Podcaster
Episoden
13.08.2016
59 Minuten
Geschäftiges Treiben an diesem Freitagnachmittag auf dem
Museumsbahnhof Almstedt-Segeste. Eine Weiche wird mit großem –
einem Schienenbagger – und kleinem – einer Grepe, einem
Schotterwerkzeug – Gerät neu ausgerichtet. Während bei den
Engagierten der Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn die
Schweißperlen bei den Schienenarbeiten perlen beginnt das Gespräch
mit deren 1. Vorsitzenden. Claus Dieckow spielte schon als Kind
zweier eisenbahnbegeisterter Eltern zwischen den Gleisen. Heute
stellt er zunächst eine „Donnerbüchse“ aus den 1930er Jahren vor.
Einer der Personenwagen wurde als Caféwagen hergerichtet und
zwischen Gepäcknetz und Kühlschrank geht es auch darum, worin sich
die Wagen von damals von heutigen unterscheiden. Zurück bei den
Bauarbeiten am Gleiswerk erläutert Herr Struwe das Vorhaben und
verrät, dass dieses zwar sehr anstrengend, aber auch sehr
glückserfüllend sei, wenn die Loks schließlich wieder rollen
können. Die für die Gruppe wertvollste steht momentan im
Lokschuppen. Herr Wagner ist seit dem 14. Lebensjahr
Vereinsmitglied, was nicht unwesentlich bei der Berufsentscheidung
zum Schlosser war. Im Führerhaus der Lokomotive aus dem Jahr 1901
erläutert er unter Anderem den Prozess des Anheizens. Die Vision
von Claus Dieckow und seinen Vereinskollegen ist ein Gelände
entstehen zu lassen, das von der Lok über die Sitzbank bis zur
Signaltechnik möglichst genau die Eisenbahn der 1930er bis 1960er
Jahre abbildet. Vieles davon – so lässt sich beim Rundgang erahnen
– ist hier in Almstedt-Segeste schon gelungen.
Mehr
09.07.2016
57 Minuten
Seit über 1.000 Jahren ist der Mariendom Hildesheim ein Zentrum,
nicht nur der Stadt, sondern eines Gebiets das vom Harz bis an die
Nordsee reicht. Als Bischofssitz ist der Kirchenbau aber nicht nur
spirituell oder politisch, sondern auch architektonisch bedeutsam
und seit 1985 Weltkulturerbe. In den letzten Jahren ist durch den
Dombauverein ein neuer Aspekt hinzu gekommen. Bürgerinnen und
Bürger haben ganz wesentlich zum Fortbestand und einer
tiefgreifenden Neugestaltung beigetragen. Der Vorsitzende des
Vereins Dr. Konrad Deufel ging 2009 vom Ruhestand als
Oberstadtdirektor in das Engagement für den Dom. Zusammen mit
Barbara Scholz, die das Sekretariat leitet, berichtet er wie es
gelingen kann innerhalb von wenigen Jahren über 13.000 Menschen zu
einer oder teils mehrfachen Spenden zu motivieren. Beim Gang durch
den "neuen, alten" Dom geht es um den Bauprozess, Wertschätzung und
Ideen. Wie beispielsweise das 2. Vatikanische Konzil der
katholischen Kirche dafür sorgt, dass Musiker nicht mehr auf einer
Empore, sondern heute innerhalb der Gemeinde singend und spielend
agieren. Schließlich aber auch um die Frage, wieso es wichtig ist,
dass gerade ein Generationswechsel im Dombauverein geschieht.
Mehr
11.06.2016
41 Minuten
Im Mittelalter soll hier ein Ritter bei einer Rast das salzhaltige
Wasser entdeckt haben. Bad Salzdetfurth trägt im Namen die
Geschichte des Solewassers in der Region. Entsprechende
Gesteinsschichten machten den Ort einst zur reichen Sälzerstadt,
deren Pferdefuhrwerke das "weiße Gold" bis an die Donau lieferten.
Über Schwarzdornreißig fließt das Wasser auch heute noch in den
zwei erhaltenen Gradierwerken. Zwanzig LKW-Ladungen des dunklen
Gestrüpps waren notwendig um vor etwa zehn Jahren die ehemaligen
Salzgewinnungsstätten neu zu bestücken. Heute wandeln zwischen den
hölzernen Stehlen Gäste, die den Salzgeruch inhalieren. Aus einem
Ort der Lebensmittelproduktion ist einer der Kur geworden. Wo
früher die Siedepfannen standen laden heute Blumenrabatte und Bäume
zum verweilen ein. Mit Martin Kaune, dem Geschäftsführer der
hiesigen Kurbetriebsgesellschaft, werden die Gradierwerke im Wandel
der Zeit erfahrbar.
Mehr
14.05.2016
58 Minuten
Peter Deicke wäre als Kind gerne Lehrer oder Zoodirektor geworden.
50 Jahre betrieb er eine Tanzschule und widmete sich nur in seiner
Freizeit den völkerkundlichem Sammeln oder dem Aufspüren von Tieren
im Ausland. Dann stand Ende der 1980er Jahre in Sottrum ein in
Konkurs gegangener Freizeitpark in einer alten Tonkuhle zu Verkauf.
Herr Deicke trennte sich von Hab und Gut und begann eine Welt zu
bauen, die gleich im ersten Jahr in einem Fernsehbericht als
„Paradies für Kinder“ bezeichnet wurde. Auf einer Fläche von rund
28 Fußballfeldern findet sich heute all das, was Peter Deicke sich
als Kind immer gewünscht hat. Mit Tieren, der größten Puppenstube
der Welt oder einem rießigen Zirkuszelt will er Kindern
Erfahrungsräume schenken. Der Park setzt nicht auf große
Fahrgeschäfte oder Multimedia, sondern auf das Bewegen und
Entdecken zwischen Bäumen, Wiesen und Wasser. Mit Tochter Sonja
Deicke tritt die nächste Generation in Aktion. Von ihrem Vater hat
sie auch das Talent auf Tiere aller Art zuzugehen gelernt. Beide
werden von Zeit zu Zeit von der Polizei angefragt um beispielsweise
Schlangen oder Spinnen einzufangen, die nicht selten im Park ein
neues zuhause finden. Der 85jährige Herr Deicke lässt es sich auch
nicht nehmen, gemeinsam eine Rutsche hinunter zu sausen. Stehend am
Pult in der Zwergenschule oder im Parkabschnitt „Sauleben“ wird
deutlich, dass er doch irgendwie Lehrer und Zoodirektor geworden
ist.
Mehr
09.04.2016
48 Minuten
Auf einer Fläche von rund 24 Fußballfeldern befinden sich die knapp
500 Parzellen der Kolonie Wellenteich. Nirgendwo in Europa gibt es
so viele Kleingärten wie in Deutschland. Christel Wotte ist seit
1978 Kleingärtnerin und Vorsitzende des hiesigen Vereins. Beim Gang
durch die Wege die klangvolle Namen der Fauna tragen erzählt sie
vom Leben im und mit dem Kleingarten. Von Veränderungen in der
Kolonie und um sie herum. War der Schrebergarten früher im
Wesentlichen eine Anbaufläche, rückt heute der Freizeitwert immer
mehr in den Fokus. Doch nach wie vor ist die kleine Ackerfläche
feste und verpflichtender Bestandteil einer jeden Parzelle. Und die
Kartoffeln oder Tomaten aus dem eigenen Bett schmeckten wie
nirgendwo sonst.
Mehr
Über diesen Podcast
Wer macht wie wo warum Kultur?
Kommentare (0)