Gedankensprünge

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Ganz Ohr für Forschung, Kultur und Gesellschaft

Episoden

#55 | Zeitgeist – Wie prägt KI unsere (Wissens-)Welt?
19.11.2025
1 Stunde 8 Minuten
Künstliche Intelligenz verändert die Art, wie wir lernen, arbeiten und denken – und wie wir Wissen verstehen. Doch was bedeutet es für unsere Gesellschaft, wenn KI für uns recherchiert, formuliert und komponiert? Wird KI zur neuen Kulturtechnik? Oder verlieren wir dabei die Fähigkeit, kritisch zu prüfen, was wahr und was relevant ist? Darüber sprechen wir in der aktuellen Folge unseres Podcasts mit drei Expert*innen der drei Lübecker Hochschulen. Prof. Dr. Sebastian Hobert (TH), Professor für KI und Bildung an der Technischen Hochschule Lübeck, beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage, wie KI Lernprozesse unterstützen kann. Für ihn dabei unverzichtbar ist »AI Literacy« – die Fähigkeit, Ergebnisse einzuordnen und die Qualität von Informationen zu beurteilen. Hobert warnt davor, Lernaufgaben vollständig an KI auszulagern: Schnelle Information ist nicht gleichzusetzen mit echtem Kompetenzgewinn. Der eigentliche Wert liege darin, auf KI-Antworten aufzubauen, sie kritisch zu reflektieren und so zu wirklich herausragenden Ergebnissen zu gelangen. Die künstlerische Perspektive bringt Kris Kuldkepp (MHL) in die Diskussion ein, technische Leiterin des Elektronischen Studios an der Musikhochschule Lübeck und Musikerin. Sie denkt KI als kollaboratives Werkzeug, das für das Komponieren und Erzeugen von Musik nutzbar gemacht werden kann. Gleichzeitig sieht sie auch Grenzen der Technologie: Kreative Tools wie der kostenfreie KI-Musik-Generator »Suno« sind qualitativ noch nicht gut genug. Mit Spiellust, aber auch Verantwortungsbewusstsein muss entschieden werden, wie KI in kreativen Prozessen Platz findet. Roman Spendler (UzL), Start-up-Coach, Unternehmer und Projektverantwortlicher für KI in der Verwaltung an der Universität zu Lübeck, erhielt bereits im August 2022 einen Beta-Zugang zu ChatGPT. Seitdem begleitet ihn KI in Gründungsprozessen ebenso wie in Weiterbildungen für Verwaltungsmitarbeiter*innen. In der Lehre beobachtet er: Studierende nutzen KI zwar ständig, aber selten gut. Prompting wird zur Schlüsselkompetenz – und im Berufsleben werden klassische Junior-Aufgaben wie Recherchieren oder das Erstellen von Präsentationen zunehmend von der KI übernommen, was entsprechende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat. In dieser Folge unter der Moderation von Johanna Helbing, Kommunikationsreferentin der Technischen Hochschule Lübeck (TH), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.
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54 | Zeitgeist – Wie gerecht wollen wir sein?
15.10.2025
1 Stunde 2 Minuten
Gerechtigkeit betrifft uns alle – im Alltag, in der Politik, in der Bildung, in der digitalen Welt. Doch was bedeutet es eigentlich, gerecht zu sein? Und wie können wir eine Gesellschaft gestalten, in der faire Chancen nicht nur ein Ideal bleiben, sondern gelebte Realität werden? In der 54. Folge unseres Podcasts, die Teil der Themenreihe »Zeitgeist« ist, sprechen wir mit drei Expert*innen aus den Bereichen Bauen, Bildung und Digitalisierung über individuelle Verantwortung, strukturelle Ungleichheiten und die Frage, wie Gerechtigkeit in einer komplexen Welt aussehen kann. Esther Anne Adrian (MHL), Referentin für akademische Weiterbildung und Vertretungsprofessorin für Musikvermittlung an der Hochschule für Musik Detmold, denkt Gerechtigkeit aus einer bildungspolitischen und kulturellen Perspektive. Musikalische Bildung, so Adrian, ist ein Spiegel gesellschaftlicher Chancenungleichheit – denn Instrumente, Unterricht und Förderung kosten Geld. Mit Projekten wie dem Kompetenzzentrum für Musikalische Bildung Schleswig-Holstein (KMB.SH) entstehen Strukturen, die musikalisches Lernen über alle Lebensphasen hinweg öffnen sollen. »Wir müssen Privilegien bewusst wahrnehmen und Verantwortung übernehmen«, betont Adrian. Prof. Dr. Christian Herzog (UzL), Leiter des Ethical Innovation Hub und Professor für ethische, rechtliche und soziale Aspekte der Künstlichen Intelligenz, verknüpft das Thema Gerechtigkeit mit der digitalen Welt. Für ihn steht Chancengleichheit im Mittelpunkt – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status. KI-Tools wie ChatGPT seien nicht per se gerecht – sie hängen von den wirtschaftlichen Interessen der Big Tech ab und bergen Risiken, etwa durch algorithmische Verzerrungen. Herzog fordert, Studierende darauf vorzubereiten, KI reflektiert zu nutzen und Räume für echte Erkenntnis zu schaffen, statt ausschließlich auf Prüfungsleitungen zu fokussieren. Dietmar Wahlberg (TH), Honorarprofessor und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (ARGE), betrachtet Gerechtigkeit durch die Linse des Wohnens. Für ihn bedeutet sie gleiche Start- und Zielchancen – insbesondere im Zugang zu Wohnraum. Doch genau dieser wird zunehmend teurer und damit ungleicher verteilt. Während Baukosten und Lebenshaltungskosten steigen, wird Wohnen für viele zum Luxusgut. »Noch nie war es für eine Generation so schwierig, bezahlbaren Wohnraum zu finden – außer sie erben«, sagt Wahlberg. Unterschiedliche Interessen von Bauenden, Eigentümer*innen und Mieter*innen verschärfen das Spannungsfeld, in dem Gerechtigkeit immer wieder neu ausgehandelt werden muss. In dieser Folge unter der Moderation von Theresia Lichtlein, Kommunikationsleiterin der Technischen Hochschule Lübeck (TH), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.
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#53 | Zeitgeist
24.09.2025
58 Minuten
Ob in gesellschaftlichen Debatten, politischen Diskussionen oder im Alltag – oft scheint es nur Extreme zu geben. Warum fällt es uns so schwer, Grautöne wahrzunehmen? Und ist es wirklich einfacher, die Welt in zwei Lager zu teilen – oder schlicht bequemer? Darüber diskutieren wir in unserer 53. Podcastfolge, die zugleich der Start unserer neuen Themenreihe »Zeitgeist« ist, mit drei Gästen aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen. Dr. Daniela Bartels (MHL), Musikpädagogin und Inklusionsbeauftragte an der Musikhochschule Lübeck, versteht Musik als gesellschaftsgestaltende Praxis: Sie schafft nonverbale Kommunikation, emotionale Verbindungen und kann ein starkes Wir-Gefühl erzeugen. Zugleich sind Musikhochschulen aber exklusive Orte, die nur wenigen nach bestandener Aufnahmeprüfung offenstehen. Inklusive Erfahrungen müssten deshalb bewusst in die Lehrpraxis integriert werden. Amanda Küting (TH), diversitätsbeauftragte Person an der Technischen Hochschule Lübeck, macht auf eine andere Dimension des Schwarz-Weiß-Denkens aufmerksam: Es kann zwar Zugehörigkeit stiften, birgt aber zugleich die Gefahr, ›die Anderen‹ zu verzerren oder auszugrenzen. Strukturen sollten so verändert werden, dass echte Chancengerechtigkeit entsteht – Bildung ist schließlich ein Recht für alle. Diversität bedeute nicht, jemandem etwas wegzunehmen, sondern anderen Menschen mehr Raum zu geben. Prof. Dr. Stefan Borgwardt (UzL), Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität zu Lübeck, bringt die psychologische Perspektive ein. Schwarz-Weiß-Denken, so erklärt er, ist ein Versuch, die komplexe Wirklichkeit zu reduzieren und Orientierung zu geben. Es ist aber nicht nur ein Denkstil, sondern kann auch Symptom von Erkrankungen sein – etwa wenn Depressionen dazu führen, dass Menschen alles ›schwarz sehen‹. Durch Perspektivwechsel und gezielte Reflexion kann es uns im Alltag gelingen, Zwischentöne bewusster wahrzunehmen. In dieser Folge unter der Moderation von Nicole Werner, Mitarbeiterin am Brahms-Institut und Gleichstellungsbeauftragte an der Musikhochschule Lübeck (MHL), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.
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#52 | Wissenschaftskommunikation
20.08.2025
58 Minuten
Wissenschaft lebt vom Austausch – und davon, dass Forschungsergebnisse ihren Weg in die Gesellschaft finden. Aber wer sorgt dafür, dass Wissenschaft verständlich gemacht wird? Und welche Verantwortung tragen Hochschulen, wenn es darum geht, Wissenschaft sichtbar, greifbar und manchmal sogar unterhaltsam zu machen? In unserer 52. Podcastfolge teilen drei Expert*innen ihre Sichtweisen auf Chancen, Aufgaben und Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation. Theresia Lichtlein (TH), Leiterin der Kommunikation der Technischen Hochschule Lübeck, betont im Podcast, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nur dann Wirkung entfalten, wenn sie die Menschen auch erreichen. Dabei muss sie oft zwischen den schnellen Kommunikationsmechanismen der Medienwelt und dem langsameren Takt der wissenschaftlichen Forschung vermitteln – ein Spannungsfeld, das Fingerspitzengefühl verlangt. Aber ganz gleich, ob es darum geht, Forschungsprozesse transparent zu machen oder Begeisterung für ein Themenfeld zu wecken: Wissenschaftskommunikation kann Zugänge schaffen, Neugier wecken und Vertrauen in die Wissenschaft aufbauen. Daniel Hoth (UzL), Pressesprecher der Universität zu Lübeck, beschreibt Wissenschaftskommunikation als einen Übersetzungsprozess: Im Idealfall werden dabei komplexe Forschungsinhalten in verständliches Wissen verwandelt, das ganz im Sinne des aufklärerischen Grundgedankens die Grundlage für gesellschaftliche Verständigung schafft. Er weist auf die wachsende Bedeutung der Kommunikation im Berufsbild von Wissenschaftler*innen hin – gerade, weil Social Media schnelle und zugespitzte Formate verlangt. Mutig zu kürzen, ohne das Wesentliche dabei preiszugeben, sieht er als eine der größten Herausforderungen für die Wissenschaftskommunikation an. Auch Dr. Teresa Cäcilia Ramming (MHL), wissenschaftliche Mitarbeiterin im Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck, hebt hervor, dass Wissenschaftskommunikation entscheidend für die Teilhabe am gesellschaftlichen Diskurs ist – nicht zuletzt, weil es um öffentliche Gelder geht, deren Einsatz transparent gemacht werden muss. Am Beispiel des Brahms-Portals, einer neuen Onlineplattform zum Leben und Werk von Johannes Brahms, zeigt sie im Podcast, wie musikwissenschaftliche Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden kann. Sie erinnert daran, dass auch die Fähigkeit, Vorträge überzeugend zu halten oder Texte zielgruppengerecht zu schreiben, ein Teil von Wissenschaftskommunikation ist – und deswegen zunehmend Eingang in das Studium findet. In dieser Folge unter der Moderation von Nicole Werner, Mitarbeiterin am Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL), beleuchtet der Podcast von Lübeck hoch 3 einmal monatlich Themen der Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind jeweils Vertreter*innen der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und je nach Thema ein*e Expert*in als Gast. Der Podcast steht über die Website www.gedankenspruenge-podcast.de und alle gängigen Plattformen zum Abruf bereit. Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte online. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.
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Über diesen Podcast

Gedankensprünge ist ein Podcast von Lübeck hoch 3, einem gemeinsamen Projekt der Musikhochschule Lübeck, der Technischen Hochschule Lübeck und der Universität zu Lübeck. In jeder Folge sprechen Expert:innen verschiedener Disziplinen über ein Thema. Ob Forschung, Gesellschaft oder Kultur – unsere Gäste kommen aus unterschiedlichen Fachgebieten. Sie bereichern sich gegenseitig, dürfen sich aber auch gern widersprechen. Der kostenlose Audio-Podcast Gedankensprünge erscheint immer in der Mitte eines jeden Monats.

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