Tödliche Evolution: der Drohnenkrieg in der Ukraine . NfE e.V. im Gespräch mit dem Kriegsreporter Till Mayer

Tödliche Evolution: der Drohnenkrieg in der Ukraine . NfE e.V. im Gespräch mit dem Kriegsreporter Till Mayer

40 Minuten

Beschreibung

vor 3 Tagen

Manchmal wache er morgens auf und frage sich, ob alles nur ein
böser Traum sei, so unlängst Bundeskanzler Friedrich Merz. Dieser
tägliche Albtraum ist der Krieg in der Ukraine und Alltag für die
Menschen seit Februar 2022. Für die Menschen im Donbas sogar seit
2014. Russland überzieht die Ukraine täglich mit Drohnen-,
Raketen- und Fliegerbombenangriffen. Diese richten sich
mitnichten nur gegen militärische Stellungen. Gezielt wird die
zivile Energieinfrastruktur angegriffen mit dem Ziel, dass die
Menschen in der gesamten Ukraine frieren, keinen Strom haben,
zermürbt werden und schlussendlich aufgeben.


Was macht so ein Krieg mit einer Gesellschaft? Wie steht man zu
den Bemühungen der USA und Europas, wenigstens in Ansätzen zu
Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine zu kommen?
Till Mayer positioniert sich hier ganz klar: Ein Frieden zu
russischen Bedingungen würde den russischen Präsidenten nur zu
weiteren Aggressionen ermutigen. Dass mit einer ukrainischen
Kapitulation auch der Konflikt enden würde, ist für ihn einfach
nur naiv. Der Kriegsreporter sagt: „Die Leute wissen: Verlieren
sie den Krieg, ist ihre Freiheit weg.“


Den Krieg in der Ukraine begleitet und dokumentiert er seit 2017
und zwar an vorderster Front, sei es in Charkiw, Cherson,
Bachmut, Kramatorsk, Konstjantyniwka oder Pokrowsk. Er berichtet
von einer Frontzone, die ständig näher rückt und in der
Sichtbarkeit tödlich ist. Er kennt das Sirren der Drohnen, das
Dröhnen der Einschläge und die Wucht der Explosionen. Er
beschreibt verlassene Landstriche und totale Verwüstung. Er
begleitet ukrainische Drohnenpiloten und Evakuierungsteams. Er
spricht mit Folterüberlebenden und entlassenen Kriegsgefangenen.
Er erzählt von Deserteuren und denen, die sich freiwillig zur
Armee melden.


Er erzähle den Krieg anhand der Menschen, denen er begegne, sagt
Till Mayer. Mit großem Respekt und Einfühlungsvermögen
porträtiert er seine „Helden“. Und verglichen mit dem
alltäglichen Terror, dem die Menschen in der Ukraine seit vier
Jahren ausgesetzt sind, seien die Gefahrensituationen, in die er
sich als Journalist begebe, wirklich nur „Peanuts“.


Till Mayer (*1972) ist ein mehrfach ausgezeichneter
Kriegsreporter und Fotograf aus Bamberg, seine Reportagen
erscheinen u.a. in der „Augsburger Allgemeinen“ und der
„Frankfurter Rundschau“. Seit vielen Jahren hält er die
Langzeitfolgen von Konflikten und Kriegen in seinen Fotos und
Reportagen fest. Diese werden europaweit in Ausstellungen
gezeigt, und er ist Autor mehrerer Bildbände.



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