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Episoden
25.11.2025
19 Minuten
Warum Viagra allein nicht reicht und was wirklich hilft
Es läuft beim Mann nicht mehr richtig – zum Glück gibt es heute
Behandlungsmöglichkeiten. Doch die berühmten blauen Tabletten
lösen das Problem nicht immer dauerhaft. Hinter
Erektionsstörungen kann deutlich mehr stecken: Gefäßprobleme,
Diabetes, Bluthochdruck, Stress oder Depression. Und oft sind sie
sogar ein frühes Warnsignal für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Diese Episode zeigt, warum Erektionsstörungen kein Tabuthema mehr
sein dürfen, wie der Körper eine Erektion eigentlich erzeugt –
und welche Therapie wirklich zu Ihnen passt.
Warum wichtig?
Erektionsstörungen sind häufig:
• gelegentlich: ca. 52 % der Männer zwischen 40–70
• regelmäßig: ca. 10 %
ED ist oft ein Frühwarnsignal für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Daten aus ONTARGET/TRANSCEND zeigen: Doppeltes Risiko für
Herzinfarkt und Schlaganfall, das Risiko steigt mit der Schwere
der ED.
Weitere Risikofaktoren:
• Rauchen
• Diabetes
• Bluthochdruck
• zahlreiche Medikamente
ED früh anzugehen schützt das Herz – und die Lebensqualität.
Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe und Autor der
Herbig-Ratgeber:
• Was passiert beim Urologen?
• Check-up Mann
Wie funktioniert eine Erektion? (Physiologie – einfach
erklärt)
Eine Erektion entsteht durch das Zusammenspiel von:
• Nerven (Gehirn, Rückenmark, Becken)
• Hormonen
• Blutgefäßen
• Schwellkörpergewebe
Arterien weiten sich Blut strömt ein Venen werden komprimiert
der Penis versteift.
Jede Störung in diesem System kann zu ED führen.
Was sind Erektionsstörungen?
Wenn der Penis nicht steif genug wird oder die Erektion nicht
lang genug anhält, um Geschlechtsverkehr zu ermöglichen. Dauer
> 6 Monate ≈ behandlungsbedürftig.
Ursachen – körperlich und psychisch
• Gefäßerkrankungen (Arteriosklerose)
• Diabetes
• Bluthochdruck
• Polyneuropathie
• Hormonstörungen
• Medikamente (Antidepressiva, Blutdruckmittel)
• Stress, Leistungsdruck, Depression
Oft kommt mehr als ein Faktor zusammen.
Welche Untersuchungen sind nötig?
ED kann ein Hinweis auf ernste Erkrankungen sein. Deshalb:
• Blutdruck
• Blutzucker / Diabetesdiagnostik
• Gefäß-Check
• Medikamenten-Review
• ggf. hormonelle Diagnostik
Zum Arzt sollte man gehen, wenn das Problem über sechs Monate bei
zwei Dritteln aller sexuellen Aktivitäten besteht.
Therapie – was wirklich hilft
1. PDE-5-Hemmer (Viagra, Levitra, Cialis & Co.)
Verbessern die Durchblutung der Schwellkörper.
• wirken unterschiedlich lang
• typische Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, niedriger Blutdruck,
Sehstörungen
• nur von vertrauenswürdigen Quellen, nicht aus dubiosen
Online-Shops
2. Psychotherapie
Besonders bei jüngeren Männern wichtig.
Depressive Verstimmung und ED beeinflussen sich gegenseitig –
Therapie kann den Teufelskreis durchbrechen.
3. SKAT (Schwellkörper-Autoinjektion)
Sehr wirksam, wenn Tabletten nicht helfen. Dünne Nadel, kaum
schmerzhaft.
4. MUSE (Harnröhrentherapie)
Wirkstoff als Schmelzstäbchen über die Harnröhre.
5. Vakuumpumpe
Mechanische Erektion durch Unterdruck, anschließend Penisring.
6. Schwellkörperprothese
Letzte Option bei schwerer ED. Semirigid oder hydraulisch. Nur in
spezialisierten Zentren.
Konkrete Tipps für den Geschlechtsverkehr
• kein Leistungsdruck
• keine Fixierung auf das „Funktionieren“
• kommunizieren
• Zeit, Ruhe, entspannte Atmosphäre
• ED ist keine Frage der Männlichkeit
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24.11.2025
12 Minuten
Wenn nichts mehr hilft: OP-Methoden, Risiken und was Männer
wissen müssen
Wenn beim Mann trotz Lebensstil-Änderung und Medikamenten gar
nichts mehr „läuft“, steht oft eine Operation der Prostata an.
Doch welche Verfahren gibt es? Welche Risiken bestehen? Und wie
geht es nach der OP weiter – auch im Hinblick auf
Prostatakrebs-Vorsorge?
In dieser Episode unserer Serie beleuchten wir alle wichtigen
Aspekte rund um die Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung
(BPH).
Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe
und Autor der Ratgeber:
• Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und Ihn
• Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit
(beide Herbig-Verlag)
Wann operieren?
Eine Operation kommt infrage, wenn konservative Maßnahmen
ausgeschöpft sind und weiterhin Probleme bestehen, etwa:
• wiederholter Harnverhalt
• häufige Blasenentzündungen
• Blasensteine
• Rückstau bis in die Nieren
• starke Einschränkung der Lebensqualität
Welche OP-Methoden gibt es?
1. Elektrische Hobelung (TURP)
Der Klassiker. Entfernt überschüssiges Gewebe über die Harnröhre.
2. Laser-Verfahren
• weniger Blutverlust
• weniger Risiko der Spülflüssigkeitsaufnahme
• auch für sehr große Prostata geeignet
• Nachteil: nicht überall verfügbar
3. Minimalinvasive Optionen
• Laser-Verdampfung
• HIFU (Hoch-Fokussierter Ultraschall)
• Urolift (Harnröhren-erhaltend)
• Prostata-Embolisation (durch Radiologen, nicht Urologen)
4. Offene OP
Bei extrem großen Prostatae (Apfelsinengröße).
Erfolgsquote: 90 %, aber bei 10 % kann die Prostata erneut
wachsen.
Auch nach der OP: Prostatakrebs-Vorsorge bleibt
wichtig! Die BPH-Operation entfernt nicht die
Prostatadrüse vollständig. Krebsvorsorge bleibt daher Pflicht:
• PSA-Wert weiterhin kontrollieren (startet nach OP von
niedrigerem Level)
• Krebs entsteht in der äußeren Prostata-Schale, die erhalten
bleibt
Welche Risiken bestehen?
Die meisten Männer profitieren stark. Mögliche Nebenwirkungen:
• Inkontinenz: selten (Schließmuskel liegt unterhalb der
Prostata)
• Trockener Samenerguss: häufig und harmlos
• Potenz:
• meist erhalten
• TURP kann bei 20 % verschlechtern – aber bei 20 % auch
verbessern
Fazit: In erfahrenen Händen sind die Komplikationsraten gering.
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23.11.2025
13 Minuten
Wenn es beim Mann nicht mehr richtig läuft: Ursachen, Symptome
und moderne Therapien der BPH
Viele Männer merken es zuerst beim Wasserlassen: Der Harnstrahl
ist schwächer, es dauert länger, nachts müssen sie öfter raus.
Ursache ist häufig eine gutartige
Prostatavergrößerung, medizinisch Benigne
Prostatahyperplasie (BPH). Sie ist lästig – aber nicht
gefährlich und völlig unabhängig vom Risiko für Prostatakrebs.
In dieser Episode unserer Mini-Serie erklären wir, warum die
Prostata wächst, welche Beschwerden typisch sind und was heute
ohne Operation möglich ist.
Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Urologe
und Autor der medizinischen Ratgeber aus dem Herbig-Verlag:
Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und
Ihn
Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit
Die BPH betrifft jeden zweiten Mann über
50. Gründe sind:
hormonelle Veränderungen (Testosteron , Östrogene )
mehr Aromatase-Aktivität bei Übergewicht
Bluthochdruck, Diabetes, metabolisches Syndrom
genetische Einflüsse
zwei Wachstumsphasen: Pubertät & Alter
Wichtig: BPH erhöht NICHT das Risiko für
Prostatakrebs.
Ein kleiner popkultureller Abstecher: The Kominsky
Method (Netflix) zeigt humorvoll, wie Männer mit ihrem
Älterwerden umgehen – inklusive Prostata-Problemen. Perfekter
Aufhänger für das heutige Thema.
Durch die Verengung der Harnröhre entstehen:
schwacher Harnstrahl
verlängerte Dauer des Wasserlassens
verzögerter Beginn
plötzlicher Harndrang, Reizblase
nächtliches Wasserlassen
in Extremfällen akuter Harnverhalt
Hilfreich zur
Selbsteinschätzung: IPSS-Fragebogen
https://www.urologenportal.de/fileadmin/MDB/PDF/Ipss.pdf
Operiert wird nur bei Komplikationen (Entzündung, Restharn,
Steinen, Nierenstau). Vorher hilft viel anderes:
1. Lebensstil
Abnehmen
Bewegung
bessere Kontrolle von Blutdruck und Diabetes
2. Medikamente
Alpha-Blocker: entspannen die Prostata,
schnelle Wirkung
Nebenwirkung: rückwärtiger Samenerguss (harmlos)
5-Alpha-Reduktasehemmer: reduzieren DHT
Nebenwirkung: Libido , Erektion
PDE-Hemmer (z. B. Tadalafil)
Anticholinergika bei Reizblase
3. Pflanzliche Mittel
Wirkungslos für die BPH, trotz häufigem Einsatz.
Ein paar interessante Fakten – aber wichtig: Keins
davon verhindert die gutartige Prostatavergrößerung:
Lycopin (Tomaten)
Sulforaphan (Brokkoli)
Häufige Ejakulation (21×/Monat)
Luther empfahl mal 2×/Woche
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22.11.2025
17 Minuten
Was passiert bei der Biopsie und wie sieht die Therapie aus?
Ein erhöhter PSA-Wert verunsichert viele Männer. Doch was
passiert eigentlich bei
einer Prostata-Biopsie? Tut das weh? Und
wie geht es weiter, wenn tatsächlich Prostatakrebs gefunden wird?
In dieser Episode erklären wir – Schritt für Schritt – was nun
auf Sie zukommt und welche Therapieoptionen es heute gibt.
Interviewgast:
Dr. med. Christoph Pies, Facharzt für Urologie und Autor von:
Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit
Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und
Ihn
(Herbig-Verlag)
Eine Biopsie ist unangenehm, aber nicht
schmerzhaft. Sie erfolgt unter lokaler Betäubung oder
auf Wunsch in Kurznarkose.
Wir erklären:
warum keine Darmreinigung nötig ist
wieso ein Antibiotikum schützt
wie Ultraschall bei der gezielten Entnahme hilft
warum immer mehrere
Proben (gezielt + systematisch 12 Areale)
genommen werden
warum Blut im Urin oder Sperma
danach harmlos ist
und warum eine Biopsie kein Risiko einer
Tumorverschleppung darstellt
Infektionen sind selten (1–2 %), Fieber muss aber ärztlich
abgeklärt werden.
Entscheidend sind Anzahl und Art der positiven Proben sowie
der Gleason-Score:
Gleason 6: wenig aggressiv
Gleason 7: mittel-aggressiv
(Beobachtung oder Behandlung)
Gleason 8–10: aggressiv,
behandlungsbedürftig
Anschließend folgen zusätzliche Untersuchungen (Röntgen,
Szintigraphie), um zu prüfen, ob der Tumor gestreut hat. Wir
besprechen alle Optionen – nüchtern, realistisch und beruhigend:
Operation:
offen oder roboterassistiert
entscheidend ist die Erfahrung des
Zentrums
Risiko der Impotenz ca. 50 %, aber bessere Ergebnisse bei
einseitigem Befall oder nervschonenden Verfahren
Inkontinenz möglich, häufig vorübergehend
Bestrahlung:
meist gleichwertig zur Operation
Hochpräzisionsstrahlen senken Nebenwirkungen
begleitende Hormonbehandlung verbessert das Outcome
Arzneimittel:
individuell je nach Tumorstadium
oft kombiniert mit Strahlentherapie
Wichtig: Nur aggressive Tumore werden
heute aggressiv behandelt. Mit modernen Methoden und in
erfahrenen Zentren haben Männer sehr gute Chancen auf ein langes
Leben mit hoher Lebensqualität.
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21.11.2025
14 Minuten
Diagnose und wann wirklich behandelt werden muss
Die Diagnose Prostatakrebs ist für jeden Mann ein Schock. Doch
nicht jeder Tumor muss sofort behandelt werden. Viele Formen
wachsen langsam, andere sind aggressiv – und gut informiert zu
sein kann nicht nur beruhigen, sondern Lebensjahre
retten und Lebensqualität bewahren.
In dieser Episode unserer Serie geht es um das, was Männer am
dringendsten brauchen: Orientierung.
Interviewgast: Dr. med. Christoph Pies, Facharzt
und Autor von:
Check-up Mann: Das Praxis-Handbuch zur Männergesundheit
Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und
Ihn (Herbig-Verlag)
Der PSA-Test ist seit Jahren umstritten – völlig zu Unrecht. In
dieser Episode klären wir:
Was ist PSA überhaupt?
Was misst der Test – und was nicht?
Warum der PSA-Test nicht schlechter ist als das
Brustkrebsscreening
Warum einzelne Werte weniger wichtig sind als
der Verlauf
Wieso Nicht-Screenen das Risiko erhöht, erst
einen gestreuten Tumor zu
entdecken – was zunehmend häufiger passiert
Nicht jeder Prostatakrebs braucht sofort eine Operation oder
Bestrahlung. Wir erklären:
OP, Bestrahlung, Hormontherapie: Nutzen, Risiken,
Nebenwirkungen
„Active Surveillance“: In welchen Fällen Abwarten sicher ist
Wie Biopsie, MRT und Ultraschall helfen,
die richtige Entscheidung zu treffen
Warum eine gute Beratung unverzichtbar ist – und am
Ende der Patient entscheidet
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Über diesen Podcast
Helfen Anti-Aging-Wundermittel wirklich? Was taugen
TikTok-Gesundheitstipps? In „Fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker“
erklärt Prof. Harald H.H.W. Schmidt evidenzbasierte Medizin,
aktuelle Forschung und neue Therapien – verständlich, unabhängig
und wissenschaftlich fundiert. Hier geht es um Prävention,
Arzneimittel, Nebenwirkungen, Ernährung, Bewegung und echte
Gesundheitstipps ohne Mythen. Für alle, die Fakten statt Hypes
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