Multidirektional, solidarisch, konkurrierend? Zum Verhältnis von Geschichte und Erinnerung im Schwarz-jüdischen Verhältnis

Multidirektional, solidarisch, konkurrierend? Zum Verhältnis von Geschichte und Erinnerung im Schwarz-jüdischen Verhältnis

1 Stunde 1 Minute

Beschreibung

vor 1 Jahr

Seit dem Frühjahr 2020 erleben wir einen zugespitzten
Deutungskampf zwischen zwei moralisch aufgeladenen Postulaten zur
deutschsprachigen Gedächtniskultur und Geschichtspolitik.
Kurzgefasst lauten die zentralen Streitfragen: Sollten und können
wir nach Verflechtungen und Unterschieden zwischen
Nationalsozialismus und Kolonialismus, Antisemitismus und
Rassismus im Sinne einer verbindenden Geschichtspolitik suchen?
Unter welchen Bedingungen ist die Kontextualisierung genozidaler
Menschheitsverbrechen und der zugrunde liegenden Ideologien
möglich und sinnvoll, ohne die Gefahr einer Relativierung, gar
einer Verharmlosung dieser Verbrechen zu riskieren? Was heisst es
konkret für den deutschen Kontext? Darüber sprechen in dieser
Folge Gil Shohat mit Dr. Hannah Peaceman und Matti
Traußneck. 


Dr. Hannah Peaceman ist Wissenschaftliche
Mitarbeiterin und Geschäftsführerin des Projektes “Wie umgehen
mit Rassismus, Sexismus und Antisemitismus in Werken der
klassischen Philosophie?”. In ihrem Postdoc-Projekt arbeitet sie
an einem methodisch reflektierten Konzept einer Public
Philosophy. Sie wurde 2020 mit einer Arbeit zum Potential
jüdischer Perspektiven für die politische Philosophie am
Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt promoviert (Die Dialektik
der Emanzipation, Klostermann 2021). Peaceman ist
Mitherausgeberin der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen
Gegenwart und publiziert u. a. zu postmigrantischen
Erinnerungskulturen und zum Verhältnis von Rassismus und
Antisemitismus sowie zu jüdischen Gegenwarten. 


Matti Traußneck ist Literatur- und
Politikwissenschaftlerin an der Philipps Universität Marburg.
Ihre Forschungsschwerpunkte sind intersektionale Perspektiven auf
Antisemitismus und die Kategorie der Rasse. 


Gil Shohat ist Historiker und seit März 2023
Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv.
Weiterhin publiziert und spricht er regelmäßig zur gegenwärtigen
Erinnerungskultur, zum Verhältnis von Antisemitismus und
Rassismus sowie zu den Auswirkungen der Situation in
Israel/Palästina in Deutschland. 


Viel Spaß beim Hören! 

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