Podcaster
Episoden
27.05.2025
46 Minuten
Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich der
Britisch-Nigerianischen DJ, Produzentin und Radio-Aktivistin
Kíkẹ́lọmọ Oludemi, die in der Dokumentation „We Become One” den
Globus bereist, um der tiefen, universellen Wirkung von Musik auf
die Schliche zu kommen.
Als Kind wusste Kíkẹ́lọmọ Oludemi lange nicht, was sie werden
wollte: Wissenschaftlerin oder Musikerin? In gewisser Weise hat
sie sich für beides entschieden. Ihre Arbeit für
Technologie-Unternehmen und ihre Karriere als DJ liefen lange
parallel, verbanden Tools und Technik mit Imagination und
Intuition. Auch auf „We Become One” verbindet sie die beiden
Bereiche, macht sie sich auf die Suche nach den offenen und
verborgenen Wirkungsweisen von Klang, Rhythmus und Komposition.
Die Arbeit an dem einstündigen Film führte sie quer über den
Globus, stets auf der Suche nach Antworten auf die brennende
Frage: Warum entwickelt Musik eine derart hypnotische Kraft? Auch
wenn hier im Detail wenig wahrhaft Neues diskutiert wird, ist der
Mix aus Neurologie, Tanztherapie, Club-Psychologie und
künstlerischen Perspektiven in der Summe einzigartig und bietet
einen Rundumschlag, der sogar Skeptikern mehrere inspirierende
Momente bescheren dürfte.
Es wäre auch ganz und gar nicht Kíkẹ́lọmọs Stil gewesen, die
Botschaft des Films zu verwässern oder den Experten in den
Interviews nur die Bälle zuzuspielen. In seinen stärksten
Momenten tangiert „We Become One” immer wieder politische Themen,
zeigt das medizinische Potential von Bewegungen auf,
verdeutlicht, warum Beats unser Bewusstsein erweitern und
auflösen und sowohl homogene Communities schmieden als auch
Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen zusammenführen
können.
In diesen Augenblicken zeigt sich Oludemis Erfahrung als
Gründerin der in Accra basierten Radiostation Oroko und als
Aktivistin. Passenderweise leitet sie nahezu jede Antwort in
unserem Interview mit ihr mit den Worten „Das ist jetzt eine
umstrittene Aussage” ein. Anders geht es wohl kaum, wenn man in
der eigenen Biographie die Konflikte und Synergien zwischen
Wissenschaft und Kunst bereits mit sich herumträgt.
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09.05.2025
1 Stunde 12 Minuten
Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich dem schottischen
Komponisten und Produzenten Michael Begg und seiner Reise in die
Arktis, wo er Schrecken und Schönheit von Kontinent und
Klimawandel klanglich einfing.
Auf einer Welt, in der inzwischen nahezu jeder Winkel erforscht
und kommerziell ausgeschlachtet ist, bildet die Antarktis eine
der letzten verbliebenen Oasen. Als sich die Gelegenheit ergab,
für das Scott Polar Research Institute eine Residency am Südpol
zu absolvieren, musste Michael Begg nicht zwei Mal nachdenken:
“Wer würde nicht die Chance ergreifen, etwas zu erleben, das so
weit außerhalb des Gewöhnlichen liegt, so weit weg von unserer
alltäglichen Erfahrung, so extrem?”.
Die Residency führte ihn entlang der Küste zu verschiedenen
Orten, an denen er Field Recordings aufnahm, mit Wissenschaftlern
sprach und seine Aufnahmen bereits vor Ort in eine musikalische
Form brachte. Dabei ergaben sich gerade aus Recording-Perspektive
eine Vielzahl von Herausforderungen: Der Zeitdruck, die Kälte,
und vor allem der ständige Wind.
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07.04.2025
57 Minuten
Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich dem in Berlin lebenden
Schlagzeuger Ziggy Zeitgeist, der auf dem Doppelalbum „INSPIRE //
RADICALISE” den Dancefloor mit Jazz, Beats und einer feinen Prise
psychedelischer Power zum Kochen bringt.
Drummer haben eine natürliche Verbindung zum Dancefloor. Bei
Ziggy Zeitgeist aber geht der Bezug zum Beat noch tiefer. Auf dem
neuen Album des FEE-Kollektifs, auf dem sich noch 13 weitere
MusikernInnen tummeln, ist der Körper nur das Portal zu kreativer
Inspiration, der Rhythmus ein Aufruf zur Revolution. Und so
bleibt der Puls im Laufe dieses episch-ausufernden, jegliche
Stilgrenzen sprengenden Werks nur sehr selten im Ruhebereich –
ein Ultra-High Intensity Training für Ohren und Beine sozusagen.
Als Zeitmaschine angelegt transportiert „INSPIRE // RADICALISE”
sein Publikum zurück in die faszinierende Phase zwischen den
70ern und 80ern, als Funk, Disco, Electro und früher House die
Clubs elektrisierten, und beleuchtet sie aus dem Blickwinkel
moderner Technologien und einer dem Jazz entlehnten Dringlichkeit
neu. Ziggy arbeitet immer wieder auch als DJ und sein Geschick im
Aufbauen fesselnder Flows hält diese 18 Tracks, die gelegentlich
auch noch in psychedelischen- oder krautig angehauchten Rock
übergehen, zusammen.
Das klingt angesichts der oftmals erzkonservativen Jazz-Szene
fast wie ein Widerspruch in sich. In Wahrheit aber war Jazz in
seinen frühen Jahren vor allem Tanzmusik. Gespielt in
verschwitzten Clubs, vor einem euphorischem Publikum. Laut,
lasziv und mit nur einem einzigen Ziel: Ekstase. Das ist der
Jazz, den Freedom Energy Exchange spielen – stets angestachelt
von Ziggys unwiderstehlichen Grooves.
In gewisser Weise fangen sie damit die frühen Erfahrungen Ziggys
bei Open-Air-Raves im australischen Hinterland ein, bei denen
Musik mit der Umgebung verschmolz, sich aus der Natur speiste und
wieder in sie zurückfloss. Es waren spirituelle Erfahrungen,
zugleich aber eine Chance zum Ausrasten. Das ist überhaupt die
zentrale Botschaft von „INSPIRE // RADICALISE”: Wahre
Veränderungen sind die Folge von Leidenschaft – und der Weg zur
Revolution geht über das Herz.
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17.02.2025
58 Minuten
Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich der spanischen
Produzentin, DJ und Label-gründerin Cora Novoa, die sich auf der
ständigen Suche nach dem Gesamtkunstwerk befindet.
Im Oktober 2024 brach über Ostspanien und Valencia ein
apokalyptischer Regen herein. An einem einzigen Tag fiel so viel
Wasser vom Himmel wie innerhalb eines durchschnittlichen Jahres.
232 Menschen kamen um, viele Zehntausende mussten gerettet
werden. Globale Klimaveränderungen trugen zu dem Ausmaß der
Katastrophe bei, doch das Versagen war politisch – nur ein Jahr
zuvor hatte die Regierung der Gegend das Frühwarmsystem für
unnötig erklärt, Interventionen eines Metereologen wurden
ignoriert.
Zum Zeitpunkt der Flut hatte Cora Novoa ihre neue EP „This is not
about you and me. This is about us" bereits fertiggestellt.
Trotzdem wirkte sie wie ein direkter Kommentar zu den Ereignissen
– und das nicht nur, weil Novoa sich sehr eng mit Valencia
verbunden fühlt. Die Veröffentlichung nämlich ist der letzte Teil
einer Trilogie, die sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung
auf Menschlichkeit, Verlust und Schmerz sowie unseren Sinn für
Gemeinschaft beschäftigt. Jede EP ist eine Sammlung von
Tagebucheinträgen, in denen sich Novoa mit aktuellen Themen
auseinandersetzt, das Persönliche im Universellen sucht und vom
Privaten ins Öffentliche vorstößt.
Dieses Arbeiten mit Konzepten gehörte für Novoa von Anfang an zum
Musikmachen mit dazu. Tief durchdachte Cover-Designs, Mode,
Events – alles verbindet sich zu Gesamtkunstwerken, die Fragen
stellen und Fakten liefern. Wenn das nach Avantgarde,
Verkopftheit und schwierigem Entertainment klingt, wäre das aber
ein falscher Eindruck. Auch, wenn jede der drei EPs mit einer
ganz eigenen stilistischen Sprache aufwartet – von Gothic und
Dark Ambient bis hin zu ätherischer Electronica und lupenreinem
Techno – bringt doch jede von ihnen immer zuerst den Körper in
Bewegung.
Es ist eine Extase, die tatsächlich das Ich und das Du aufhebt
und stattdessen das Wir betont. Und bei aller Dunkelheit ist es
eine Musik der Hoffnung – sogar in dieser finsteren Stunde war es
letzten Endes die Hilsbereitschaft der lokalen Gemeinschaft, die
man nach der Flutkatastrophe vor allem in Erinnerung behalten
wird.
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27.01.2025
1 Stunde 1 Minute
Im Behind the Beat-Podcast bittet Tobias Fischer Kreative zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge widmet sich dem österreichischen
Senkrechstarter-Unternehmen Lewitt und seiner Mission, das
Mikrophon von der Pike auf neu zu denken.
SängerInnen und PodcasterInnen werden es bestätigen: Das
Mikrophon, das die eigene Stimme optimal zur Geltung bringt, ist
wie ein Freund oder eine Freundin fürs Leben. Die Suche danach
aber gestaltet sich alleine schon aufgrund der kaum zu
überblickenden Auswahl als schwierig – und sie wird mit jeder
Welle neuer Produkte komplizierter. Somit war Roman Perschon von
Anfang an klar, dass er sich mit der Gründung von Lewitt keine
einfache Aufgabe gestellt hatte: Der Kuchen schien verteilt, die
Technik ausgelotet, die etablierten Hersteller hatten es sich auf
ihren Lorbeeren bequem gemacht.
Doch waren es, wie Perschon zurecht erkannte, Lorbeeren, die vor
allem auf Nostalgie beruhten, auf einem vertrauten Sound, der
sich an der Vergangenheit orientierte. Lewitt hingegen sollte
keine weitere Retro-Marke sein. Das Vergessen wurde zum
Ausgangspunkt, das Entdecken zum Prinzip, die Zukunft zum Ziel.
Man wollte das Mikrophon von Grund auf neu konzipieren, mit neuer
Technik, neuen Materialien und vor allem: neuen Ideen.
Der letztgenannte Punkt kann kaum genug betont werden. Denn guter
Klang entsteht nicht nur in der Kapsel. Auch das Vermeiden von
Nebengeräuschen oder anderen Störfaktoren kann einen
entscheidenden Einfluss ausüben. Im aktuellen Highlight, dem
Lewitt Ray, steuert ein eigens entwickelter Sensor die analogen
Schaltkreise, um Lautstärke und Klang spontan auf eine
kalibrierte Reaktion anzupassen. Einfacher gesagt: Bewegungen und
Positionswechsel haben keinen Einfluss auf die Lautstärke des
Signals mehr – der Autofocus des Mikrophons kompensiert die
Entfernungs- und Richtungsveränderungen in Echtzeit.
Wie Lewitts Head of Product & Marketing Moritz Lochner in
unserem Gespräch darlegt, gehen technologische Fortschritte dabei
immer Hand in Hand mit emotionalen Faktoren. Denn auch, wie sich
ein Mikrophon anfühlt und wie es aussieht, kann einen Einfluss
auf die Performance ausüben – und die ist im Zweifelsfall immer
noch das Wichtigste.
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Über diesen Podcast
The Behind The BEAT Podcast features interviews and relaxed
conversations with producers like you and me. They share three of
their tracks and answer your top questions about music production.
It's all about "create, learn, improve."
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