Konfliktgespräche

Konfliktgespräche

Der Talkpodcast des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung

Episoden

Was Vergebung leisten kann – und warum es so schwer ist, zu vergeben
23.09.2025
42 Minuten
Auf dem Weg zu einer gesunden Konfliktkultur: Was Vergebung leisten kann und warum es so schwer ist zu Vergeben Vergebung – ein großes Wort, das uns alle betrifft. Was bedeutet es eigentlich, zu vergeben? Warum fällt Vergebung oft so schwer – und welche gesellschaftliche Funktion hat sie? In der aktuellen Folge der Konfliktgespräche spricht Gerrit Weitzel mit Dr. Sonja Fücker, wissenschaftlicher Mitarbeiterin bei ConflictA an der Universität Bielefeld, über Vergebung in ihrer individuellen wie gesellschaftlichen Dimension. Es geht um die Emotionen, die dabei eine Rolle spielen, darum, weshalb Rache in modernen Rechtssystemen keinen Platz hat, und um die Frage, ob es Taten gibt, die sich im Grunde niemals vergeben lassen. Am Ende macht Sonja Fücker deutlich: Echte Vergebung lässt sich nicht einfordern, sie kann nur freiwillig geschehen und gerade so ebnet sie den Weg zu einer gesunden Konfliktkultur. Weitere Infos & Ressourcen: Veröffentlichungsdatum: 23.09.2025 Aufnahmedatum: 16.09.2025 Fücker, Sonja. (2025). Vergebung revisited – Plädoyer für eine andere Konfliktkultur, In: Urlike Peisker, Umgang mit emotionaler Verletzlichkeit und Verletzungen. Karl Alber Verlag, S. 177-199 Fücker, Sonja. (2020). Vergebung: Zu einer Soziologie der Nachsicht. Frankfurt a.M.: Campus Fücker, Sonja & von Scheve, Christian. (2017). „Welch’ eine arme Sau“: Fremdverstehen, Emotionsregulation und die kommunikative Konstruktion interpersonaler Vergebung, Zeitschrift für Soziologie 46(1): 22-38. Hier ist ein Presseartikel zum Thema. Mehr über Dr. Sonja Fücker finden Sie hier.
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Über Konflikte erzählen – Journalismus zwischen Verantwortung und Schlagzeile
22.07.2025
40 Minuten
Journalismus sollte nicht nur neutral berichten, sondern sich auch seiner Wirkung bewusst sein. Medienschaffende sollten genau hinschauen, wie Konflikte entstehen, wie Machtverhältnisse verteilt sind, welche Dynamiken sie haben und vor allem, wie die Berichterstattung diese Dynamiken beeinflusst. In der aktuellen Folge der Konfliktgespräche spricht Anna-Lisa Müller vom Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) mit der Journalistin Sigrun Rottmann, die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik (TU Dortmund) ist, über konfliktsensiblen Journalismus. Gemeinsam diskutieren sie, welche Rolle der Journalismus in einer Gesellschaft spielt, in der Konflikte allgegenwärtig sind. Und wie man jenseits von reißerischen Schlagzeilen verantwortungsvoll über Debatten, Auseinandersetzungen und sogar Kriege berichten kann. Zudem wird thematisiert, warum konfliktsensibler Journalismus in der journalistischen Ausbildung bislang kaum vorkommt, welche strukturellen Veränderungen in Redaktionen nötig wären und was Mediennutzer:innen selbst zu einer kritischeren Öffentlichkeit beitragen können. Weitere Infos & Ressourcen: Veröffentlichungsdatum - 22.07.2025 Aufnahmedatum - 12.06.2025 Hier ein lesenswerter Essay von Sigrun Rottmann zum Thema: „Friedensjournalismus reloaded – Plädoyer für eine bessere Berichterstattung über Debatten, Streit und gesellschaftliche Konflikte“ erschienen in Journalistik. Zeitschrift für Journalismusforschung, Heft 1/2024, S. 87–93 (Herbert von Halem Verlag) DOI: 10.1453/2569-152X-12024-13934-de Mehr zu Sigrun Rottmann.
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Unsichtbare Opfer: (Rechtsextreme) Morde an wohnungslose Menschen
26.06.2025
31 Minuten
Der Folgende Podcast enthält explizite Schilderungen psychischer und physischer Gewalt. Diese Inhalte können belastend auf Zuhörende wirken. Bitte hören Sie die Episode nur, wenn Sie sich damit wohl fühlen. Gewalt ist ein wesentlicher Bestandteil des Alltags wohnungsloser Menschen und bleibt dennoch häufig unsichtbar. Besonders erschreckend sind Tötungsdelikte mit rechtsextremem oder sozialchauvinistischem Hintergrund. Dennoch wird diese Gewalt kaum als politisch motiviert erkannt oder systematisch erfasst. In der aktuellen Folge der Konfliktgespräche spricht Gerrit Weitzel mit Merle Stöver über ihre Forschung zu Morden an Menschen ohne Wohnung. Merle Stöver erklärt dabei, warum wohnungslose Menschen so häufig zum Ziel werden, wie Tätergruppen agieren und was ihre Taten motiviert. Außerdem gibt Sie Einblicke in ihren aufwendigen Forschungsprozess mit Presseanalysen, Akteneinsicht und Fallprofilen. Am Ende kommt Sie kommt zu dem Schluss, dass die politische und gesellschaftliche Anerkennung dieser Gewalt fehlt – ebenso wie wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Betroffenen. Weitere Infos & Ressourcen: Veröffentlichungsdatum - 24.06.2025 Aufnahmedatum - 05.06.2025 https://www.bagw.de/ https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/
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Wie radikal sind Klimaproteste?
29.04.2025
48 Minuten
Klimaproteste sind in den letzten Jahren ein häufig zu beobachtendes Phänomen. Eine Reihe von Protestbewegungen wie „Ende Gelände“, „Fridays for Future“ und die „Letzte Generation“ haben sich gegründet. Diese Gruppen stehen häufig im Mittelpunkt medialer und politischer Diskussionen. Im Kern geht es dabei oft um ihre (Protest-)Verhaltensformen, die nicht selten als radikal bezeichnet und scharf kritisiert werden. In der aktuellen Folge spricht Gerrit Weitzel (IKG, Universität Bielefeld) mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Dr. Helge Döring (FH Münster) über seine Erfahrungen in Protestcamps und darüber, was die Protestierenden bewegt, wer sie sind, wie die Protestierenden mit der medialen Kritik an ihnen umgehen und wo die Grenzen des legitimen Protests liegen. Dr. Döring hat im Rahmen seiner Forschung im Projekt „Klimaextrem“ verschiedene Klimaproteste untersucht, um herauszufinden, wie radikal das Verhalten und die Denkweisen der Klimaprotestierenden tatsächlich sind und wie sich der Protest sozial organisiert. Hier geht’s zur Website des Berichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Weitere Infos: Veröffentlichungsdatum - 29.04.2025 Aufnahmedatum - 22.04.2025
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Migration, Identities, and Social Cohesion: Insights from research and practice
11.03.2025
47 Minuten
Migration and social cohesion are key topics in political discourse in Germany. While migration is sometimes perceived as a challenge to social cohesion, it is also presented as a cornerstone of a diverse and democratic society. In this episode of the Conflict Talks, social psychologists Dr. Elif Sandal Önal (moderator / IKG Bielefeld) and Dr. Aydin Bayad (guest IKG Bielefeld / FGZ) discuss the complex relationship between migration and social cohesion, including transnational influences and migrant identities. Literature: Sandal-Önal, E., Bayad, A., Zick, A., & Düzen, N. E. (2022). Transnational influences on migrant identities and social cohesion: A study protocol. Genealogy, 6(1), 9. https://doi.org/10.3390/genealogy6010009  Bayad, A., Sandal-Önal, E., & Düzen, N. E. (2022). How Diaspora Policies of Turkey are Reflected in the Media: A Content Analysis. TransMIGZ Working Paper Series No. 01, Transnational Conflicts, Belongings, and Social Interactions-Focus: Turkish Postmigrants. https://doi.org/10.4119/unibi/2967223 Düzen, N. E., Sandal-Önal, E., & Bayad, A. (2022). Almanya ile Türkiye arasında Türklük ithalat-ihracatı: Sahipli ve sahipsiz milliyetçilikler. Birikim Dergisi, 398– 399, 177–185. https://birikimdergisi.com/dergiler/birikim/1/sayi-398-399-haziran-temmuz-2022/10074 Additional information: Publishing date: 11.03.2025 Recording date: 04.03.2025 More about the TransMIGZ Project: https://www.uni-bielefeld.de/zwe/ikg/projekte/transmigz-1/#comp
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Über diesen Podcast

In den Konfliktgesprächen greifen wir Beobachtungen und Erkenntnisse zu zentralen gesellschaftlichen Konflikten auf. Dabei geht es um Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der politischen Partizipation, der Demokratie und des Friedens: Wie stabil oder fragil sind Gesellschaften? Wo und wie eskalieren Konflikte zu Gewalt? Wie entstehen Radikalisierungen? Wie können Konflikte konstruktiv bearbeitet werden? Wie können Konflikte zu positiven Veränderungen führen? In verschiedenen Themenreihen diskutieren wir dazu mit Expert*innen aus unterschiedlichen Perspektiven. Für mehr spannende Informationen aboniert gerne auch unsere anderen beiden IKG-Podcasts "Behind the Science" & "Über Rechtsextremismus reden". In "Behind the Science" gibt es einen Einblick hinter die Kulissen von Wissenschaft - und speziell des IKG. In "Über Rechtsextremismus reden" wird Wissen über die extreme Rechte vermittelt und werden Ergebnisse der Arbeit des Wissensnetzwerks Rechtsextremismusforschung (Wi-REX) vorgestellt.

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