Podcaster
Episoden
11.05.2023
36 Minuten
In der fünften und letzten Folge spricht Shelly Kupferberg mit
Marina Chernivsky, Nadja Ofuatey-Alazard, Lilian Lior Ahlvers und
Sina Rahel Holzmair und lässt das nun
abgeschlossene Bündnisprojekt Revue passieren. Welche Themen
wurden wie diskutiert und welche Bedarfe in den Communities in
Bezug auf Schwarz-jüdische Bündnisarbeit festgestellt? Welche
Erkenntnisse und Schnittmengen gab es? Was waren kritische
Punkte?
Marina Chernivsky ist Psychologin und
Verhaltenswissenschaftlerin. Sie arbeitet und forscht
zu Antisemitismus und Diskriminierung, ist Lehrbeauftragte und
Bildungsvermittlerin. Sie leitet das Kompetenzzentrum für
Prävention und Empowerment, und ist Gründerin sowie
Geschäftsführerin von OFEK e.V..
Nadja Ofuatey-Alazard ist Kulturaktivistin,
Kuratorin, Produktionsmanagerin, Journalistin, Moderatorin und
Filmemacherin. Von 2011-2017 co-leitete sie das „BIGSAS Festival
Afrikanischer- und Afrikanisch-DiasporischerLiteraturen“ an der
Universität Bayreuth. Sie ist Projektleiterin und
Co-Geschäftsführerin/künstlerische Leitung bei Each One Teach One
e.V. sowie Teilbereichsleitung im Verbundsprojekt »Dekoloniale
Erinnerungskultur in der Stadt«.
Lilian Lior Ahlvers ist Projektkoordinatorin des
Bündnisprojekts StreitRaum sowie Koordinatorin der
Bildungsanfragen beim Kompetenzzentrum für Prävention und
Empowerment. Sie studierte Soziale Arbeit sowie aktuell
Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin.
Sina Rahel Holzmair ist
Erziehungswissenschaftlerin, politische Bildungsreferentin und
Mitgründerin des Bundesfachnetzes für Gesundheit und Rassismus.
Für Each One Teach One e.V. koordiniert sie das Kompetenznetzwerk
von und für People of African Decent, eine Qualifizierungsreihe
für Schwarze Anti-Diskriminierungsberater*innen und das
Bündnisprojekt StreitRaum.
Shelly Kupferberg, 1974 in Tel-Aviv geboren,
wuchs in West-Berlin auf. Sie studierte Publizistik, Theater- und
in Berlin. Neben zahlreichen Beiträgen für die ARD moderiert sie
seit über 25 Jahren Kultur-, Literatur und Gesellschaftsmagazine,
arbeitet als freie Redakteurin und Moderatorin für
Deutschlandfunk Kultur und moderiert auf rbb Kultur tägliche
Kultursendungen. Neben ihren regelmäßigen Live-Radiosendungen
moderiert sie Konzerte, Lesungen und Tagungen,
sowie Veranstaltungen für Kultureinrichtungen und Festivals. Im
Herbst 2022 erschien ihr literarisches Debüt „Isidor“ bei
Diogenes.
Viel Spaß beim Hören!
Mehr
04.05.2023
51 Minuten
In der vorletzten Folge des StreitRaum-Podcasts diskutiert Karen
Taylor (EOTO e.V.) mit Laura Cazés und Michelle Pantke, die stark
in der Community-Arbeit verankert sind. Sie sprechen über die
Rolle von Anti-Schwarzen-Rassismus und Antisemitismus im
Aktivismus und über Möglichkeiten der Allianzbildung
und Bündnisfähigkeit zwischen jüdischen und Schwarzen
Communities. Wann können unterschiedlichen
Unterdrückungsformen zusammen gedacht werden und wann soll eine
Ausdifferenzierung erfolgen? Kann in Bündnisprojekten wie
StreitRaum ein ‚Aufeinander Zugehen‘ und ‚Miteinander Sprechen‘
gelingen oder müsste es in den Communities ein intrinsisches
Interesse ohne Anstöße von außen für diesen Polylog geben? Was
kann und muss die Community-Arbeit leisten, um Wissensdefizite
und unterschiedliche Positionierungen aufzuarbeiten, damit die
Communities sich bestärkt darin sehen, Teil von
öffentlichen Diskursen zu sein? Wo muss Empowerment für die
eigenen Communities ansetzen? Wie können Schwarze und jüdische
Communities ihren Fokus auf die gemeinsamen Anknüpfungspunkte
legen und weniger auf die Differenzen, die es innerhalb der
Communities gibt? Die Antworten unserer Gästinnen dazu und vieles
mehr hört ihr in dieser vierten Folge des StreitRaum-Podcasts.
Laura Cazés ist Leiterin der Abteilung für
Kommunikation und Digitalisierung bei der ZWST. Sie studierte
Psychologie und Sozialmanagement und ist außerdem als Moderatorin
und Publizistin tätig. Im Herbst 2022 ist der von ihr
herausgegebene Essayband “Sicher sind wir nicht geblieben -
Jüdischsein in Deutschland” beim S. Fischer Verlag erschienen.
Für den WDR moderiert sie den Podcast "Carpe What? Dein
Sinn-Podcast".
Michelle Lalaina Pantke ist 25 Jahre alt und
lebt in Berlin. Sie studiert im Master Interdisziplinäre
Antisemitismusforschung an der TU Berlin und identifiziert sich
als Schwarze lesbische Frau. Die Intersektionen von
Anti-Schwarzen Rassismus und Antisemitismus sowie die
Bündnisarbeit von jüdischen und Schwarzen Communities findet sie
besonders spannend. Empowermentarbeit und Sensibilisierung für
verschiedene Diskriminierungsformen ist ihr sehr wichtig und
intersektionaler Feminismus gehört für sie zu politischer Arbeit
immer dazu.
Karen Taylor leitete die politische
Kommunikation bei Each One Teach One (EOTO). Seit September 2021
bis zum November 2022 koordinierte sie das Kompetenznetzwerk
Antischwarzer Rassismus (KomPAD). Das KomPAD bestehend aus dem
ISD, dem Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland und
EOTO ist eine Bildungs- und Beratungseinrichtung mit dem
Schwerpunkt auf Anti-Schwarzen Rassismus (ASR), Empowerment und
Diskriminierungsprävention. In Ihrer Funktion als
Vorstandsvorsitzende des Europäischen Netzwerks gegen Rassismus
(ENAR) arbeitet Karen auch auf europäischer Ebene an den Themen
Rassismuskritik, Diversifizierung, Intersektionalität und
Empowerment. Gleichzeitig wirkt sie im Deutschen Bundestag, wo
sie sich auf die Antidiskriminierungspolitik und Fragen der
Dekolonisierung konzentriert.
Viel Spaß beim Hören!
Mehr
27.04.2023
50 Minuten
Die dritte Folge des StreitRaum-Podcasts beschäftigt sich mit dem
Verhältnis von Antisemitismus und Anti-Schwarzen-Rassismus. Im
Fokus stehen Diskriminierungsrealitäten von Jüdinnen_Juden und
Schwarzen Menschen in Bildungsinstitutionen sowie Praktiken der
Entgegnung, die nicht selten selbst Teil des Problems sind und
Antisemitismus sowie Rassismus produzieren und aufrechterhalten.
Die rassismus- und antisemitismuskritischen Ansätze in Bildung
und Erziehung rückt erst seit einigen Jahren in den Vordergrund
der politischen und gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. Dabei
spielen die herrschaftlichen Vorstellungen, Strukturen und
Konkurrenzen eine maßgebende Rolle für die Beziehungen der
Communities untereinander. Daher werden in dieser Folge
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Rassismus- und der
Antisemitismuskritik im Bereich der außerschulischen und
schulischen Bildungsarbeit beleuchtet. Gil Shohat spricht mit
Deborah Krieg (Bildungsstätte Anne Frank) und Marina Chernivsky
(Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment) über ihre
langjährigen Expertisen, Erfahrungen und Visionen.
Deborah Krieg ist Bildungsreferentin der
Bildungsstätte Anne Frank, mit den Schwerpunkten historisch
politische Bildung, sowie Antisemitismus, Rassismus und
Diskriminierung in der postmigrantischen Gesellschaft, Kuratorin
des interaktiven Lernlabors „Anne Frank. Morgen mehr“ und war als
Beraterin bei response, der hessischen Beratungsstelle für
Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
tätig.
Marina Chernivsky ist Psychologin und
Verhaltenswissenschaftlerin. Sie forscht zu Weitergabe von
Trauma, Erbe der Shoah, Antisemitismus und Diskriminierung, ist
Lehrbeauftragte und politische Bildnerin. Sie leitet das von ihr
gegründete Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment und
ist Gründerin sowie geschäftsführende Vorständin der
Beratungsstelle OFEK e.V.
Gil Shohat ist Historiker und seit März 2023
Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv.
Weiterhin publiziert und spricht er regelmäßig zur gegenwärtigen
Erinnerungskultur, zum Verhältnis von Antisemitismus und
Rassismus sowie zu den Auswirkungen der Situation in
Israel/Palästina in Deutschland.
Viel Spaß beim Hören!
Mehr
20.04.2023
40 Minuten
In dieser Folge diskutiert Karen Taylor (EOTO e.V.) mit Dr.
Emilia Roig (Center for Intersectional Justice) und Florian Weis
(Rosa-Luxemburg-Stiftung) zum Thema „Schwarze und jüdische
Arbeiterinnenbewegung”. Es zeigt sich, dass es sich dabei gar
nicht immer unbedingt um getrennte Arbeiterinnenbewegungen
gehandelt hat, sondern es sehr viele Überschneidungen und
Parallelen sowie viele gemeinsame solidarische Kämpfe gab.
Gemeinsam sprechen die Diskutantinnen über die Protagonistinnen
der Schwarzen und jüdischen Arbeiterinnenbewegung, was diese
jeweils insbesondere ausgemacht hat und welche verbindenden
Perspektiven es gab. Was hat es mit europäischen Jüdinnen und
Juden auf sich, die sich in Südafrika gegen das Apartheidsregime
eingesetzt haben? Welche Verbindungen gibt es zwischen Race,
Klasse und Jüdischsein in den Arbeiterinnenbewegungen? Gab es
früher schon Bündnisse zwischen Schwarzen und jüdischen
Communities innerhalb einer gesamten Arbeiter*innenbewegung? Wie
viel ist von den damaligen Bündnissen heute noch in solidarischen
Kämpfen übrig? Wie können Schwarze und jüdische Communities
zusammenkommen, wenn sie gegeneinander (von der
Mehrheitsgesellschaft) gegeneinander ausgespielt werden? Wie kann
der Klassenkampf dafür genutzt werden, Communities
zusammenzubringen? Das und vieles mehr, könnt ihr in dieser
Podcast-Folge erfahren.
Viel Spaß beim Hören!
Mehr
13.04.2023
1 Stunde 1 Minute
Seit dem Frühjahr 2020 erleben wir einen zugespitzten
Deutungskampf zwischen zwei moralisch aufgeladenen Postulaten zur
deutschsprachigen Gedächtniskultur und Geschichtspolitik.
Kurzgefasst lauten die zentralen Streitfragen: Sollten und können
wir nach Verflechtungen und Unterschieden zwischen
Nationalsozialismus und Kolonialismus, Antisemitismus und
Rassismus im Sinne einer verbindenden Geschichtspolitik suchen?
Unter welchen Bedingungen ist die Kontextualisierung genozidaler
Menschheitsverbrechen und der zugrunde liegenden Ideologien
möglich und sinnvoll, ohne die Gefahr einer Relativierung, gar
einer Verharmlosung dieser Verbrechen zu riskieren? Was heisst es
konkret für den deutschen Kontext? Darüber sprechen in dieser
Folge Gil Shohat mit Dr. Hannah Peaceman und Matti
Traußneck.
Dr. Hannah Peaceman ist Wissenschaftliche
Mitarbeiterin und Geschäftsführerin des Projektes “Wie umgehen
mit Rassismus, Sexismus und Antisemitismus in Werken der
klassischen Philosophie?”. In ihrem Postdoc-Projekt arbeitet sie
an einem methodisch reflektierten Konzept einer Public
Philosophy. Sie wurde 2020 mit einer Arbeit zum Potential
jüdischer Perspektiven für die politische Philosophie am
Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt promoviert (Die Dialektik
der Emanzipation, Klostermann 2021). Peaceman ist
Mitherausgeberin der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen
Gegenwart und publiziert u. a. zu postmigrantischen
Erinnerungskulturen und zum Verhältnis von Rassismus und
Antisemitismus sowie zu jüdischen Gegenwarten.
Matti Traußneck ist Literatur- und
Politikwissenschaftlerin an der Philipps Universität Marburg.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind intersektionale Perspektiven auf
Antisemitismus und die Kategorie der Rasse.
Gil Shohat ist Historiker und seit März 2023
Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv.
Weiterhin publiziert und spricht er regelmäßig zur gegenwärtigen
Erinnerungskultur, zum Verhältnis von Antisemitismus und
Rassismus sowie zu den Auswirkungen der Situation in
Israel/Palästina in Deutschland.
Viel Spaß beim Hören!
Mehr
Über diesen Podcast
Nach einer zweijährigen Projektlaufzeit von StreitRaum launchen wir
gemeinsam mit unserem Bündnispartner Each One Teach One e.V. (EOTO
e.V.) unseren neuen PodCast. Damit wollen wir die Debatte um
Antisemitismus und Anti-Schwarzen-Rassismus voranbringen und zu
einer tragfähigen Sprech- und Diskurskultur zwischen jüdischen und
afro-diasporischen Communities beitragen. In insgesamt fünf
Podcast-Folgen spüren wir den Verschränkungen und
Spannungsverhältnissen im Verhältnis zwischen der Schwarzen und der
jüdischen Community nach. Wir diskutieren über Geschichte,
Erinnerung, Bildung, Politik, Arbeiter*innenbewegung oder
Feminismus aus Schwarzen(und)jüdischen Perspektiven. In den sich
derzeit verschärfenden Deutungskämpfen möchten wir einen Raum für
kontroverse, jedoch immer auf Erkenntnis und gegenseitige
Anteilnahme ausgerichtete Debatten sein, in dem gemeinsam um
Inhalte, Positionierungen und Streitfragen gerungen wird, ohne die
gegenseitige Solidarität aus den Augen zu verlieren. Wir wünschen
Ihnen und Euch viel Spaß beim Zuhören und freuen uns auf Feedback!
Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Ernst-Ludwig-Ehrlich
Studienwerk (ELES) umgesetzt und durch die Stiftung Erinnerung,
Verantwortung, Zukunft (Stiftung EVZ) gefördert. Konzeption: Marina
Chernivsky, Nadja Ofuatey-Alazard, Gil Shohat, Karen Taylor, Sina
Rahel Holzmair, Lilian Lior Ahlvers Redaktion: Lilian Lior Ahlvers
Aufnahme und Postproduktion: Audioberlin Gestaltung: Jérôme Werner
Kommentare (0)