Episoden

Was bringt Menschen in Arbeit? Gespräch mit der Chefin des Jobcenters München
04.12.2025
47 Minuten
Wer bekommt Bürgergeld und wie läuft die Arbeit in einem Jobcenter ab? Philippa Sigl-Glöckner spricht mit Annette Farrenkopf, Leiterin des Jobcenters München, über Menschen ohne Erwerbsarbeit: Es geht darum wer wie mitwirken muss und die Erkenntnis, das jeder Fall seine eigene Geschichte hat, die weit über statistische Merkmale hinaus geht. Das Wichtigste: Viele Menschen, die Bürgergeld beziehen, arbeiten bereits, doch wegen hoher Wohn- und Lebenshaltungskosten reicht ihr Einkommen oft nicht zum Leben. Sprachkurse und Qualifizierungen sind entscheidend, um Jobs zu finden und die Abhängigkeit von Transfers zu senken. Hohe Transferentzugsraten (Einkommen, dass auf Transfers angerechnet wird) führen dazu, dass sich Mehrarbeit für viele finanziell oft wenig lohnt. Jede erfolgreiche Integration in Arbeit spart viel Geld, denn 100.000 Bürgergeld-Empfänger weniger entlasten den Staatshaushalt um rund 3 Milliarden Euro pro Jahr. Zum Nachlesen/Nachhören: Zur Reform der Transferentzugsraten und Verbesserung der Erwerbsanreize Unsere Folge mit Prof. Dr. Andreas Peichl
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Wie spart man 60 Milliarden Euro?
28.11.2025
25 Minuten
Der Haushalt 2026 steht, doch ab 2027 fehlen bis zu 60 Milliarden Euro pro Jahr. Wenn man jetzt nicht umsteuert, schrumpft der politische Gestaltungsspielraum bis 2035 praktisch auf Null. Philippa Sigl-Glöckner und Dr. Florian Schuster-Johnson stellen euch in dieser Folge ein Sparmenü zusammen. Schickt uns eure Sparvorschläge an info@dezernatzukunft.org Das Wichtigste: Ab 2027 klafft im Bundeshaushalt eine strukturelle Lücke von bis zu 60 Milliarden Euro jährlich. Ohne Kurswechsel schrumpft der finanzielle Spielraum der Regierung bis zum Jahr 2035 auf null. Prioritäten überdenken: Während der Staat Strompreise mit rund 40 Milliarden Euro subventioniert, müssen sich Kitas und Hochschulen 940 Millionen Euro teilen. Nicht die Zinsen sind das Problem, sondern teure Wahlgeschenke und ineffiziente Subventionen, die über 50 Prozent des Haushalts binden. Zum Nachlesen: Unser neuer Geldbrief "Sinnvoll sparen" Hier (Seite 133) ist die erwähnte Liste mit den 20 größten Steuervergünstigen
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Was der Gewinneinbruch bei Porsche bedeutet
31.10.2025
32 Minuten
Der Gewinneinbruch bei Porsche sorgt für Schlagzeilen. Philippa Sigl-Glöckner und Dr. Maximilian Paleschke analysieren, was die neuen Quartalszahlen über die Lage der deutschen Autoindustrie verraten und warum Ratlosigkeit das zentrale Problem zu sein scheint. Das Wichtigste: Porsche im freien Fall: Gewinneinbruch um 99 % – schwacher E-Auto-Absatz, Konkurrenz aus China, Rückkehr zum Verbrenner. China als Problemmarkt: Luxussteuer und technologische Überlegenheit heimischer Hersteller belasten deutsche Marken. Mercedes stabilisiert sich vorübergehend: Aktie steigt kurzzeitig dank geringerer Verluste, Stellenabbau und glaubwürdiger Kommunikation. Dividenden statt Zukunft: Deutsche Hersteller zahlen hohe Gewinne aus, kürzen aber bei Forschung und Entwicklung. Politik muss Richtung geben: Klare Linie bei Elektromobilität statt ständiger Unsicherheit – Reformen statt Rückwärtsgang. Zum Nachlesen/Nachhören: Die Präsentation von Porsche zu den Quartalszahlen Unser Geldbrief zum Autogipfel: Sondergeldbrief: Tausche Strafzahlungen gegen grünen Stahl – Autodeal verfehlt Ziel Eine Einordnung der Zahlen von Mercedes von wallstreet online
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Autozulieferer im Umbruch
08.10.2025
38 Minuten
Ein Blick in den Maschinenraum der Autoindustrie: Philippa Sigl-Glöckner und Dr. Tobias Braun, CFO von Benteler, diskutieren, wie es um die deutsche Industrie steht und warum das Glas aus Sicht eines globalen Autozulieferers eher halb voll und trotzdem sehr viel in Bewegung ist. Das Wichtigste: Produktionsverlagerungen in die Region der Nachfrage sind normal und spiegeln wirtschaftliche Entwicklungen, nicht Standortfehler wider. Hohe Lohn- und Energiekosten erhöhen den Druck hin zu einer extrem produktiven und innovativen Produktion in Deutschland. Innovation folgt den Märkten, weil Kundennähe und Skaleneffekte entscheidend für die Entwicklung sind. Spezialisierung bietet Chancen, um in neuen Nischen internationale Stärke zurückzugewinnen. Resilienz bedeutet Anpassungsfähigkeit statt Festhalten an alten Subventionsstrukturen. Zum Nachlesen/Nachhören: In unserer Podcastfolge zum Strukturproblem im Arbeitsmarkt gehen wir ebenfalls auf die Autobranche ein: https://open.spotify.com/episode/1blbKVLCu7oDgsbxXxbkzS?si=2bg2XSQwROW25vZrcOrsUQ Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes zum Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe. Die negative Entwicklung ist wesentlich auf die Rückgänge von Neuaufträgen in der Automobilindustrie (-6,4 %) zurückzuführen: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/10/PD25_362_421.html?nn=2110
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Der TenneT-Moment: Bund rein, Strompreise runter
02.10.2025
40 Minuten
Der Bund kann bei TenneT Deutschland einsteigen. TenneT ist als Übertragungsnetzbetreiber eines von vier Unternehmen das Stromautobahnen betreibt, die für die Energiewende extrem wichtig sind. Die Niederlande als bisherige Eigentümerin möchte TenneT gerne verkaufen. Philippa Sigl-Glöckner und Janek Steitz erklären, warum der Netzausbau Milliarden kostet, wieso die Strompreise hoch sind – und wie wir alle von klugen Beteiligungen des Bundes profitieren könnten. Zum Nachlesen/Nachhören Geldbrief „Warum der Bund bei TenneT einsteigen sollte“. Studie Dezernat Zukunft zu Finanzierungskosten von Übertragungsnetzen. Gutes Geld, Buch von Philippa Sigl-Glöckner zu der Frage, warum Geld zu selten dort hin fließt, wo es gutes bewirken kann. Podcastfolge mit Strommarkt-Experten Lion Hirth zu Möglichkeiten, Kosten strukturell zu senken. Das Wichtigste Die Niederlande haben 46 % von TenneT an internationale Investoren (Norwegen, Singapur, Niederlande) verkauft. Auch die restlichen Anteile sollen verkauft werden. Das gibt dem Bund die Chance, die restlichen Anteile zu kaufen und damit Netzkosten bzw. Strompreise strukturell zu senken. Bis 2045 müssen rund 400–450 Mrd. € in die Übertragungsnetze fließen. Netzausbau nötig wegen Elektrifizierung und Windkraft im Norden. Netzentgelte steigen; Regierung senkt sie aktuell mit 6,5 Mrd. € Subventionen, strukturelle Lösungen sind auf Dauer besser. Finanzierungskosten könnten 2035 ~40 % der Netzkosten ausmachen. Der Bund könnte mit Eigenkapitalbeteiligungen rund 50 Mrd. € über 20 Jahre sparen. Mix aus staatlichen und privaten Eigentümern sorgt für Effizienz und Kontrolle.
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Über diesen Podcast

Die Geldfrage – Der Podcast des Dezernat Zukunft „Die Geldfrage“ beginnt dort, wo Polit-Talkshows meist enden – bei den entscheidenden Fragen rund ums Geld. Wir erklären, kommentieren und ordnen ein: Wie finanziert sich der Staat? Wofür gibt er wie viel aus? Klar, verständlich und auf den Punkt. Für alle, die Finanzpolitik wollen. Ein Podcast vom Dezernat Zukunft. Für Fragen oder Feedback schreibt an info@dezernatzukunft.org

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