Jugendbeteiligung in der Kommunalpolitik: Warum Kinder und Jugendliche bei jedem Projekt dabei sein müssen
Warum Kinder und Jugendliche bei jedem Projekt dabei sein müssen
39 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Kommunalpolitik-Podcast über Politik und Beteiligung
Beschreibung
vor 6 Monaten
Warum Kommunalpolitik vor der Haustür anfängt und Kinder
und Jugendliche bei jedem Projekt dabei sein müssen
Diese Episode von "etc. pb. Der Podcast über Politik und
Beteiligung" enthält ein Interview zwischen Gregor Dehmel vom
Verein Politik zum Anfassen und Alexandra Vollmer vom
Mobilnetzwerk Region Hannover (https://mobilnetzwerk.de/). Das
Mobilnetzwerk ist ein breites Bündnis, das sich für
umweltschonende und sichere Mobilität in der Region Hannover
einsetzt.
Gregor Dehmel argumentiert, dass eine frühe Einbeziehung von
Kindern und Jugendlichen entscheidend für die Demokratie ist. Er
glaubt, dass viele aktuelle Probleme wie Repräsentations- oder
Legitimationslücken nicht existieren würden, wenn junge Menschen
früh lernen würden, sich einzubringen und den Wert gemeinsamer
Problemlösungen verstünden. Eine Studie deutet darauf hin, dass
positive Partizipationserfahrungen in der Kindheit dazu
führen, dass Erwachsene demokratischer agieren. Die
fehlenden Möglichkeiten zur Mitsprache beginnen schon bei ganz
kleinen Dingen (z.B. Auswahl von Geschirr in der Kita) und ziehen
sich bis ins Schulalter, was dazu führt, dass Jugendliche mit 16
Jahren kaum Partizipationserfahrung haben, wenn sie aufgefordert
werden zu wählen.
Um eine Befähigung zur Demokratie zu erreichen, sind laut Gregor
zwei Dinge notwendig: Bildung und
Wollen. Jugendliche müssen wissen, wie
politische Abläufe funktionieren und wie sie sich einbringen
können.
Ein bekanntes Projekt ist "Pimp Your Town!", eine Art Planspiel,
das ein parlamentarisches Verfahren simuliert. Dieses Verfahren
wird mit den konkreten Themen und Ideen der Jugendlichen sowie
den lokalen Akteuren gefüllt. Die Themen (z.B. Mobilität,
Treffpunkte, Aufenthaltsqualität, Digitalisierung) sind oft
ähnlich, werden aber spezifisch für jede Kommune bearbeitet.
Politik zum Anfassen e.V. wird oft von Kommunen beauftragt, die
Jugendbeteiligung initiieren oder verbessern wollen, da die
Projekte als erprobt und funktionierend gelten.
Gregor betont, dass Jugendbeteiligung keine Frage der
Jugendlichen, sondern immer eine Frage der Haltung und des
Wollens der Erwachsenen ist. Man müsse bereit sein,
Macht abzugeben. Trotz der Frustration, die er manchmal erlebt,
wenn Beteiligung im Alltag der Kommunen zu kurz kommt, bleibt er
dran und redet sich "den Mund fusselig", um Verantwortliche zu
überzeugen. Er verweist darauf, dass in den Kommunalverfassungen
die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen meist gesetzlich
vorgeschrieben ist.
Top-Tipps zu Jugendbeteiligung:
Folgende Tipps können abgeleitet werden:
* Einfach einfach machen, einfach machen, einfach
ausprobieren und sich erlauben zu scheitern. Man braucht
nicht den perfekten Plan für die nächsten Jahre, sondern sollte
einfach mal loslegen.
* Erkennen, dass Beteiligung sowohl Bildung (Wissen über
Abläufe) als auch Wollen (den Wunsch zur Beteiligung)
erfordert und beides fördern.
* Die Verbindung aus politischer Bildung, Beteiligung und
Medienpartizipation spielerisch gestalten.
* Sich darauf konzentrieren, dass etwas konkret
umgesetzt wird und die Wirkung sichtbar wird.
* Die Kommunalpolitik und Verwaltung von Anfang an in
Projekte einbeziehen. Das schafft gemeinsame Teams und
erhöht die Chance auf Umsetzung.
* Die Perspektive der Kinder und Jugendlichen aktiv
einnehmen, z.B. indem man ihre Schulwege mit ihnen geht
oder fährt, um Gefahren und Bedürfnisse zu erkennen.
* Verstehen, dass Jugendbeteiligung eine Frage der
Haltung der Erwachsenen ist. Man muss den Willen haben,
die Meinungen von Kindern und Jugendlichen wirklich hören zu
wollen.
Weitere Episoden
29 Minuten
vor 10 Monaten
45 Minuten
vor 10 Monaten
21 Minuten
vor 5 Jahren
52 Minuten
vor 5 Jahren
36 Minuten
vor 5 Jahren
In Podcasts werben
Kommentare (0)