Umweltchemie: Zigtausend molekulare Gründe für eine globale Wende

Umweltchemie: Zigtausend molekulare Gründe für eine globale Wende

Prof. Dr. Annika Jahnke über Umweltchemie, belastete Orkas und das menschliche Exposom
59 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Chemikalienrückstände lassen sich an den entlegensten Orten der
Erde nachweisen. In dieser Folge des Synthesizer Podcast liegt
unser Fokus auf Orten, an denen chemische Stoffe unbeabsichtigt
weiterwirken, nachdem sie in Laboren entwickelt und in
industriellen Fertigungsprozessen oder im Alltag zum Einsatz
kamen. Umweltchemiker:innen verfolgen die Spuren chemischer
Produktion bis in die Arktis, in den Pazifik, in die Mägen von
Pelikanen und das Erbgut von Orkas. 


Mit neuen Nachweisverfahren und Messmethoden lassen sich
chemische Stoffe und ihre Mischungen dort aufspüren, wo sie nicht
hingehören, in der Umwelt wechselwirken, zu giftigen Substanzen
zerfallen, sich gefährlich mischen, sich nicht abbauen, sondern
sich in Körpern, Böden, im Wasser anreichern - mitunter sogar
ewig. Das ist kein einfaches Unterfangen, denn die chemische
Industrie bringt Hunderttausende Stoffe auf den Markt und zur
Anwendung und bereits verbotene Stoffe finden sich bis heute in
der Umwelt wieder. 


Die Umweltchemikerin Prof. Dr. Annika Jahnke ist den Stoffen mit
einem Forschungsschiff gefolgt und bringt sie mit Chemometern
zurück ins Labor. Sie ist Co-Leiterin des Departments für
Expositionswissenschaft (Exposure Science) am Helmholtz Zentrum
für Umweltforschung UFZ in Leipzig, sowie Professorin für Exposom
Analytik an der RWTH Aachen. 
Was bringt die Zukunft der Chemie? Was bedeutet 'Chemiewende'?
Warum beschäftigen sich Kulturwissenschaftler und
Sozialwissenschaftlerinnen mit dieser Frage? Im
Synthesizer-Podcasts sprechen Nona Schulte-Römer und Benjamin
Steininger mit Expertinnen und Experten, die mit ihrer Arbeit und
Forschung die Transformation der Chemie vorantreiben. Die Gäste
haben Hintergründe in Chemie, Physik, Umweltwissenschaften,
Philosophie und Chemikaliengovernance. Der Synthesizer Podcast
’synthetisiert‘ ihre unterschiedlichen Perspektiven auf die Zukunft
der chemischen Forschung und Entwicklung. Als Moderationsteam
bringen Nona Schulte-Römer und Benjamin Steininger gesellschafts-
und kulturwissenschaftliche Fragen mit ins Spiel. Wir danken
unseren Gästen für ihre Zeit und die guten Gespräche, Sebastian
Stahlschmidt (TU Berlin) für den Schnitt, Alexandra Schulz (TU
Berlin) für die administrative Projektbegleitung, Hanna Vogt für
den Social Media Support, Johannes Vogt für die Podcast Sounds und
der Berlin University Alliance für die Förderung des Projekts.

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