Der Synthesizer Podcast - zur Zukunft von Chemie und Gesellschaft
Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Gespräch
Podcaster
Episoden
22.06.2025
1 Stunde 12 Minuten
Das 'International Sustainable Chemistry Collaborative Centre'
(ISC3) mit Sitz in Bonn ging 2017 an den Start, um die Chemie zu
transformieren. "We transform chemistry", so der Slogan. Im
Synthesizer Podcast haben wir das ISC3, das auf Initiative des
Bundesumweltministeriums (heute BMUKN) und des Umweltbundesamtes
(UBA) gegründet wurde, bereits mehrmals erwähnt. Nun steht es im
Mittelpunkt unserer zehnten und vorerst letzten Synthesizer
Podcast Folge.
Mit Policy Director Anna Isabel Becker sprechen wir über die
vielfältigen Handlungsfelder des ISC3 an der Schnittstelle von
Politik, Innovation, Bildung und Kommunikation. Das bei der
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit angesiedelte ISC3
überstützt außerdem den Kapazitätenaufbau für eine nachhaltigere
Chemikaliengovernance und Chemiewende im globalen Süden, wo
Umwelt und Gesundheit in besonderem Maße durch fehlende oder
niedrige Arbeits- und Umweltstandards gefährdet sind.
Als Policy Strategin berichtet Anna Isabel Becker aus erster Hand
über die Arbeit des ISC3 und zahlreiche transnationale
Initiativen: Pläne zu einem so genannten Science Policy Panel
(SPP) in Form eines 'Weltchemikalienrats', Beteiligungsformate
für Jugendliche sowie das 2023 von den Vereinten Nationen
verabschiedete Globale Rahmenwerk für Chemikalien (UN Global
Framework on Chemicals, kurz GFC).
Anna Isabel Becker ist Expertin für internationale Beziehungen,
Europapolitik und strategische Kommunikation. Sie hat in Minho,
Passau, Wien, Melbourne und Brüssel Politikwissenschaft,
Europastudien und internationale Beziehungen studiert. Sie kennt
das Auswärtige Amt und das EU Parlament von innen und hat in den
Bereichen Strategie und Kommunikation gearbeitet. Am ISC3 ist sie
seit 2021.
Was bringt die Zukunft der Chemie? Was bedeutet 'Chemiewende'?
Warum beschäftigen sich Kulturwissenschaftler und
Sozialwissenschaftlerinnen mit dieser Frage? Im
Synthesizer-Podcasts sprechen Nona Schulte-Römer und Benjamin
Steininger mit Expertinnen und Experten, die mit ihrer Arbeit und
Forschung die Transformation der Chemie vorantreiben. Die Gäste
haben Hintergründe in Chemie, Physik, Umweltwissenschaften,
Philosophie und Chemikaliengovernance. Der Synthesizer Podcast
’synthetisiert‘ ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft
der chemischen Forschung und Entwicklung. Als Moderationsteam
bringen Nona Schulte-Römer und Benjamin Steininger gesellschafts-
und kulturwissenschaftliche Fragen mit ins Spiel. Wir danken
unseren Gästen für ihre Zeit und die guten Gespräche, Sebastian
Stahlschmidt (TU Berlin) für den Schnitt, Alexandra Schulz (TU
Berlin) für die administrative Projektbegleitung, Hanna Vogt für
den Social Media Support, Johannes Vogt für die Podcast Sounds und
der Berlin University Alliance für die Förderung des Projekts.
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08.06.2025
1 Minute
Das Umweltbundesamt, kurz UBA, gehört in Deutschland zu den
ersten Institutionen, die explizit eine Transformation der Chemie
vorangetrieben haben. Schließlich ist es eine zentrale Aufgabe
dieser Umweltbehörde, die Produktion und den Umgang mit
Chemikalien wissenschaftsbasiert zu überwachen, zu managen und zu
regulieren, um gesundheitlichen und ökologischen Schaden
abzuwenden - gemäß dem UBA-Leitspruch “für Mensch und Umwelt”.
Das ist keine leichte Aufgabe für eine staatliche Institution,
denn sowohl Stoffe als auch das Industriekapital sind flüchtig,
während sich andere Stoffe und Strukturen wiederum als sehr
persistent erweisen. Die Transformation der Chemie bietet hier
einen interessanten dritten Weg, nämlich einen kooperativen
Ansatz mit dem Potenzial, alle Akteure trotz gegensätzlicher
Interessen zusammenzubringen.
Aber was heißt es genau, Wissenschaft, Staat und Industrie,
Gesellschaft und Natur zusammenzudenken? Wie sieht es aus, wenn
eine Umweltbehörde systemisch und systematisch auf eine
nachhaltigere Chemie hinarbeitet? Und verändert das Projekt der
Chemiewende auf ihrem ‘Marsch durch die Institution’ auch die
Behörde selbst?
In der 9. Folge des Synthesizer Podcast erörtern wir diese Fragen
mit Dr. Klara Winkler und Dr. Christopher Blum, die beide in der
UBA-Projektgruppe “Chemiewende” mitwirken. Dabei blicken die
beiden aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf die
Transformation.
Dr. Klara Winkler arbeitet am UBA zu Industriewandel und
Strukturpolitik. Sie betrachtet die Chemiewende
'sozialökologisch', im Kontext unterschiedlicher Ressourcen und
regionaler Gegebenheiten. Als promovierte
Nachhaltigkeitswissenschaftlerin hat sie vor ihrer Zeit am UBA an
der Universität Lund in Schweden, an der Carl von Ossietzky
Universität Oldenburg und an der McGill University in Montreal,
Kanada, gearbeitet und geforscht.
Dr. Christopher Blum ist promovierter Biologe mit
Ausbildungsstationen in Berlin, Freiburg, Edinburgh und
Heidelberg. Er ist bereits seit Mai 2006 am UBA tätig. Als
Experte für internationales Chemikalienmanagement ist er unter
anderem an der Entwicklung von Nachhaltigkeitsindikatoren
beteiligt und auch Erstautor einer der ersten wissenschaftlichen
Publikationen, die das Konzept der nachhaltigen Chemie
ausbuchstabiert. https://doi.org/10.1016/j.scp.2017.01.001
Was bringt die Zukunft der Chemie? Was bedeutet 'Chemiewende'?
Warum beschäftigen sich Kulturwissenschaftler und
Sozialwissenschaftlerinnen mit dieser Frage? Im
Synthesizer-Podcasts sprechen Nona Schulte-Römer und Benjamin
Steininger mit Expertinnen und Experten, die mit ihrer Arbeit und
Forschung die Transformation der Chemie vorantreiben. Die Gäste
haben Hintergründe in Chemie, Physik, Umweltwissenschaften,
Philosophie und Chemikaliengovernance. Der Synthesizer Podcast
’synthetisiert‘ ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft
der chemischen Forschung und Entwicklung. Als Moderationsteam
bringen Nona Schulte-Römer und Benjamin Steininger gesellschafts-
und kulturwissenschaftliche Fragen mit ins Spiel. Wir danken
unseren Gästen für ihre Zeit und die guten Gespräche, Sebastian
Stahlschmidt (TU Berlin) für den Schnitt, Alexandra Schulz (TU
Berlin) für die administrative Projektbegleitung, Hanna Vogt für
den Social Media Support, Johannes Vogt für die Podcast Sounds und
der Berlin University Alliance für die Förderung des Projekts.
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14.05.2025
1 Stunde 8 Minuten
Katalysatoren sind Stoffe, die chemische Reaktionen beschleunigen
und steuern, die aber unverbraucht daraus hervorgehen. Sie sind
eine Art “Vermittler” auf der Ebene chemischer Prozesse.
In der Biochemie von Organismen laufen katalytische Prozesse seit
Jahrmilliarden ab - gleichzeitig und hocheffizient in allen
Zellen. Seit fast 150 Jahren wird das Prinzip mit großem Erfolg
auch industriell genutzt. Meilensteine der Technik und der
Globalgeschichte, aber sogar unser Alltag hängt an dieser
Technologie. Ihre Bedeutung wird drastisch klar in der
Kunstdüngerproduktion: Mit der Synthese von Ammoniak aus
atmosphärischem Stickstoff und Wasserstoff trägt Katalyse seit
100 Jahren entscheidend zur Ernährung einer wachsenden
Weltbevölkerung bei. Und auch in der Petrochemie der Kunststoffe,
Kraftstoffe, Lösungsmittel und Pharmaka sind Katalysatoren aus
kaum einem Verfahren wegzudenken.
Heute, auf dem Weg zu einer "grünen und nachhaltigen Chemie", ist
Katalyse wiederum ein entscheidender Hoffnungsträger. Eine
Chemiewende ohne Katalyse ist unmöglich. Es ist aber noch viel
gemeinsame Forschung aus Chemie, Biologie und Biochemie
notwendig, um nach dem Vorbild biokatalytischer Prozesse neue,
industrielle Prozesse und Prozessarchitekturen aufzubauen, die
mit weniger Energie, weniger Abfall und auf viel kleinerem Raum
funktionieren. Lassen sich die Erfolge der "fossilen" Katalyse
für eine "postfossile" Chemie mobilisieren? Kann sich eine
"Wissenschaft im reifen Alter" (Matthias Drieß) noch einmal neu
erfinden?
Prof. Dr. Matthias Drieß ist Professor für Metallorganische
Chemie an der TU-Berlin. Er war 2007 einer der Gründer und
Sprecher des Exzellenzclusters "UniCat" (seit 2019 "UniSysCat") -
einem der national und international wichtigsten Zentren der
chemisch-biologischen Katalyseforschung.
Was bringt die Zukunft der Chemie? Was bedeutet 'Chemiewende'?
Warum beschäftigen sich Kulturwissenschaftler und
Sozialwissenschaftlerinnen mit dieser Frage? Im
Synthesizer-Podcasts sprechen Nona Schulte-Römer und Benjamin
Steininger mit Expertinnen und Experten, die mit ihrer Arbeit und
Forschung die Transformation der Chemie vorantreiben. Die Gäste
haben Hintergründe in Chemie, Physik, Umweltwissenschaften,
Philosophie und Chemikaliengovernance. Der Synthesizer Podcast
’synthetisiert‘ ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft
der chemischen Forschung und Entwicklung. Als Moderationsteam
bringen Nona Schulte-Römer und Benjamin Steininger gesellschafts-
und kulturwissenschaftliche Fragen mit ins Spiel. Wir danken
unseren Gästen für ihre Zeit und die guten Gespräche, Sebastian
Stahlschmidt (TU Berlin) für den Schnitt, Alexandra Schulz (TU
Berlin) für die administrative Projektbegleitung, Hanna Vogt für
den Social Media Support, Johannes Vogt für die Podcast Sounds und
der Berlin University Alliance für die Förderung des Projekts.
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30.04.2025
59 Minuten
Chemikalienrückstände lassen sich an den entlegensten Orten der
Erde nachweisen. In dieser Folge des Synthesizer Podcast liegt
unser Fokus auf Orten, an denen chemische Stoffe unbeabsichtigt
weiterwirken, nachdem sie in Laboren entwickelt und in
industriellen Fertigungsprozessen oder im Alltag zum Einsatz
kamen. Umweltchemiker:innen verfolgen die Spuren chemischer
Produktion bis in die Arktis, in den Pazifik, in die Mägen von
Pelikanen und das Erbgut von Orkas.
Mit neuen Nachweisverfahren und Messmethoden lassen sich
chemische Stoffe und ihre Mischungen dort aufspüren, wo sie nicht
hingehören, in der Umwelt wechselwirken, zu giftigen Substanzen
zerfallen, sich gefährlich mischen, sich nicht abbauen, sondern
sich in Körpern, Böden, im Wasser anreichern - mitunter sogar
ewig. Das ist kein einfaches Unterfangen, denn die chemische
Industrie bringt Hunderttausende Stoffe auf den Markt und zur
Anwendung und bereits verbotene Stoffe finden sich bis heute in
der Umwelt wieder.
Die Umweltchemikerin Prof. Dr. Annika Jahnke ist den Stoffen mit
einem Forschungsschiff gefolgt und bringt sie mit Chemometern
zurück ins Labor. Sie ist Co-Leiterin des Departments für
Expositionswissenschaft (Exposure Science) am Helmholtz Zentrum
für Umweltforschung UFZ in Leipzig, sowie Professorin für Exposom
Analytik an der RWTH Aachen.
Was bringt die Zukunft der Chemie? Was bedeutet 'Chemiewende'?
Warum beschäftigen sich Kulturwissenschaftler und
Sozialwissenschaftlerinnen mit dieser Frage? Im
Synthesizer-Podcasts sprechen Nona Schulte-Römer und Benjamin
Steininger mit Expertinnen und Experten, die mit ihrer Arbeit und
Forschung die Transformation der Chemie vorantreiben. Die Gäste
haben Hintergründe in Chemie, Physik, Umweltwissenschaften,
Philosophie und Chemikaliengovernance. Der Synthesizer Podcast
’synthetisiert‘ ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft
der chemischen Forschung und Entwicklung. Als Moderationsteam
bringen Nona Schulte-Römer und Benjamin Steininger gesellschafts-
und kulturwissenschaftliche Fragen mit ins Spiel. Wir danken
unseren Gästen für ihre Zeit und die guten Gespräche, Sebastian
Stahlschmidt (TU Berlin) für den Schnitt, Alexandra Schulz (TU
Berlin) für die administrative Projektbegleitung, Hanna Vogt für
den Social Media Support, Johannes Vogt für die Podcast Sounds und
der Berlin University Alliance für die Förderung des Projekts.
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16.04.2025
58 Minuten
Elektro-Bio-Raffinerien - schonmal gehört? In dieser Folge
erklärt uns der Elektrobiotechnologe Prof. Dr. Falk Harnisch, was
sich hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt. Er berichtet,
welche biochemischen Prozesse es in Elektrobioraffinerien zu
entdecken gibt und welche sehr speziellen, winzigen Akteure,
nämlich ‘elektroaktive’ Bakterien, dabei eine zentrale Rolle
spielen. Falk Harnisch und sein Team ‘füttern’ diese
Mikroorganismen gezielt mit elektrischem Strom und nutzen ihre
Fähigkeit, Abwasser ‘sauber zu fressen’, etwa in Kläranlagen,
oder zum Aufbau umweltverträglicher Kunststoffe
beizutragen.
Die Mikroebene der Bakterien und Elektronen macht die
Elektrobiochemie zu einem der faszinierendsten Gebiete der
Grundlagenforschung zur Chemiewende – ein echter Schauplatz
wissenschaftlicher Synthese aus chemischer, biologischer und
verfahrenstechnischer Forschung und Praxis. Auf welche Weise die
Prozessprinzipien klassischer petrochemischer Raffinerien neu
gedacht werden müssen, lassen wir uns von Falk Harnisch
erläutern.
Prof. Dr. Falk Harnisch ist Umwelt- und Biochemiker. Nach
Stationen in Greifswald, Braunschweig, Queensland (Australien)
ist er heute Co-Leiter des Departments für Mikrobielle
Biotechnologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Leipzig und Professor für Biochemie und Biophysikalische
Chemie an der Universität Leipzig.
Was bringt die Zukunft der Chemie? Was bedeutet 'Chemiewende'?
Warum beschäftigen sich Kulturwissenschaftler und
Sozialwissenschaftlerinnen mit dieser Frage? Im
Synthesizer-Podcasts sprechen Nona Schulte-Römer und Benjamin
Steininger mit Expertinnen und Experten, die mit ihrer Arbeit und
Forschung die Transformation der Chemie vorantreiben. Die Gäste
haben Hintergründe in Chemie, Physik, Umweltwissenschaften,
Philosophie und Chemikaliengovernance. Der Synthesizer Podcast
’synthetisiert‘ ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft
der chemischen Forschung und Entwicklung. Als Moderationsteam
bringen Nona Schulte-Römer und Benjamin Steininger gesellschafts-
und kulturwissenschaftliche Fragen mit ins Spiel. Wir danken
unseren Gästen für ihre Zeit und die guten Gespräche, Sebastian
Stahlschmidt (TU Berlin) für den Schnitt, Alexandra Schulz (TU
Berlin) für die administrative Projektbegleitung, Hanna Vogt für
den Social Media Support, Johannes Vogt für die Podcast Sounds und
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Über diesen Podcast
Chemie ist die Wissenschaft der Transformation. Was aber, wenn sich
diese Wissenschaft selbst grundlegend transformieren, wenn
Chemiker:innen ihr Forschungs- und Industriefeld neu definieren?
Was, wenn das Transformationsziel nicht offen ist, sondern sich an
Nachhaltigkeitszielen orientiert? Wie verändert die Chemiewende
unsere Kultur und Gesellschaft? Im Synthesizer Podcast beleuchten
wir mit Expert:innen die Hintergründe und Herausforderungen dieser
Transformation der Transformationswissenschaft hin zu einer
grüneren und nachhaltigeren Chemie. Unsere Gesprächspartner:innen
berichten praxisnah als Forschende, Mitgestalter:innen und
aufmerksame Beobachter:innen aus nächster Nähe über diese
industrielle Revolution unserer Zeit. Wir besprechen, wie Pharmaka,
Kunststoffe, Düngemittel, Baustoffe und ganze Prozessarchitekturen
künftig ‘grüner’ werden sollen; welche erprobten Pfade die Chemie
als Wissenschaft und Industrie aktuell verlässt und welche neuen
Wege sie erkundet; wie Schlüsselwerkzeuge der fossilen Chemie wie
die Katalyse ‚umgedreht‘ werden; und welche Rolle künstliche
Intelligenz und veränderte Rohstoffe dabei spielen. Als
Moderatorenteam sind wir doppelt interessiert und involviert. Zum
einen verfolgen wir selbst kultur- und sozialwissenschaftlich die
Spuren der Chemie im Anthropozän – von der fossilen Moderne bis zu
wirkmächtigen Zukunftsbildern. Zum anderen möchten wir nachhaltige
Chemie öffentlich machen. Denn bisher scheint die Welt der Moleküle
und ihrer Synthese- und Transformationsprozesse weitgehend
Expert:innensache. Denn die Chemiewende erregt weit weniger
öffentliches Aufsehen als beispielsweise die Energie- oder
Agrarwende, obwohl grüne und nachhaltige Chemie auch dort eine
grundlegende Rolle spielt. Wir danken ganz herzlich Sebastian
Stahlschmitt für den Schnitt, Hanna Vogt für den Social Media
Support und Johannes Vogt für die Intro- und Outro-Klänge! Das
Moderationsteam: Dr. Nona Schulte-Römer ist Soziologin mit
Schwerpunkt Science and Technology Studies (STS) und Senior
Researcher an der Humboldt-Universität zu Berlin im
Forschungsprojekt wavematters.eu. Dort untersucht sie öffentlichen
Konflikten um 5G Mobilfunk und zu nachhaltiger Stadtbeleuchtung. In
ihrer Postdoc-Zeit am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
in Leipzig forschte sie interdisziplinär zu Arzneimittelrückständen
im Wasser, zur soziotechnischen Transformation der Chemie und
Chemikalien in der Gesellschaft. Nona ist Mitgründerin des
Forschungsnetzwerks S2C2 - Social Studies of Chemicals and
Chemistry in Transformation. Dr. Benjamin Steininger ist Kultur-
und Medienwissenschaftler, Wissenschafts- und Technikhistoriker,
sowie Kurator. Er ist Senior Researcher am Exzellenzcluster
UniSysCat derTU-Berlin und am MPI für Geoanthropologie in Jena. In
seiner Forschung beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit der
Bedeutung der Produkte und Prozesse der chemischen Industrie und
insbesondere der industriellen Katalyse für die historische Dynamik
von Moderne, Petromoderne und Anthropozän. 2016 gründete er mit
Alexander Klose das Forschungs- und Kuratoren-Kollektiv beauty of
oil zur Erforschung der Komplexitäten und Widersprüche der
Petromoderne (Publikationen, Ausstellungen, etc. auf
beauty-of-oil.org).
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