Podcaster
Episoden
05.11.2025
31 Minuten
Shownotes: Buy-In schaffen
Einleitung
Nach einer wohlverdienten Pause sind wir zurück – nun aus einem
schicken neuen Studio! Wir erklären das Chaos zum
Konzept und werden unseren Podcast in Zukunft in
einer neuen Frequenz fortführen: immer dann, wenn wir unsere
Gespräche vermissen oder wenn uns ein Thema umtreibt, dass zu den
Bereichen Kommunikation, Change oder Führung passt.
In dieser Folge widmen wir uns dem zentralen Thema,
wie Buy-In und Sinnhaftigkeit
(Purpose) in Organisationen geschaffen werden
können.
Inhalt: Wie finden wir unseren individuellen
Zweck?
Die Diskussion dreht sich um die Frage, wie man als Mitarbeiterin
oder Mitarbeiter Teil einer grösseren Sache oder eines
Unternehmenszwecks (Purpose) werden kann, der oft hochgestochen
klingt („CEO-Talk"). Purpose – oder die Sinnhaftigkeit – muss für
den Einzelnen relevant gemacht werden und auf die persönliche
Ebene heruntergebrochen werden.
Aktueller Kontext: KI und Existenzängste
Dieses Thema ist besonders relevant, da grosse Veränderungen in
Organisationen stattfinden, insbesondere durch
die Künstliche Intelligenz (KI). Sie
vereinfacht den Alltag in Unternehmen stark, führt aber auch zu
tiefgreifenden Fragen bezüglich des eigenen Jobs.
Wir sprechen darüber, dass manche Rollen – etwa das Prüfen von
Excel-Tabellen in einem Finanzunternehmen – in Zukunft
wahrscheinlich nicht mehr existieren werden, da Large Language
Models diese Aufgaben schneller und besser erledigen können. Dies
führt zu Existenzängsten und der Frage: „Wer bin ich
denn eigentlich, wenn das nicht mehr mein Job ist?"
Der Weg zum Buy-In
Der Unternehmenssinn darf nicht einfach nur verkündet werden, da
jeder den Sinn für sich selbst finden muss. Die Herausforderung
für Change-Manager und Kommunikationsverantwortliche besteht
darin, eine Schnittmenge zwischen dem individuellen und dem
Unternehmenssinn zu kreieren, die auf die Strategie einzahlt.
Der Schlüssel liegt in partizipativen
Elementen in Sinnfindungsprozessen. Es muss die
Offenheit bestehen, dass das Ziel zwar vorgegeben ist, die
Interpretation und der Weg dorthin aber flexibel bleiben.
Eytans Metapher: Eytan verwendet das Bild
des gemeinsamen Restaurantbesuchs – man hat das gleiche Ziel (zum
Italiener gehen), aber jeder wählt etwas anderes aus (Pizza oder
Pasta), was das individuelle Buy-In darstellt.
Das Kräfte-Viereck der Veränderung
Sebastian fügt als wichtiges Modell in diesem Zusammenhang das
sogenannte Kräfte-Viereck hinzu,
abgeleitet von Streichs Modell zur Organisationsveränderung,
welches auf Elisabeth Kübler-Ross' Trauerkurve basiert. Das
Kräfte-Viereck besteht aus vier Dimensionen, die für das Handeln
(Tun) im Gleichgewicht sein müssen:
Wollen (Desire)Können (Ability)Dürfen (Permission)Tun (Action)
Dieses Modell hilft Gründe zu erkennen, warum Veränderungen
fehlschlagen. Wir betonen, dass Menschen gut mit Veränderungen
umgehen können (z. B. das Lernen als Kind), aber nicht
damit, verändert zu werden.
Fazit: Es ist wichtig, sich auf
das „Warum" und „Wieso" zu besinnen
und zu fragen, was man persönlich von der Sache hat.
Purpose-Gestaltung muss zulassen, dass die Menschen ihre eigene
Interpretation davon entwickeln können.
Call to Action
Wir hoffen, diese erste „Chaosfolge" hat euch gefallen! Falls ihr
Themenvorschläge oder Feedback habt, lasst uns
wissen, was euch beschäftigt!
Kontaktiert uns gerne über unsere LinkedIn-Profile:
Sebastian
Eytan
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12.05.2025
4 Minuten
Nach über zwei Jahren ist es Zeit, über unser Konzept
nachzudenken. Dafür wollen wir uns die nötige Zeit nehmen und
etwas entwickeln, was Ihr gut und spannend findet und wir Freude
bei der Produktion haben. Deswegen gibt's hier vorerst keine
neuen Folgen. ABER: Der Podcast lebt weiter. Wir melden uns mit
neuen Folgen, sobald unser Konzept steht. Bleibt dabei, folgt uns
weiter und schickt uns Eure Ideen. Wir freuen uns drauf.
Hier könnt Ihr uns erreichen:
kaffeemit@daskornfeld.com
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LinkedIn:
Sebastian
Eytan
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28.04.2025
47 Minuten
In dieser Folge diskutiert Sebastian mit Dr. Albena Björk von der
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) über
aktuelle Trends und Entwicklungen im Change Management. Im Fokus
stehen dabei folgende vier Kernpunkte:
Die Transformation des Change Managements: Vom
Projekt zur Daueraufgabe. Früher als abgeschlossenes Projekt
betrachtet, ist Change Management heute eine kontinuierliche
Fähigkeit und ein integraler Bestandteil des modernen
Managements. Die heutige "VUCA-Welt" erfordert ständige
Anpassung, wodurch Change Management zur "neuen Normalität" und
zur strategischen Navigationskompetenz wird. Organisationen
müssen lernen, Veränderungen fortlaufend zu managen
Die zentrale Rolle von "Purpose" als Anker in turbulenten
Zeiten: Ein klar definierter "Purpose" dient Unternehmen
als sinnstiftendes Selbstverständnis und bildet einen Korridor
für strategische Entscheidungen. Er schafft Stabilität inmitten
von Veränderungen und ermöglicht gleichzeitig Flexibilität bei
der Wahrnehmung von Chancen, die mit dem Unternehmenszweck
übereinstimmen. Dieser "Anker" kann Organisationen helfen, ihre
Identität zu bewahren, auch unter starkem externem Druck. Obwohl
der empirische Nachweis der direkten finanziellen Auswirkungen
von Purpose noch aussteht, gibt es Hinweise auf positive Effekte
wie höheres Mitarbeiterengagement und strategische Flexibilität.
Die Notwendigkeit der Balance zwischen Festigkeit und
Flexibilität im Wandel: Unternehmen streben naturgemäss
nach Stabilität und dem Festlegen von Prozessen. Für
Weiterentwicklung und Veränderungsfähigkeit ist jedoch ein
ständiges "Öffnen" und Anpassen erforderlich. Diese Dualität
zeigt sich in der Notwendigkeit, feste Ziele zu verfolgen, aber
gleichzeitig flexibel im Vorgehen zu bleiben. Die Fähigkeit,
zwischen Stabilität und Unsicherheit zu navigieren und sich auf
unklare Situationen einzulassen, wird für Organisationen und
Change Manager immer wichtiger.
Der Umgang mit Veränderungsmüdigkeit in einer Ära
permanenter Wandlung: Die hohe Geschwindigkeit und der
Überraschungseffekt von Veränderungen führen zu einer zunehmenden
"Change-Müdigkeit". Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig,
"kleine Oasen" der Stabilität zu schaffen und die
Selbstwirksamkeit im Umgang mit Veränderungen zu stärken. Die
Akzeptanz, dass Veränderung die normale Situation ist, und das
bewusste Zelebrieren von Stabilität in Zwischenphasen können als
Mitigationsstrategie dienen.
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Literatur:
Björck, Albena; Bläse, Richard; Bastida,
Paulina, 2024. Becoming crisis‐ready : a systematic
literature review on corporate crisis readiness and the process
to achieving it. Journal of Contingencies and Crisis Management.
(32)3
Barthelmess, Petra; Björck, Albena; Gysin,
Emanuel; Dela Cruz, Jeremy, 2021.Preparing agile
transformation : a framework for assessment of the organizational
culture readiness. Journal of Applied Business and Economics.
23(6)
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14.04.2025
41 Minuten
Eine kleine Sonderfolge von "Ein Kaffee mit" Heute wechseln wir
die Plätze. Nelli Sanne von Kontx Kommunikation ist Host und
befragt Sebastian zum Thema Nachhaltigkeits-Change. Wir sprechen
über:
Den Unterschied zwischen Change und
Transformation: Sebastian erklärt, dass eine Veränderung
eher oberflächlich ist, während eine Transformation tiefer geht
und den Kern des Unternehmens berührt. Er veranschaulicht dies
mit dem Bild eines Schmetterlings, dessen Entwicklung eine
Transformation darstellt.
Nachhaltigkeit als Transformationsprozess: Die
Implementierung von Nachhaltigkeit im Unternehmen wird oft eher
als Transformation denn als reine Veränderung betrachtet, da sie
in der Regel tiefgreifende Auswirkungen auf verschiedene Bereiche
hat. Der Erfolg hängt jedoch stark vom aktuellen Stand des
Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit ab.
Die Bedeutung von Kommunikation und
Beteiligung: Sebastian betont, dass eine erfolgreiche
Transformation, insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit, eine
offene Kommunikation und die frühe Einbindung der Mitarbeitenden
erfordert. Nur so kann Akzeptanz geschaffen und Widerstand
minimiert werden.
Herausforderungen bei der
Verhaltensänderung: Gewohnheiten sind bequem, und
Veränderungen erfordern Aufwand und Energie. Menschen wollen
nicht verändert werden, aber sie verändern sich gerne, wenn sie
einen positiven Nutzen darin sehen. Organisationen sind
tendenziell auf Stabilität ausgelegt, was Transformationsprozesse
zusätzlich erschwert.
Signale für den Erfolg oder Misserfolg von
Transformationen: Wichtige Indikatoren sind, wo die
Ressourcen und die Energie im Unternehmen hinfließen und ob es
eine glaubwürdige Begründung für die Veränderung gibt.
Motivationen für nachhaltige Transformation: Unternehmen
streben nach langfristigem Erfolg und erkennen die Notwendigkeit,
Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Persönliche Werte und der Wunsch
nach einer lebenswerten Zukunft spielen ebenfalls eine Rolle.
Kurzfristiges Gewinnstreben kann jedoch hinderlich sein.
Reaktionen von Unternehmen auf aktuelle
Entwicklungen: Einige Unternehmen setzen ihre
Nachhaltigkeitsbemühungen trotz Gegenwinds verstärkt fort,
während andere vorsichtiger agieren und eine Pause einlegen.
Wichtig ist dabei die Ehrlichkeit und die Übereinstimmung von
Werten und Handlungen.
Gründe für das Scheitern von Transformationen: Häufige
Ursachen sind eine schlechte Begründung, mangelnde Einbindung der
Mitarbeitenden, Unterschätzung der Unsicherheit und fehlende
positive Anreize für die Beteiligten. Unrealistische Ziele und
mangelnde Beharrlichkeit können ebenfalls zum Scheitern führen.
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31.03.2025
37 Minuten
In dieser Folge spricht Sebastian mit Matthias
Csar, Soziologe, Dozent und Experte für Entwicklungs-
und Veränderungsprozesse in Organisationen an der Fachhochschule
Salzburg und freiberuflicher Trainer. Das zentrale Thema ist das
Bild des Führens als Tanz und was Führungskräfte von Tänzern
lernen können. Matthias stellt das Modell der fünf
Führungstänze vor, die verschiedene Anforderungen an
Führungskräfte in Organisationen widerspiegeln:
Transparenz: Hier geht es darum, Orientierung
herzustellen und klare Verhältnisse zu schaffen, vergleichbar mit
einem Tanz, bei dem die Schritte klar vorgegeben sind. Die
Grundhaltung ist klar.
Empowerment: Dieser Tanz beinhaltet die
Ermutigung und Entwicklung von Mitarbeitern, ihnen Raum für
Selbstorganisation zu geben. Die Grundhaltung ist
offen.
Ausrichtung: Führungskräfte müssen auch für
Übereinstimmung sorgen, Erwartungen definieren und gegebenenfalls
kritische Rückmeldungen geben. Die Grundhaltung ist
stark.
Kollaboration: Dieser Tanz betont die Vernetzung
und Zusammenarbeit über Teamgrenzen hinweg, das Etablieren eines
"Sowohl-als-auch"-Mindsets. Die Grundhaltung ist
beweglich.
Selbstführung: Als zentrales Element beeinflusst
die Selbstführung alle anderen "Tänze". Es geht um die bewusste
Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und Schwächen,
Selbstreflexion und die Fähigkeit, mit widersprüchlichen
Anforderungen umzugehen. Eine explizite Grundhaltung wird hier
nicht festgelegt, es geht eher um die Akzeptanz von Ambivalenz.
Die Metapher des Tanzens verdeutlicht, dass Führung vielfältige
Anforderungen erfüllt und situativ angepasst werden muss. Führung
ist immer ein Zusammenspiel zwischen Führenden und Folgenden, ein
interaktiver Prozess. Führungskräfteentwicklung unterstützt
dabei, die verschiedenen "Tanzschritte" zu lernen und bewusst
einzusetzen. Abschliessend sprechen wir darüber, dass Führung ein
lebenslanger Lernprozess ist, da sich Organisationen und
Mitarbeitende ständig verändern.
Quellen und Literatur:
Csar M (2024): Führung lernen heißt Tanzen lernen – Führung
in Beziehung. In: PersonalFührung, Heft 9/2024.
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Über diesen Podcast
In diesem Podcast besuchen wir in jeder Folge spannende Menschen
auf einen Kaffee und unterhalten uns über Themen rund um Menschen,
Organisationen und Veränderung. Wer wir sind: Sebastian ist Change
Manager, Dozent und Berater für Unternehmenskommunikation. Seine
Themen sind Unternehmenskultur, -transformation und
Selbstorganisation. Eytan ist zertifizierter INSEAD Executive Coach
und Change Manager und kümmert sich um Organisations-, Kultur- und
Verhaltensänderungen. Das Ganze würzt er mit Talent-, Führungs- und
Teamentwicklung auf einem psychodynamischen Grundrezept.
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