und Unternehmen – und zwar nicht bei den Zentralbanken, sondern bei
den Geschäftsbanken, die bei den Ankäufen als Zwischenhändler
auftreten.Um diese Schuldenspirale zu durchbrechen, haben die
Zentralbanken zwischen 2015 und 2018 versucht, das Steuer wieder
herumzureißen. Dabei hat die US-Zentralbank FED als die mit Abstand
wichtigste Zentralbank der Welt die Führung übernommen. Sie hat
ihre Bilanzsumme nach und nach reduziert und die Zinsen mehrmals
leicht angehoben – mit dem Ergebnis, dass die Börsen Weihnachten
2018 den größten Absturz seit siebzig Jahren erlebten. Seitdem
steht unzweideutig fest: Das bestehende System kann und wird in
seiner bisherigen Form nicht überleben. Diese Erkenntnis hat
allerdings verheerende Folgen gehabt. Diejenigen, die das System
kontrollieren, haben nämlich ganz offensichtlich beschlossen, es
bis zu seinem vollständigen Zusammenbruch nach allen Regeln der
Kunst zu plündern und anschließend ein neues System zu
installieren, das ihnen noch mehr Macht verleiht und noch mehr
Kontrolle als bisher ermöglicht. Sehen wir uns an, was sie zu
diesem Zweck bisher getan haben: Als im September 2019 der
US-Repo-Markt, an dem sich die Wall-Street-Banken über Nacht Geld
leihen, zusammenbrach und mehrere Großbanken und Hedgefonds das
System durch einen Dominoeffekt mit in den Abgrund zu reißen
drohten, hat die FED sie zehn Monate lang mit hunderten von
Milliarden Dollar über Wasser gehalten – ohne der Öffentlichkeit
die Namen der Geldempfänger zu enthüllen. Im ersten Quartal 2020
hat dann die Rezession, die sich bereits im Jahr zuvor angedeutet
hatte, mit voller Wucht eingesetzt. Während man früher alles getan
hätte, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, tat man diesmal genau
das Gegenteil: Man brachte sie durch einen Lockdown zum Stillstand
– unter dem Vorwand, eine Pandemie eindämmen zu wollen. Das hat
zwar – wie wir alle wissen - nicht geklappt, dafür aber den höchst
willkommenen Grund für eine Rettungsaktion geliefert, die alles,
was wir bisher gesehen haben, in den Schatten stellt. Die Eingriffe
am Repo-Markt und die Rettungsaktion nach dem Lockdown waren nicht
mehr und nicht weniger als die größte Geldschwemme und damit der
Auslöser für die größte Schuldenlawine aller Zeiten. Die FED hat
zwischen September 2019 und Oktober 2020 insgesamt mehr als 9
Billionen Dollar ins System gepumpt. Die USA haben allein im Juni
2020 – also innerhalb von 30 Tagen - mehr Schulden aufgenommen als
in den ersten 200 Jahren ihrer Geschichte. Und noch ein Rekord, der
einem die Sprache verschlägt: Rund 22 Prozent aller heute weltweit
zirkulierenden Dollar sind seit Januar 2020, also in den letzten
elf Monaten, erzeugt worden. Da das künstlich geschaffene Geld -
wie frühere Rettungspakete auch - nicht etwa zur Ankurbelung der
Realwirtschaft eingesetzt wurde, sondern erneut fast ausschließlich
in die Spekulation geflossen ist, haben wir es aktuell mit einer
historisch einmaligen Situation zu tun: Wir haben die schlimmste
Rezession der Neuzeit, die den arbeitenden Menschen riesige
Einkommensverluste eingebracht hat, und gleichzeitig historische
Rekordstände an den Finanzmärkten, die den Wohlhabenden eine nie
dagewesene Vermögenszunahme beschert haben. Damit hat die
Plünderung des Finanzsystems nicht nur die höchste soziale
Ungleichheit aller Zeiten erzeugt, sondern vor allem einen Zustand
herbeigeführt, der auf Dauer nicht zu halten ist. Und genau deshalb
arbeiten die Verantwortlichen bereits an einem Plan für die Zeit
danach, und der heißt: CBDC, Central Bank Digital Currencies, auf
Deutsch: digitale Zentralbankwährungen. Diesem Plan zufolge wird
jeder Bürger in absehbarer Zukunft nur noch über ein einziges
digitales Zentralbankkonto, sehr wahrscheinlich in Form einer
Wallet auf seinem Smartphone, verfügen. Alle Transaktionen werden
darüber abgewickelt, Steuern und Strafzahlungen können automatisch
abgebucht werden. Wichtigstes kurzfristiges Ziel ist es, den Banken
die auf sie zurollende Lawine an Kreditausfällen abzunehmen und die
Verluste bei der Zentralbank zu verbuchen, um sie so verschwinden
zu lassen. Wichtigstes langfristiges Ziel ist es, die Geldschöpfung
in einer Hand zu konzentrieren und so alle Geldflüsse unter
Kontrolle zu bekommen. Das bedeutet natürlich, dass das Bankwesen,
wie wir es kennen – also das Einlagengeschäft und die Kreditvergabe
– beendet werden und wir vor der größten Umstrukturierung in seiner
mehr als 600jährigen Geschichte stehen. Für den Bürger bedeutet das
zusammen mit der Abschaffung des Bargeldes, die ebenfalls ein Teil
des Planes ist, dass anonyme Zahlungen nicht mehr möglich sein
werden. Die ultimative Kontrolle über alle Zahlungsvorgänge aber
werden nicht nur die Zentralbanken haben, sondern auch die
Digitalkonzerne, die ja die Technologie für die neue Währung
liefern. Wir werden es also zum ersten Mal in der Geschichte mit
teilprivatisiertem Geld zu tun haben, das sämtliche Bürger sowohl
für den Staat als auch für den digital-finanziellen Komplex
vollständig transparent macht und sie damit der Willkür beider zu
100 Prozent ausliefert. Wie weit die Vorbereitungen dieser
Umstrukturierung bereits gediehen sind, lässt sich schwer sagen, da
nur sehr spärlich darüber berichtet wird. Wir wissen allerdings
durch die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, dass bis
Mitte Juli 2020 weltweit insgesamt 36 Zentralbanken CBDC–Projekte
gestartet hatten, dass das größte seit März 2020 in China läuft und
dass es im Sommer und im Herbst erheblich ausgeweitet wurde. Wir
wissen auch, dass auf den Marshallinseln ein Versuch mit US-Dollars
läuft, ebenso wie auf den Bahamas, wo am 20. Oktober für die fast
400.000 Einwohner eine digitale Zentralbankwährung eingeführt
wurde, nämlich der zum US-Dollar 1:1 gehandelte
Sanddollar. Und da der US-Dollar noch immer die weltweit mit großem
Abstand bedeutendste Währung ist, dürfte folgende Information
vermutlich noch wichtiger sein als alle anderen zusammen: Am 23.
März 2020 – während alle Welt nur Augen und Ohren für die Pandemie
hatte – wurde in Washington der „Banking for all Act“ – also ein
„Gesetz über ein Bankwesen für alle“ in den Senat eingebracht. Es
sieht vor, jedem US-Bürger ab dem 1. Januar 2021 ein digitales
Zentralbankkonto zur Verfügung zu stellen. Die Anhörung fand am 30.
Juni statt, das Gesetz muss nur noch verabschiedet werden. Es
verbleiben also noch ganze vier Wochen, bis wir möglicherweise
erfahren werden, dass die Entwicklung einer zentralbankgesteuerten
digitalen Version der globalen Leitwährung schon wesentlich weiter
vorangeschritten ist als uns bisher von offizieller Seite gesagt
wurde. Die Zeit wird knapp für ein demokratisches Geldsystem. KenFM
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11.11.2020
37 Minuten
Am 08. Februar 2019 startete das damals neue Format „The Wolff of
Wall Street“ mit seiner ersten Ausgabe auf dem Portal KenFM. Sehr
schnell zeigte sich, die kompakte und fundierte Darlegung von
komplexen Begriffen aus der Finanzwelt findet begeisterte Zuhörer
und Zuschauer. Mit jeder Folgeausgabe gab es zudem eine forcierte
Nachfrage, ob die Inhalte der Erläuterungen von Ernst Wolff nicht
auch im Schriftformat existieren würden. Warum? Interessierte
dieser eher sperrigen Themen, gerade aber auch Lehrer, Schüler
und Studenten, erkannten den Nutzen dieser qualitativen Texte.
Die Möglichkeit, die Texte jeder Ausgabe als PDF auszudrucken,
wurde eingerichtet. Aus diesem Service entwickelte sich, auch auf
Wunsch der User, die Idee zum Buch. Um alle User-Generationen für
dieses Projekt anzusprechen, wird jeweils zum Titel des Beitrags
im Buch ein QR-Code abgebildet. Dieser QR-Code führt den Leser
auf Wunsch zum Original-Videobeitrag. Zur Umsetzung dieses
Folgeprojekts fand sich sehr schnell und unkompliziert in dem
Wiener Verlag ProMedia von Hans Hofbauer ein qualitativer
Partner. Nun ist das Buch „The Wolff of Wall Street: Ernst Wolff
erklärt das globale Finanzsystem“ frisch im Handel erhältlich. 52
Folgen im Schriftformat. Zum Nachlesen, Lernen, Vertiefen und bei
Bedarf nachschauen. KenFM jetzt auch als kostenlose App für
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07.09.2020
12 Minuten
Wir befinden uns im September des Jahres 2020 und in einer
außergewöhnlichen und überaus bedrohlichen Situation. Wir haben es
zurzeit auf der einen Seite mit der schärfsten Rezession der
Neuzeit zu tun und auf der anderen Seite mit Finanzmärkten, die so
boomen, als sei alles in bester Ordnung. Das wirkt auf den ersten
Blick wie ein Widerspruch, ist aber keiner, dafür aber der Vorbote
einer für uns alle höchst gefährlichen Entwicklung. Sehen wir uns
zuerst einmal an, wie wir in diese Lage geraten sind. Das globale
Finanzsystem ist nach der Krise von 2007/08 nur durch das
Eingreifen der Zentralbanken am Leben erhalten worden, die Hunderte
von Milliarden in das System hineingepumpt und anschließend
weltweit mehr als 700 Mal die Zinsen gesenkt haben. Das Geld ist
allerdings nicht in die Realwirtschaft geflossen oder an die
gegangen, die von der Krise am schwersten betroffen waren, sondern
fast ausschließlich in die Spekulation an den Finanzmärkten
gewandert und hat dazu geführt, dass wir über 12 Jahre trotz
schleppender Wirtschaftsentwicklung einen durchgehenden
Aufwärtstrend an den Finanzmärkten erlebt haben. In der zweiten
Hälfte des vergangenen Jahres zeichnete sich dann immer deutlicher
eine Rezession ab, die diesen Trend ins Stocken brachte. Und im
März dieses Jahres ist der Ölpreis stärker eingebrochen als je
zuvor und hat die Märkte mit sich nach unten gerissen. Daraufhin
hat man aber nicht etwa gegengesteuert und versucht, die Wirtschaft
wieder anzukurbeln, sondern genau das Gegenteil getan: Man hat sie
durch den Lockdown zum ersten Mal überhaupt rund um den Globus fast
komplett abgewürgt – mit der Folge, dass die Aktienmärkte schneller
und stärker abgestürzt sind als 1929. Diesen bewusst
herbeigeführten Absturz haben die Zentralbanken dann zum Anlass
genommen, um die bis dahin größten Summen aller Zeiten ins globale
Finanzsystem zu pumpen. Das wiederum hat dazu geführt, dass die
sechs größten Digitalkonzerne der Welt ihre ohnehin monopolartige
Stellung sowohl im Wirtschaftssektor als auch an den Finanzmärkten
weiter ausbauen konnten. Hier ein paar Zahlen: Der Aktienkurs von
Alphabet (dem Mutterunternehmen von Google) ist zwischen Januar und
Ende Juli 2020 um 17 Prozent, der von Microsoft um 38 Prozent und
der von Facebook um 45 Prozent gestiegen. Netflix hat es auf 66,
Apple auf 68,5 und Amazon auf 81 Prozent gebracht. Dazu haben wir
mehrere Weltrekorde erlebt: Apple ist seit vergangener Woche der
erste Konzern der Welt mit einem Börsenwert von über 2 Billionen
Dollar. Nach seiner Gründung 1976 hat es 42 Jahre gedauert, bis
Apple die 1-Billion-Marke geknackt hat. Für die zweite Billion
reichten ganze zwei Jahre. Elon Musk hat es in kürzerer Zeit als
irgendein anderer Mensch auf ein Vermögen von 100 Milliarden Dollar
gebracht, und Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, ist seit einigen
Tagen der erste Mensch, dessen Vermögen die 200-Milliarden-Grenze
überschritten hat. Auch die Geldgeber im Hintergrund haben kräftig
profitiert. Jeder fünfte seit März von der FED geschaffene Dollar
ist in die Tasche US-amerikanischer Milliardäre geflossen und hat
dafür gesorgt, dass das Vermögen der 12 reichsten von ihnen seit
Mitte August auf mehr als 1 Billion Dollar angewachsen ist. All das
ist passiert, während gleichzeitig Millionen von Menschen sowohl in
den USA als auch in den übrigen Industrieländern ihren Arbeitsplatz
und viele von ihnen ihre Existenzgrundlage verloren haben. Noch
schlimmer sieht es in den Schwellenländern aus: Nach Auskunft der
International Labour Organisation ist das Einkommen von 1,6 der
zwei Milliarden Menschen, die irregulär, also ohne Verträge
arbeiten, im weltweiten Durchschnitt um 60 Prozent eingebrochen, in
Afrika und Lateinamerika sogar um mehr als 80 Prozent. Der von den
Regierungen bewusst herbeigeführte Lockdown und die anschließende
Geldpolitik der Zentralbanken haben also am einen Ende der
Gesellschaft einen historischen Prozess der Vermögens- und
Machtkonzentration zugunsten der großen IT-Konzerne und am anderen
Ende der Gesellschaft eine humanitäre Katastrophe von
unvorstellbarem Ausmaß ausgelöst...
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Über diesen Podcast
"The Wolff of Wall Street" wird von dem Wirtschaftsexperten Ernst
Wolff moderiert und soll dem Zuschauer als umfassendes,
audiovisuelles Finanzlexikon dienen. Komplexe Begriffe und
Sachverhalte aus den oft undurchsichtigen Weiten der globalen
Finanzwelt, werden auf ihren Wesenskern reduziert und auch für den
Laien in verständlicher Weise erklärt.
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