Podcaster
Episoden
19.12.2025
28 Minuten
Philippa Sigl-Glöckner und Dr. Florian Schuster-Johnson ziehen
Bilanz. Entlang von sechs Statistiken schauen die beiden auf ein
turbulentes Jahr zurück. Drei Zahlen zeigen, wie ernst die Lage
für Industrie, Staatshaushalt und Bildung ist. Drei weitere
machen deutlich, dass politisches Handeln wirken kann.
Die Geldfrage entsteht mit viel Zeit, Recherche und Sorgfalt, um
komplexe Finanzthemen für euch verständlich und Geldflüsse
sichtbar zu machen. Wenn ihr diese Arbeit und den Podcast
unterstützen möchtet, freuen wir uns sehr über eine Spende an das
Dezernat Zukunft.
Das Wichtigste:
Der Verlust von rund 100.000 Industriearbeitsplätzen zeigt,
dass das deutsche Export- und Wachstumsmodell strukturell an
seine Grenzen gestoßen ist und nicht einfach zurückkehren wird.
Der Gestaltungsspielraum im Bundeshaushalt geht verloren,
weil spätestens in den 2030er Jahren nahezu alle Mittel durch
gesetzliche Verpflichtungen gebunden sind.
Wenn ein Drittel der Neuntklässler den Mindeststandard in
Mathematik verfehlt, wird Bildung um Engpass für Innovation,
Produktivität und künftigen Wohlstand.
Das Infrastruktur-Sondervermögen markiert einen
fiskalpolitischen Wendepunkt, dessen Erfolg davon abhängt, ob
Investitionen pragmatisch priorisiert werden.
Der Jobturbo belegt, dass ein aktivierender Sozialstaat mit
Beratung, Sprachförderung und Vermittlung zu den wirksamsten
Instrumenten effektiver Wirtschaftspolitik gehört.
Zum Nachlesen/Nachhören:
Die erwähnte Studie zur KI-Forschung
Bildungstrend 2024
Artikel der tagesschau zum wachsenden Anteil der Erneuerbaren
Energien am deutschen Strommix
Zeit-Artikel über den Erfolg des Jobturbos
Die erwähnte Studie zur Wirkung des Jobturbos im deutschen
Arbeitsmarkt
Artikel des Tagesspiegel zum Verlust von 100.000 Industriejobs
IAB-Stellungnahme zu Veränderungen am deutschen Arbeitsmarkt
Unsere Folge mit der Chefin des Jobcenter München, Annette
Farrenkopf
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12.12.2025
24 Minuten
Der Bund gibt Geld an die Bahn, fordert Dividende und zahlt diese
dann wieder als Zuschuss – ein teurer Kreisverkehr. Philippa
Sigl-Glöckner, Niklas Illenseer und Vera Huwe zerlegen die
komplexen Finanzströme bei der Deutschen Bahn zwischen
Kernhaushalt, Sondervermögen und Trassenpreisen.
Das Wichtigste:
Lediglich 20 Prozent aller Bahntickets werden zum regulären
Preis verkauft, da die Nachfrage im Fernverkehr ohne Rabatte zu
gering wäre.
Deutschland leistet sich einen teuren Sonderweg in Europa,
indem es versucht, die vollen Kosten der Infrastruktur über hohe
Trassenpreise auf die Nutzer umzulegen.
Die bisherige Finanzierung über Eigenkapitalerhöhungen hat
die Finanzierung der Bahn verteuert, da auf dieses Kapital eine
Rendite erwirtschaftet werden musste.
Das neue Sondervermögen stellt zwar für 2026 rund 19
Milliarden Euro bereit, bietet aber keine Planungssicherheit über
das Jahr 2029 hinaus.
Statt der aktuellen "Stop-and-Go-Finanzierung" wäre ein
langfristiger Eisenbahnfonds nach Schweizer Vorbild die
effizientere Lösung für eine verlässliche Infrastruktur.
Zum Nachlesen:
Unser Geldbrief „Warum Bahnfahren noch teurer wird“
Unsere Studie „Entgleist: Wie eine intransparente und komplexe
Finanzierungsstruktur die Kosten der Schiene in dieHöhe treibt“
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04.12.2025
47 Minuten
Wer bekommt Bürgergeld und wie läuft die Arbeit in einem
Jobcenter ab? Philippa Sigl-Glöckner spricht mit Annette
Farrenkopf, Leiterin des Jobcenters München, über Menschen ohne
Erwerbsarbeit: Es geht darum wer wie mitwirken muss und die
Erkenntnis, das jeder Fall seine eigene Geschichte hat, die weit
über statistische Merkmale hinaus geht.
Das Wichtigste:
Viele Menschen, die Bürgergeld beziehen, arbeiten bereits,
doch wegen hoher Wohn- und Lebenshaltungskosten reicht ihr
Einkommen oft nicht zum Leben.
Sprachkurse und Qualifizierungen sind entscheidend, um Jobs
zu finden und die Abhängigkeit von Transfers zu senken.
Hohe Transferentzugsraten (Einkommen, dass auf Transfers
angerechnet wird) führen dazu, dass sich Mehrarbeit für viele
finanziell oft wenig lohnt.
Jede erfolgreiche Integration in Arbeit spart viel Geld, denn
100.000 Bürgergeld-Empfänger weniger entlasten den Staatshaushalt
um rund 3 Milliarden Euro pro Jahr.
Zum Nachlesen/Nachhören:
Zur Reform der Transferentzugsraten und Verbesserung der
Erwerbsanreize
Unsere Folge mit Prof. Dr. Andreas Peichl
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28.11.2025
25 Minuten
Der Haushalt 2026 steht, doch ab 2027 fehlen bis zu 60 Milliarden
Euro pro Jahr. Wenn man jetzt nicht umsteuert, schrumpft der
politische Gestaltungsspielraum bis 2035 praktisch auf Null.
Philippa Sigl-Glöckner und Dr. Florian Schuster-Johnson stellen
euch in dieser Folge ein Sparmenü zusammen.
Schickt uns eure Sparvorschläge an info@dezernatzukunft.org
Das Wichtigste:
Ab 2027 klafft im Bundeshaushalt eine strukturelle Lücke von
bis zu 60 Milliarden Euro jährlich.
Ohne Kurswechsel schrumpft der finanzielle Spielraum der
Regierung bis zum Jahr 2035 auf null.
Prioritäten überdenken: Während der Staat Strompreise mit
rund 40 Milliarden Euro subventioniert, müssen sich Kitas und
Hochschulen 940 Millionen Euro teilen.
Nicht die Zinsen sind das Problem, sondern teure
Wahlgeschenke und ineffiziente Subventionen, die über 50 Prozent
des Haushalts binden.
Zum Nachlesen:
Unser neuer Geldbrief "Sinnvoll sparen"
Hier (Seite 133) ist die erwähnte Liste mit den 20 größten
Steuervergünstigen
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31.10.2025
32 Minuten
Der Gewinneinbruch bei Porsche sorgt für Schlagzeilen. Philippa
Sigl-Glöckner und Dr. Maximilian Paleschke analysieren, was die
neuen Quartalszahlen über die Lage der deutschen Autoindustrie
verraten und warum Ratlosigkeit das zentrale Problem zu sein
scheint.
Das Wichtigste:
Porsche im freien Fall: Gewinneinbruch um 99 % – schwacher
E-Auto-Absatz, Konkurrenz aus China, Rückkehr zum Verbrenner.
China als Problemmarkt: Luxussteuer und technologische
Überlegenheit heimischer Hersteller belasten deutsche Marken.
Mercedes stabilisiert sich vorübergehend: Aktie steigt
kurzzeitig dank geringerer Verluste, Stellenabbau und
glaubwürdiger Kommunikation.
Dividenden statt Zukunft: Deutsche Hersteller zahlen hohe
Gewinne aus, kürzen aber bei Forschung und Entwicklung.
Politik muss Richtung geben: Klare Linie bei Elektromobilität
statt ständiger Unsicherheit – Reformen statt Rückwärtsgang.
Zum Nachlesen/Nachhören:
Die Präsentation von Porsche zu den Quartalszahlen
Unser Geldbrief zum Autogipfel: Sondergeldbrief: Tausche
Strafzahlungen gegen grünen Stahl – Autodeal verfehlt Ziel
Eine Einordnung der Zahlen von Mercedes von wallstreet online
Mehr
Über diesen Podcast
Die Geldfrage – Der Podcast des Dezernat Zukunft „Die Geldfrage“
beginnt dort, wo Polit-Talkshows meist enden – bei den
entscheidenden Fragen rund ums Geld. Wir erklären, kommentieren und
ordnen ein: Wie finanziert sich der Staat? Wofür gibt er wie viel
aus? Klar, verständlich und auf den Punkt. Für alle, die
Finanzpolitik wollen. Ein Podcast vom Dezernat Zukunft. Für Fragen
oder Feedback schreibt an info@dezernatzukunft.org
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