Podcaster
Episoden
23.11.2025
5 Minuten
Die adulte Form von Morbus Still kommt selten vor und ist schwer zu
behandeln. Sie äußert sich unter anderem mit Fieber, Hautausschlag,
Arthritis und kann in lebensbedrohliche Komplikationen wie das
Makrophagenaktivierungssyndrom münden. Traditionell setzt man
Glukokortikoide als Erstlinientherapie ein, die oft mit
konventionellen krankehitsmodifizierenden Antirheumatika, kurz
DMARDs, wie Methotrexat kombiniert werden. Diese wirken langsam und
bringen erhebliche Nebenwirkungen mit sich. In den letzten Jahren
kamen vermehrt Biologika wie Anakinra, Canakinumab und Tocilizumab
zum Einsatz. Einige davon sind mittlerweile auch zugelassen.
Internationale Leitlinien, die von Fachgesellschaften entworfen
werden, empfehlen Biologika inzwischen als Erstlinientherapie. Doch
die Belege dafür stammen fast ausschließlich aus Studien mit
Kindern. Für Erwachsene fehlen bislang robuste Daten. Eine klare
wissenschaftliche Antwort auf die Frage, ob Biologika auch bei
Erwachsenen Vorteile bringen, gab es bisher nicht. Forscher aus
Deutschland wollten nun genau das klären. Sie verglichen
retrospektiv die Erstlinientherapie mit Biologika versus
konventionellen DMARDs. Das Ziel war, herauszufinden, ob eine
Biologika-Therapie zu mehr Remission und weniger Komplikationen
führt. Die Resultate der Studie deuten auf einen klaren Vorteil
zugunsten der Biologika hin. Link zur Studie (PubMed):
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40164168/ Kernder A et al.
First-line biological versus conventional synthetic
disease-modifying antirheumatic drug therapy in adult-onset Still's
disease: a multicentre, retrospective, propensity weighted cohort
study. Lancet Rheumatol 2025; 7:e415-e423 Zu Risiken und
Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre
Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke. In diesem Audio sind mit
Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) oder maschineller
Übersetzungstechnologie gesprochene Texte enthalten
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03.11.2025
7 Minuten
Herzinsuffizienz ist bei Patientinnen mit rheumatoider Arthritis,
kurz RA, ein ernstzunehmendes Risiko. Es ist bekannt, dass im
Vergleich zur Allgemeinbevölkerung RA-Patienten häufiger
Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln. Bislang lag der Fokus der
Forschung jedoch vor allem auf ischämischen Herzerkrankungen. Die
Herzinsuffizienz, insbesondere die Form mit erhaltener
Ejektionsfraktion, wurde bisher kaum differenziert untersucht.
Dabei zeigt sich in Studien zunehmend: die Herzinsuffizienz mit
erhaltener Ejektionsfraktion ist mehr als eine typische
Alterskrankheit. Entzündungen scheinen bei der Entstehung eine
zentrale Rolle zu spielen. RA gilt als chronische systemische
Entzündungserkrankung. Daher liegt der Verdacht nahe, dass diese
Entzündung auch zur Entstehung einer Herzinsuffizienz mit
erhaltener Ejektionsfraktion beiträgt. Ziel dieser Studie von
Kawano et al. war es deshalb, das Risiko für Herzinsuffizienz und
insbesondere für die Form mit erhaltener Ejektionsfraktion bei
RA-Betroffenen im Vergleich zu Menschen ohne RA zu untersuchen. Die
Forscher kamen zu dem Resultat, dass RA unabhängig von klassischen
Herz-Kreislauf-Risikofaktoren mit einem erhöhten Risiko für eine
Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion einhergeht. Das
unterstreicht die Bedeutung von Entzündungsprozessen für die
Entwicklung dieser Herzinsuffizienzform. Link zur Studie (PubMed):
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39651569/ Kawano Y et al. Risk of
Incident Heart Failure and Heart Failure Subtypes in Patients With
Rheumatoid Arthritis. Arthritis Care Res (Hoboken) 2025; 77:631-639
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26.10.2025
6 Minuten
Hüftarthrose ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für
Bewegungseinschränkungen. 2020 lag die globale Punktprävalenz bei
über 400 Fällen pro 100.000 Menschen. Klinische Leitlinien
empfehlen Bewegung als zentrale Maßnahme. Bisher ist jedoch unklar,
welche Bewegungsform die beste ist. Es fehlen klare Belege, ob eine
bestimmte Übungsart wie Kraft- oder Ausdauertraining der anderen
überlegen ist. Prinzipiell erweist sich die Wirkung von Bewegung
auf eine Verbesserung von Schmerzen und Funktion bei Hüftarthrose
als eher gering bis mäßig. Viele Studien setzen auf Kraft- und
neuromuskuläres Training, aerobe Komponenten wurden bisher selten
untersucht. Menschen mit Hüftarthrose zeigen oft auch eine schwache
Herz-Kreislauf-Fitness und chronische Entzündungszeichen. Diese
Menschen könnten durch Ausdauertraining stärker profitieren.
Einzelne Studien zeigten bisher positive Effekte auf die Funktion,
allerdings bei hoher Abbruchrate. Vor diesem Hintergrund wollten
Forscher aus Australien herausfinden, ob die Kombination aus
aerober körperlicher Aktivität und Krafttraining Hüftschmerzen und
Funktion deutlicher verbessert als Krafttraining allein. Das
Ergebnis zeigt, dass beide Trainingsformen zu Verbesserungen
führten, aber das zusätzliche Ausdauertraining keinen erkennbaren
Mehrwert lieferte. Link zur Studie (PubMed):
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39922217/ Hall M et al. Addition of
aerobic physical activity to resistance exercise for hip
osteoarthritis (PHOENIX): a randomised comparative effectiveness
trial. Lancet Rheumatol 2025; 7:e343-e354 Zu Risiken und
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12.10.2025
6 Minuten
Der systemische Lupus erythematodes ist eine chronische
Autoimmunerkrankung mit vielfältigen Symptomen. Er kann nahezu
jedes Organ betreffen und geht oft mit Organschäden, Müdigkeit
sowie psychischen Belastungen wie Angst oder Depressionen einher.
Diese gesundheitlichen Einschränkungen erschweren eine stabile
Erwerbstätigkeit. Beschäftigung ist für Menschen mit SLE jedoch
essenziell, nicht nur finanziell, sondern auch für das Sozialleben
und den Zugang zur Gesundheitsversorgung. Frühere Studien zeigen,
dass nur etwa die Hälfte der erwachsenen SLE-Patienten erwerbstätig
ist. Viele Betroffene verlieren ihre Arbeit oder können diese
langfristig nicht halten.Gerade für junge Erwachsene stellt das ein
Problem dar. Die Phase zwischen 18 und 30 ist entscheidend für
Bildung, Karriere und soziale Entwicklung. Wer in dieser Zeit
krankheitsbedingt ausfällt, läuft Gefahr, wichtige
Entwicklungsschritte zu verpassen. In vergangenen Untersuchungen
wurde diese Altersgruppe wissenschaftlich kaum differenziert
betrachtet. Diese Studie beleuchtet erstmals qualitativ die
Erfahrungen junger SLE-Patienten mit Arbeit, Krankheit und dem
täglichen Balanceakt zwischen Gesundheit und Beruf. Das Resultat
zeigt, dass viele der jungen SLE-Patienten zur Bewältigung ihrer
Symptome dazu gezwungen sind, ihrer Gesundheit den Vorrang zu geben
und ihre Arbeit oder soziale Verpflichtungen zu vernachlässigen.
Link zur Studie (PubMed): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39748221/
Golding MA et al. Lived Employment Experiences of Young Adults With
Childhood- and Adult-Onset Systemic Lupus Erythematosus: A
Multicenter Canadian Qualitative Study. Arthritis Care Res 2025
(Hoboken); 77:710-719 Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die
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28.09.2025
5 Minuten
Systemischer Lupus erythematodes, kurz SLE, ist eine komplexe
Autoimmunerkrankung. Sie betrifft meist junge Frauen und verläuft
individuell sehr unterschiedlich. Manche Patienten haben nur milde
Symptome, andere leiden unter lebensbedrohlichen
Organbeteiligungen.Ein früh erkannter ist SLE besser behandelbar.
Doch in der Früherkennung liegt das Problem. Die Erkrankung
entwickelt sich langsam und ist schwer greifbar. Es gibt keine
klaren Diagnosekriterien, sondern nur Klassifikationskriterien und
die reichen oft nicht aus, um frühe Krankheitszeichen zu erfassen.
Die Folge ist, dass viele Patienten jahrelang durch das
Gesundheitssystem geschleust werden, bis die Diagnose endlich
gestellt wird. Dabei weiß man aus früheren Studien, dass
Autoantikörper schon lange vor der Diagnose entstehen.Ein
Forschungsteam aus Aarhus, Dänemark, stellten sich daher folgende
Fragen: Wie häufig suchen SLE-Patienten schon Jahre vor der
Diagnose ärztliche Hilfe auf? Welche Leistungen nutzen sie? Gibt es
ein Muster, das auf frühe Krankheitsaktivität hinweist?Das Ergebnis
ist eindeutig. SLE-Patienten hatten bereits in den 5 Jahren vor der
Diagnose deutlich mehr Kontakte mit dem Gesundheitssystem als
Personen ohne SLE. Dies könnte ein wichtiges Signal für die
SLE-Frühdiagnostik sein. Link zur Studie (PubMed):
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40000262/ Geday S et al. Increased
healthcare utilisation in the 5 years preceding systemic lupus
erythematosus diagnosis: a Danish nationwide cohort study. Ann
Rheum Dis 2025; 84:992-1000 Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie
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Über diesen Podcast
Im Praxis- oder Klinikalltag ist es aus Zeitgründen nicht immer
einfach, eine Übersicht über neueste Studien zu behalten und diese
auch noch zu lesen. „Study Snacks“ von Thieme möchte Ärzt*innen
dabei unterstützen. Egal, ob in der Kaffeepause, auf dem Weg zur
Arbeit oder beim Joggen: „Study Snacks“ fasst aktuelle Studien auf
das Wesentlichste und in wenigen Minuten zusammen. Die
ausführlichen Studien sind in den Shownotes nur einen Klick
entfernt. "Study Snacks" ist eine Produktion von Thieme. *Wichtige
Hinweise: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die
Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in
Ihrer Apotheke. Der Podcast kann das persönliche Arztgespräch, die
Diagnose und Behandlung NICHT ersetzen! Wie jede Wissenschaft ist
die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und
klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was
Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem
Podcast eine Dosierung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der
Zuhörer zwar darauf vertrauen, dass die Hosts große Sorgfalt darauf
verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei
Fertigstellung des Podcast entspricht. Für Angaben über Dosierungs-
und Behandlungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag
jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jede*r Benutzende ist
angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettel und
Bedienungsanleitungen der verwendeten Präparate, Methoden oder
Geräte und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten oder
einer Spezialistin, im Arztgespräch deren korrekte Applikation
festzustellen und festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung
für Behandlungsformen, Dosierungen oder die Beachtung von
Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Podcast abweicht.
Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten
Behandlungsformen, Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt
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