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Episoden
24.01.2025
14 Minuten
Er entdeckte die berühmte Zahl "Pi", die z.B. den Erdkreis
beschreibt. Er taufte sie "Pi" nach dem Anfangsbuchstaben der Stadt
St. Petersburg, in der er lebte. Von ihm stammt die imaginäre Zahl
"i" (für Wurzel aus -1) und die Zauber-Zahl "e" (= Euler), welche
die "natürlichen und hyperbolischen Logarithmen" wiedergibt. Es
geht um das Genie Leonhard Euler, geboren 1707. Wladimir Velminski,
Mathematiker und Wissenschaftshistoriker, berichtet über Euler, das
Genie.
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23.01.2025
20 Minuten
Lord Byrons Tochter hieß "Ada" Byron King. Sie erfand die
Computersprache und noch heute heißt das vom U.S.-Pentagon benutzte
Computersystem ADA. Sie war ein Wunderkind und Frühgenie. Die
Mutter wollte sie vor dem Schicksal des berühmten Dichtervaters
bewahren. Deswegen wurde sie vor jeglicher Poesie gehütet und vor
allem in Mathematik unterrichtet. Das führte zu dem Ergebnis, daß
Ada mit poetischer Besessenheit mathematische Sprachen entwickelte
und die Computersprache kombinierte. SIe tat dies mit Männern, die
sie für sich interessierte: pervers, brilliant, obsessiv,
mathematisch, d.h.: durch und durch Lord Byrons Tochter. Die
U.S.-Filmemacherin Lynn Hershmann Leeson beschreibt in ihrem Film
CONCEIVING ADA wie eine Frau von heute, computerbegeistert, im
Cyberraum Kontakt mit der seit 144 Jahren toten Ada aufnimmt. Diese
junge Frau von heute begibt sich über ein Interface, das ihr
Timothy Leary 9 Tage vor seinem Tod beschafft, in den Cyberspace,
obwohl sie schwanger ist. Ihr Kind wird später geboren, behaftet
mit der Persönlichkeit und dem Gedächtnis von Ada, die sich auf
diese Weise unsterblich zeigt.
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23.01.2025
23 Minuten
Man spricht von den fünf Sinnen eines Menschen. Tatsächlich sind es
viel mehr sinnliche Kräfte an der Arbeit, wenn wir uns bewegen, das
Gleichgewicht halten und unsere Lebendigkeit ausüben. Die Evolution
zeigt sich als eine Wunderkammer verblüffender Kooperationen
zwischen den sinnlichen Fähigkeiten der Lebewesen. Der
Wüstenskorpion ist z.B. ein sinnlicher Mathematiker seiner
Sinneskräfte. Im trocknen Sand, der sich in der Wüste wie eine
Wasserfläche verhält, referieren winzige Härchen an den acht Beinen
des Tiers den genauen Ort und den Weg einer Beute. Über vier
Lebensjahre verfügt dieser Skorpion. Als Nahrung braucht er pro
Jahr eine fette Motte. Also viermal Beutemachen im Leben. Dafür
besitzt das blinde Tier staunenswerte Präzisionswerkzeuge der
Ortung. Ganz anders die Schleiereule. Die Ernährung ihrer Jungen
und des Weibchens fordert von dem nächtlich jagenden männlichen
Tier, dass es alle zehn Minuten eine Maus fängt und zum Nest
bringt. Die Koordination des Ohrs der Schleiereule weist dafür eine
extrem genaue Winkelgenauigkeit auf. Es ist merkwürdig, dass diese
Treffsicherheit des Ohrs auch zu den Eigenschaften von uns Menschen
gehört. Für Krokodile und Vögel wäre der Abstand zwischen den Ohren
zur genauen Orientierung im Raum unzureichend. Die Natur hat bei
ihnen daher eine Direktkommunikation der Ohren durch einen Tunnel
oder "Konzertsaal" im Kopf erfunden. Der Bio-Physiker Prof. Dr. Leo
van Hemmen untersucht die feinabgestimmte biologische Basis, in der
die Neuronen in extrem kurzer Zeit und mikrostrukturell im Gehirn
diese Mathematik der sinnlichen Kraft ausüben. Die sinnlichen
Kräfte erweisen sich in ihrer Praxis als erfahrene Mathematiker.
Wir Menschen in der Zivilisation machen von unseren sinnlichen
Fähigkeiten nur teilweise Gebrauch. Was wir dabei nicht verlernt
haben, ist das Lernen selbst: die Plastizität des Gehirns.
Fahrradfahren oder Schwimmen lernen bleiben hochkomplexe,
kooperative Aktionen zwischen den Sinnen. Das Belohnungssystem beim
Lernen liegt, sagt Leo van Hemmen, darin, dass die Sinne von sich
aus ein Vergnügen daran haben, zusammenzuwirken: Wenn ihnen etwas
Ganzes gelingt. Die Belohnungen, die wir verstehen, und die
tatsächlichen (offenbar auf anderer Ebene ebenfalls lustvollen)
Vorgänge auf der Mikroebene zwischen den Neuronen und Synapsen sind
dabei zwei verschiedene Welten. Alles dies wird biophysikalisch
durch einen imposanten Aufwand an Mathematik regiert, von dem unser
Verstand nur wenig wahrnimmt. Begegnung mit dem Bio-Physiker Leo
van Hemmen.
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23.01.2025
23 Minuten
Grubenottern sind Schlangen, die außer ihren Augen Infrarotsensoren
an ihren Köpfen haben, sogenannte „Gruben“. Im Sandmeer der Wüste
schaukeln die zwei Kiefer dieser Schlangen im Wellenrhythmus, in
dem sich die Beute nähert. Die Wärmebilder, in denen die Daten das
rechnende Hirn der Schlange erreichen, sagt der Biokybernetiker
Prof. Dr. Leo van Hemmen, sind unglaublich unscharf. Dennoch sind
die „mit der Mathematik der Schlangen“ am Ende erstellten
Kartierungen im Gehirn so präzise, dass der Angriff der Schlange
blitzartig trifft. An solchen Prozessen, in denen mehrere
voneinander unabhängige Sinne „multi-modal“ zusammenwirken,
untersucht die moderne Biophysik die Eigengesetzlichkeit der Sinne,
aber auch Innovationsschübe für Roboter. Die Skalen, auf denen die
elementaren Prozesse der Wahrnehmung stattfinden, sind bei Menschen
– wie bei den Schlangen – absolut voneinander getrennt. Die
Neuronen wissen nichts von der Psychologie, an der sie doch bauen.
Die moderne Biophysik kommt hier zu ähnlichen Ergebnissen wie der
große Philosoph Leibniz: Alles Elementare besteht aus Monaden, die
blind sind. Und doch produzieren diese autonomen Monaden ein
Ganzes, das als Realität funktioniert. Unsere menschlichen Neuronen
haben das Sternenzelt nie selber gesehen. Und doch erforschen wir
den Kosmos. Begegnung mit dem Biokybernetiker Leo van Hemmen:
„Jeder Punkt auf der Skala der Sinne hat seinen eigenen Verstand“.
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31.10.2024
11 Minuten
Moderne Mathematik arbeitet im Grenzbereich zur Technik und zur
Naturwissenschaft. Es gilt Unbekanntes zu entdecken. Mathematische
Strategien erweisen sich als Wünschelrute. Sie lassen in ihren
strukturellen Analysen den Zufall und auch Irrationalität zu.
Schwämme, Mikrostrukturen und Gedächtnismetalle sind ihre liebsten
Studienobjekte. Prof. Dr. Stefan Müller vom Max-Planck-Institut für
Mathematik in den Naturwissenschaften berichtet.
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Über diesen Podcast
Moderne Mathematik arbeitet im Grenzbereich zur Technik und zur
Naturwissenschaft. Es gilt Unbekanntes zu entdecken. Mathematische
Strategien erweisen sich als Wünschelrute. Sie lassen in ihren
strukturellen Analysen den Zufall und auch Irrationalität zu.
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