etcpb - Der Kommunalpolitik-Podcast über Politik und Beteiligung
Der Kommunalpolitik-Podcast über Politik und Beteiligung
Podcaster
Episoden
13.05.2025
39 Minuten
Warum Kommunalpolitik vor der Haustür anfängt und Kinder
und Jugendliche bei jedem Projekt dabei sein müssen
Diese Episode von "etc. pb. Der Podcast über Politik und
Beteiligung" enthält ein Interview zwischen Gregor Dehmel vom
Verein Politik zum Anfassen und Alexandra Vollmer vom
Mobilnetzwerk Region Hannover (https://mobilnetzwerk.de/). Das
Mobilnetzwerk ist ein breites Bündnis, das sich für
umweltschonende und sichere Mobilität in der Region Hannover
einsetzt.
Gregor Dehmel argumentiert, dass eine frühe Einbeziehung von
Kindern und Jugendlichen entscheidend für die Demokratie ist. Er
glaubt, dass viele aktuelle Probleme wie Repräsentations- oder
Legitimationslücken nicht existieren würden, wenn junge Menschen
früh lernen würden, sich einzubringen und den Wert gemeinsamer
Problemlösungen verstünden. Eine Studie deutet darauf hin, dass
positive Partizipationserfahrungen in der Kindheit dazu
führen, dass Erwachsene demokratischer agieren. Die
fehlenden Möglichkeiten zur Mitsprache beginnen schon bei ganz
kleinen Dingen (z.B. Auswahl von Geschirr in der Kita) und ziehen
sich bis ins Schulalter, was dazu führt, dass Jugendliche mit 16
Jahren kaum Partizipationserfahrung haben, wenn sie aufgefordert
werden zu wählen.
Um eine Befähigung zur Demokratie zu erreichen, sind laut Gregor
zwei Dinge notwendig: Bildung und
Wollen. Jugendliche müssen wissen, wie
politische Abläufe funktionieren und wie sie sich einbringen
können.
Ein bekanntes Projekt ist "Pimp Your Town!", eine Art Planspiel,
das ein parlamentarisches Verfahren simuliert. Dieses Verfahren
wird mit den konkreten Themen und Ideen der Jugendlichen sowie
den lokalen Akteuren gefüllt. Die Themen (z.B. Mobilität,
Treffpunkte, Aufenthaltsqualität, Digitalisierung) sind oft
ähnlich, werden aber spezifisch für jede Kommune bearbeitet.
Politik zum Anfassen e.V. wird oft von Kommunen beauftragt, die
Jugendbeteiligung initiieren oder verbessern wollen, da die
Projekte als erprobt und funktionierend gelten.
Gregor betont, dass Jugendbeteiligung keine Frage der
Jugendlichen, sondern immer eine Frage der Haltung und des
Wollens der Erwachsenen ist. Man müsse bereit sein,
Macht abzugeben. Trotz der Frustration, die er manchmal erlebt,
wenn Beteiligung im Alltag der Kommunen zu kurz kommt, bleibt er
dran und redet sich "den Mund fusselig", um Verantwortliche zu
überzeugen. Er verweist darauf, dass in den Kommunalverfassungen
die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen meist gesetzlich
vorgeschrieben ist.
Top-Tipps zu Jugendbeteiligung:
Folgende Tipps können abgeleitet werden:
* Einfach einfach machen, einfach machen, einfach
ausprobieren und sich erlauben zu scheitern. Man braucht
nicht den perfekten Plan für die nächsten Jahre, sondern sollte
einfach mal loslegen.
* Erkennen, dass Beteiligung sowohl Bildung (Wissen über
Abläufe) als auch Wollen (den Wunsch zur Beteiligung)
erfordert und beides fördern.
* Die Verbindung aus politischer Bildung, Beteiligung und
Medienpartizipation spielerisch gestalten.
* Sich darauf konzentrieren, dass etwas konkret
umgesetzt wird und die Wirkung sichtbar wird.
* Die Kommunalpolitik und Verwaltung von Anfang an in
Projekte einbeziehen. Das schafft gemeinsame Teams und
erhöht die Chance auf Umsetzung.
* Die Perspektive der Kinder und Jugendlichen aktiv
einnehmen, z.B. indem man ihre Schulwege mit ihnen geht
oder fährt, um Gefahren und Bedürfnisse zu erkennen.
* Verstehen, dass Jugendbeteiligung eine Frage der
Haltung der Erwachsenen ist. Man muss den Willen haben,
die Meinungen von Kindern und Jugendlichen wirklich hören zu
wollen.
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28.01.2025
29 Minuten
In dieser Episode von etc. PB sprechen Michel und Sebastian mit
Gregor über ihr KI-Tool namens Wahl.chat. Wahl.chat ist ein Tool,
das auf Basis der Wahlprogramme der Parteien
Fragen zu deren Positionen beantwortet. Das Ziel
ist es, den Zugang zu politischer Bildung zu erleichtern. Die
sind Teil eines Teams und forschen im Bereich Psychologie und KI
in Cambridge und haben das Tool dort gemeinsam mit anderen
entwickelt.
Was ist Wahlchat? Ein KI-basiertes Tool, das
es Nutzern ermöglicht, Fragen zu den Positionen der Parteien
zu stellen, die auf den jeweiligen Wahlprogrammen basieren.
Es soll den Zugang zur politischen Bildung erleichtern und
verständlicher machen.
Wie funktioniert es? Nutzer können Fragen
stellen, und die KI antwortet basierend auf den
Wahlprogrammen der Parteien. Die Antworten sind
quellenbasiert, und das System versucht, neutral und
faktentreu zu sein. Unter jeder Antwort kann man auf
"Position einordnen" klicken, um mehr Kontext und das
Abstimmungsverhalten der Parteien zu sehen.
Wahlchat vs. Wahlomat: Wahlchat ist als
Ergänzung zum Wahlomat gedacht. Während der Wahlomat eine
Wahlempfehlung gibt, hilft Wahlchat den Nutzern, sich
detailliert über die Positionen der Parteien zu informieren.
Entstehung: Die Idee entstand durch eine
zufällige Entdeckung, dass der Opa von Ski Aggu am Wahl-o-mat
mitgearbeitet hatte. Die beiden Entwickler fanden die Idee
eines KI-basierten Wahl-Tools passend.
Neutralität: Wahlchat versucht, neutral zu
sein, indem es alle Parteien gleich behandelt und keine
wertenden Adjektive verwendet. Es gibt jedoch Diskussionen
darüber, wie die Balance zwischen der Wiedergabe der
Wahlprogramme und einer Einordnung dieser erreicht werden
kann.
Verantwortung: Die Entwickler sehen eine
große Verantwortung in der Bereitstellung eines Tools, das
von vielen Menschen genutzt wird und möglicherweise ihre
Wahlentscheidungen beeinflusst.
Nutzung: Wahlchat wird von verschiedenen
Personengruppen genutzt, unter anderem auch von Schulen zur
Vorbereitung auf Wahlen. Es gibt auch Nutzer, die versuchen,
die KI auszutricksen.
Zukunft: Es gibt Pläne, weitere Datenquellen
einzubinden, wie z.B. Plenarprotokolle des Bundestags. Die
Entwickler planen auch, die Funktionsweise des Tools
transparenter zu machen, indem sie die Anweisungen (Prompts)
für die KI veröffentlichen.
Gefahren: Es wird diskutiert, dass KI ein
Bias haben kann und es wichtig ist, mit gesundem
Menschenverstand an die Informationen heranzugehen. Die
Quellen der Antworten sollten immer hinterfragt werden. Die
Nutzer sollten sich bewusst sein, dass die KI Fakten aus den
Programmen aufbereitet, aber diese nicht bewertet.
KI in der Demokratie: Die Gäste sehen großes
Potenzial für KI, um politische Prozesse zugänglicher zu
machen. Sie wünschen sich solche Chatbots auf allen
politischen Ebenen.
Weitere Themen:
Die Länge und der Inhalt von Wahlprogrammen: Kürzere
Programme sind nicht unbedingt besser, da sie oft zu
unkonkret sind. Es wird mehr Konkretheit und Klarheit
gefordert.
Die Notwendigkeit, Quellen zu vertrauen und zu hinterfragen:
In einer Welt, in der KI-generierte Inhalte immer häufiger
werden, wird es wichtiger, die Quellen von Informationen zu
überprüfen.
Musik am Ende:
Am Ende des Podcasts gibt es einen Song zum Thema Wahlchat,
Parteiprogramme und KI im Stil von Deutschrap, der von einer
KI generiert wurde.
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13.01.2025
45 Minuten
In dieser Episode von "etc. PB - Der Podcast über Politik und
Beteiligung" spricht Gregor mit Theresa Lambrich aus Koblenz, die
im Büro des Oberbürgermeisters arbeitet und nebenberuflich im
Bereich politische Bildung tätig ist. Das Gespräch dreht sich um
Kommunalpolitik, Beteiligung und die Rolle von Frauen in
der Politik, wobei auch Vergleiche zwischen
Deutschland und Frankreich gezogen werden.
Theresa Lambrich stellt sich vor und erzählt von
ihrer Arbeit in der Stadtverwaltung, ihrem Nebengewerbe "Votes in
the Words" und ihrer Leidenschaft für Frankreich und Wein. Sie
gibt Einblicke in die Aushandlungsprozesse
zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern und betont die
Bedeutung von Kommunikation und Teamarbeit.
Ein wichtiger Punkt ist die Herausforderung, alle Bürger
zu erreichen, da nicht alle den gleichen Zugang zu
politischen Entscheidungsträgern haben. Theresa berichtet von
Formaten zur Bürgerbeteiligung, wie
Bürgersprechstunden und "OB vor Ort"-Veranstaltungen. Sie
schildert ein Beispiel, bei dem es durch Dialog und
Einbeziehung aller Beteiligten gelang, eine bessere
Lösung für den Bau einer Turnhalle zu finden, anstatt nur einen
Kompromiss zu erzielen.
Im Gespräch mit Gregor geht es auch um den Vergleich der
deutschen und französischen Kommunalpolitik,
insbesondere im Hinblick auf Frauen in der Politik. Theresa
erwähnt ein französisches Zertifikat für ehrenamtliche
Kommunalpolitiker und die unterschiedliche Streitkultur in
Frankreich. Sie betont, dass Deutschland von der
positiven Streitkultur und dem höheren Ansehen des Mandats in
Frankreich lernen kann. Die beiden diskutieren auch über
die Rolle der Digitalisierung in der politischen Kommunikation.
Ein weiteres Thema ist die Kommunikationsfähigkeit in der
Politik. Theresa kritisiert, dass Politiker oft
mehr reden als zuhören und dass es wichtig ist, Bürger
aktiv einzubeziehen. Es wird auch die Frage aufgeworfen, ob
Algorithmen das Problem sind, oder ob es eher daran liegt, dass
Menschen nicht mehr zuhören wollen. Es wird eine Übung zum
aktiven Zuhören vorgestellt.
Theresa spricht auch über Hemmnisse für Frauen in der
Politik, die sie in ihrer Arbeit mit "Votes and Words"
versucht zu überwinden. Sie nennt individuelle, soziologische,
gesellschaftliche und strukturelle Gründe für die
Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik und verweist auf die
Bedeutung von Netzwerken und Ressourcenverteilung. Die beiden
diskutieren auch die Auswirkungen von Sitzungszeiten und
-orten auf die Attraktivität des politischen Mandats für
junge Familien.
Abschließend geht es um die Beteiligung von Jugendlichen
in der Kommunalpolitik. Theresa berichtet von einer
Umfrage, bei der das Thema Demokratie und Beteiligung das
geringste Interesse bei den Jugendlichen weckte. Sie betont, wie
wichtig es ist, Jugendliche ernst zu nehmen und ihnen zu
zeigen, dass ihre Ideen etwas bewirken können. Als
goldene Regeln für gute Beteiligung nennt sie aktives
Zuhören und Zielgruppenorientierung.
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20.11.2020
21 Minuten
Die Enquetekommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche
Engagement verbessern“ (EKE) des Niedersächsischen Landtages
befasst sich zurzeit mit Ziffer 4 ihres Einsetzungsbeschlusses:
„Maßnahmen und Gesetzesvorschläge zur Verbesserung der
Vereinbarkeit von Familie, Beruf und kommunalem Mandat zu
erarbeiten“.
Vor dem Hintergrund der für das Jahr 2021 beabsichtigten
Novellierung des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes
(NKomVG) ist die Kommission daran interessiert zu erfahren,
welche Maßnahmen zur Erreichung des Zieles hilfreich und
notwendig wären.
Wir wurden zu einer Anhörung geladen. Und sollen unsere Ideen
teilen, wie wir kommunale Mandate attraktiver machen. Dieser
Aufforderung kommen wir gern nach.
Gregor Dehmel spricht über seine Ideen aus der Erfahrung der
letzten 15 Jahren Politischer Bildungsarbeit heraus.
Wie wir mit der Verbindung aus
Bespaßen
Bilden
Beteiligen
Lust auf Demokratie machen und warum nur jemand, der Spaß hat
auch Spaß weitergibt, zeigen wir hier. Ob Gemeinderat,
Elternvertretung oder Schülervertretung, ob Vereinsvorstand oder
Verbandsgremium - eigentlich gelten überall die gleichen
Gesetzmäßigkeiten, die es zu nutzen gilt.
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30.03.2020
52 Minuten
Wie man als Kommunalpolitiker:in aus dem Kontrollstatus in den
Gestaltungsstatus kommt, welche wichtige Rolle Ortsräte und
Stadtbezirksräte in Bürgerbeteiligungsprozessen spielen und wie
misslingende Beteiligungsprozesse Politik-Karrieren beenden
können.
Dipl.-Ing. Manfred Müller war 15 Jahre SPD Ratspolitiker (Bau-
und Umweltausschuss, umweltpolitischer Sprecher). Er ist im
Herbst 2011 aus der aktiven Politik ausgeschieden. In seiner
politischen „Amtszeit“ hat er das Stadtplatzprogramm
„miterfunden“, er war über 10 Jahre Vorsitzender der
Sanierungskommision für Mittelfeld, hat am Programm „integrative
Stadtteilarbeit“ und in diversen Verkehrsforen mitgewirkt. Er ist
erster Vorsitzender des Bürgerbüros Stadtentwicklung Hannover
e.V.
Er erzählt über die Möglichkeiten von Kommunalpolitik in
Stadtenwicklungsprozessen, von den tollen Möglichkeiten, die
Kommunalpolitik zur Gestaltung bietet und gibt in einem
entspannten Gespräch tiefe Einblicke in seinen Erfahrungsschatz.
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Über diesen Podcast
Kommunalpolitik ist ein anspruchsvolles Ehrenamt. Immer neue
Anforderungen brechen über die engagierten Ratsmitglieder,
Stadtvertreter, Stadtverordnete, Ortsräte, Gemeinderäte,
Bürgervorsteher, Ortsbürgermeisterinnen, Bezirksratspolitikerinnen
und -politiker herein: Bauvorschriften, Planungsvorgaben,
Investoren, Umweltschutz, Denkmalschutz, wütende oder besorgte oder
interessierte Bürger... Noch nie war es so komplex, Politik zu
machen. Und jetzt auch noch Bürgerbeteiligung, Jugendbeteiligung,
digitale Beteiligung - wer soll da noch durchsteigen? Zumal die
Zeit, sich fortzubilden, begrenzt ist im Spagat zwischen Familie zu
Hause und Ortsverein oder Ortsverband. Darum dieser Podcast: Wir
machen Beteiligungswissen leicht zugänglich. Sprechen mit
spannenden Menschen aus der Praxis. Mit ganz viel Spaß, wie bei
allen Projekten von Politik zum Anfassen e.V.
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