"Hasenjagd": Der Film, der das Schweigen über ein Kriegsverbrechen brach

"Hasenjagd": Der Film, der das Schweigen über ein Kriegsverbrechen brach

50 Jahre nach der Menschenjagd von SS und Zivilbevölkerung im Mühlviertel, bei der über 400 geflohene KZ-Häftlinge ermordet wurden, brach ein Film das Schweigen. Regisseur Andreas Gruber im Interview
38 Minuten
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Beschreibung

vor 19 Stunden
1995 kommt ein Spielfilm in die österreichischen Kinos, der eine
lange verdrängte Geschichte ins Zentrum rückt. "Hasenjagd – vor
lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen" heißt die Produktion des
Regisseurs Andreas Gruber. Zehn Jahre lang hat er dafür
recherchiert, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen befragt und um
Förderungen gekämpft. Immer wieder wird ihm gesagt: Diese
Geschichte interessiere heute niemanden mehr. Gemeint ist eines der
schwersten Kriegsverbrechen auf österreichischem Boden. Nach einer
Massenflucht aus dem Konzentrationslager Mauthausen werden im
Februar 1945 mehr als 400 Häftlinge von der SS und Teilen der
lokalen Bevölkerung verfolgt und ermordet – die sogenannte
"Mühlviertler Hasenjagd". Gruber entscheidet sich dennoch, den Film
zu realisieren. Im Zentrum steht eine jener wenigen Familien, die
geflohenen KZ-Häftlingen geholfen haben. Er arbeitet eng mit
Überlebenden und ihren Angehörigen zusammen. Der Film wird 1995 zum
meistgesehenen Kinofilm des Jahres in Österreich. In der vierten
Folge unserer Miniserie erzählt "Inside Austria" die Geschichte
hinter diesem Film. In einem Interview blickt Andreas Gruber auf
die Widerstände während der Produktion zurück – und darauf, wie die
Arbeit an der "Hasenjagd" nicht nur seine Karriere, sondern auch
seinen Blick auf Österreichs Umgang mit der NS-Vergangenheit
nachhaltig geprägt hat.

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