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Episoden
04.02.2016
1 Minute
Ziel dieser Arbeit ist es, die Forschung zum Einfluss der
Attraktivität bei Partnerschaftsentscheidungen durch eine
ergebnisoffene, konzeptionelle und empirische Untersuchung der
Tragfähigkeit evolutionärer Argumente zu ergänzen. Dafür wird durch
die Darstellung der Evolutionstheorie, der erkenntnistheoretischen
Diskussion zur Anwendung dieser Theorie im Bereich der
Sozialwissenschaften und der Vorstellung verschiedener integrativer
Ansätze zunächst ein solides metatheoretisches Fundament gelegt,
das angesichts der anhaltenden Debatte um diese Fragen zwingend
notwendig erscheint. Aufbauend darauf können theoretische Argumente
zu Partnerschaften und insbesondere der Rolle, die die
Attraktivität hier spielt, diskutiert werden, wobei sowohl auf
evolutionäre Überlegungen als auch auf die sozialwissenschaftliche
Literatur eingegangen wird. Wie durch die metatheoretische und
theoretische Diskussion dargelegt, ist die Evolutionstheorie
durchaus eine soziologisch relevante Theorie, wobei sich
evolutionäre und sozialwissenschaftliche Perspektiven nicht
notwendigerweise ausschließen. Empirische Analysen mit Daten des
Familienpanels pairfam zeigen lediglich eine geringe Bewährung
evolutionärer Überlegungen zum Einfluss der Attraktivität auf die
Anzahl bisheriger Partnerschaften, die Eigenschaften der Partner
und die Stabilität von Beziehungen. Die Implikationen dieses
Befundes werden diskutiert.
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14.07.2015
1 Minute
Was versteht man unter (tatsächlichem) Wandel? Und wie ist dieser
im Kontext der Paradoxien des modernen Wissens – innerhalb der
Unfreiheit des Denkens im Rahmen des Einen bzw. der Entropie einer
sich dem Nichts verdankenden Differenzphilosophie – überhaupt noch
denkbar? Als Revolution und plötzlicher Bruch mit dem Status-quo
und somit in der Nähe des Ereignis? Als Revolte in Form einer
(linearen) Reformation des Bestehenden? Oder als Widerstand, in der
Form einer kompromisslosen Versöhnung der zunächst als
widersprüchlich erscheinenden Ansprüche von Revolution und Revolte
(Nietzsches an der Wiederkunft angelehnte anti-dialektische
Zusammenkunft von Dionysos und Apollon, der Differenz als Garant
des absolut Neuen und der Einheit, welche die Kontingenz der
revolutionären Dynamik zu überwinden hätte)? Im Kontext dieser
einleitend erörterten Fragen werden alle zentralen Werke von Michel
Foucault und Gilles Deleuze befragt, um ihrer Auseinandersetzung
mit der Problematik Wandel in der heutigen Zeit noch als sinnvolle
denken zu können nachzugehen, sowie eventuelle Lösungsansätze zu
verfolgen.
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02.02.2015
1 Minute
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die
aktivierende Integrationspolitik in der Praxis lokaler
Organisationen umgesetzt wird. Anhand zahlreicher Interviews mit
einschlägigen Akteuren vor Ort – Schlüsselpersonen im
Sozialreferat, in Wohlfahrtsverbänden, im Jobcenter, im
Ausländerbeirat, in unterschiedlichen freien Trägern sowie Bewohner
mit Migrationshintergrund – beleuchtet die Autorin, wie die
Aktivierungsprogramme jeweils kommunizierbar gemacht werden. Auf
Grundlage einer Systemtheorie Luhmann‘scher Prägung analysiert sie
dabei Problemwahrnehmungen und Kommunikationsformen der
aktivierenden Integrationspraxis, die jeweils beobachterabhängig
differieren. Die Komplexität organisatorischer Kommunikationen wird
unter dem Begriffsapparat „polyphoner Organisation“ praxisnah
erörtert. Die Aktivierungspraxis wird daraufhin als
„Willenskommunikation“ betrachtet, in der nicht nur die politisch
zugeschnittene Willensvorstellung von Engagement, Teilnahme und
Integrationsbereitschaft, sondern autonome Selbstbeschreibungen von
Migranten ins Spiel kommen. Die Aktivierungspraxis wird dadurch als
ein Spannungsfeld dargestellt, in dem die Handlungslogiken
verschiedener Akteure aufeinander Bezug nehmen und dabei auch
miteinander in Konflikt geraten können. Die Umgestaltung des
Sozialen drückt sich in diesem Spannungsfeld zwischen
politisch-strukturellen Programmen und operativen Praxen aus. Die
gesellschaftsstiftende Aspekte der kommunikativen Diskrepanzen auf
einer empirisch inhaltsvollen und theoretisch begründeten Weise
auszuloten, ist das Ziel dieser Arbeit.
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17.02.2014
1 Minute
Untersuchungsgegenstand ist (migrations)biografisches und quasi
professionelles Erfahrungswissen älterer, herkunftsheterogen
verorteter Migranten und Migrantinnen in dem Tätigkeitsfeld des
Migrations- und Integrationsengagements in Deutschland. Es wird
untersucht, wie das Wissen von vornehmlich älteren, erfahrenen
Menschen mit Migrationsgeschichte in der Unterstützung für andere
Migranten modifiziert in neuen Integrationsstrategien in
Erscheinung tritt. Die Verbindung von (Erfahrungs-)Wissen und
konkreter Praxis erfordert eine sozialkonstruktivistisch und
hermeneutisch wissenssoziologisch angelegte
Arbeitskonzeptualisierung. Die theoriegerierende Analyse
empirischen Materials (fünfundzwanzig biografisch-narrative und zum
Teil leitfadengestützte Interviews) liefert eine Forschung jenseits
festgelegter Bindestrich-Soziologien (Alters-, Migrations- oder
auch Engagementsoziologie). Die Ergebnisse spiegeln typische
Haltungen, Handlungen und Funktionen der Unterstützung bei
engagierten Migranten und Migrantinnen, die quer zu
ethnischkulturellen Grenzen in einem neu gedeuteten
Tätigkeitsrahmen zwischen Distanz gegenüber ‚Dritten‘ und
persönlicher Nähe zu Hilfesuchenden stattfinden. Die Wahl der
Untersuchungsgruppe ermöglicht es, Hybriditätsperspektiven auf
Identität von Migranten auch auf ältere Menschen auszuweiten –
gerade, wenn es um ihr praktisches Engagement für Migranten geht.
Das Untersuchungsfeld, im Sinn einer selbst gedeuteten
Zuständigkeit von Befragten für Hilfesuchende, beinhaltet und
perspektiviert wiederum zugleich neue Definitionen von
bürgerschaftlichem beziehungsweise zivilgesellschaftlichem
Engagement.
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31.01.2014
1 Minute
Wie interpretieren und bearbeiten Professionelle in der offenen
Jugendarbeit Gewalt zwischen Jugendlichen? Auf welche
wissenschaftlich gestützten Theorien bzw. Methoden greifen sie
dabei zurück? Die Dissertation beschäftigt sich mit diesen Fragen
aus einer professionstheoretischen Perspektive sowie auf Grundlage
einer ethnografischen Studie im Stil der Grounded Theory, welche in
fünf unterschiedlichen Jugendtreffs über einen Zeitraum von
eineinhalb Jahren durchgeführt wurde. Zentrale Ergebnisse der
Studie zeigen, dass Professionelle in der offenen Jugendarbeit
Gewalt als Risiko bearbeiten. Gewalt zwischen Jugendlichen tritt
zwar relativ selten auf, ist aber als Szenario, das sich entwickeln
könnte, im Denken der Professionellen omnipräsent. Auf Grund dessen
handeln sie laufend im Sinne einer alltagsnahem Gewaltprävention
und versuchen, eine gewaltförmige Entwicklung von
Alltagssituationen zu verhindern. Dies wird durch die Darstellung
typischer Situationen, die in den Jugendtreffs auftreten, und
darauf abgestimmter Handlungsstrategien der Professionellen
gezeigt. Im Rahmen dessen wird deutlich, dass zwei Muster
professioneller Problemkonstruktion zentral sind – zum einen in
Anlehnung an die sanktionierende Pädagogik, zum anderen an ein
Verständnis von Jugendarbeit als Bildung. Vor dem Hintergrund
dieser sozialpädagogischen Ansätze werden die Interpretations- und
Handlungsstrategien der Professionellen diskutiert.
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Über diesen Podcast
Die Universitätsbibliothek (UB) verfügt über ein umfangreiches
Archiv an elektronischen Medien, das von Volltextsammlungen über
Zeitungsarchive, Wörterbücher und Enzyklopädien bis hin zu
ausführlichen Bibliographien und mehr als 1000 Datenbanken reicht.
Auf iTunes U stellt die UB unter anderem eine Auswahl an
Dissertationen der Doktorandinnen und Doktoranden an der LMU
bereit.
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