Folge 31: Neumond in Schütze - Neptunische Träume oder wonach wir uns wirklich sehnen

Folge 31: Neumond in Schütze - Neptunische Träume oder wonach wir uns wirklich sehnen

32 Minuten

Beschreibung

vor 2 Tagen

Herzlich willkommen zu Folge 31. Warum ist dieser letzte Neumond
des Jahres 2025 ein bisschen bittersüß? Weil er zwar im
optimistischen Zeichen Schütze stattfindet, aber ein unbequemes
Quadrat von Neptun bekommt. Der Schütze will höher, schneller,
weiter, er will glauben, hoffen, planen, wachsen. Neptun dagegen
bringt Sehnsucht, Vernebelung, Illusion und Desillusionierung.
Und genau dieses Spannungsfeld nehmen wir heute unter die Lupe.


Jupiter steht für Visionen, Sinn, Weite und das
Glücksversprechen, dass es „schon gut gehen wird“. Beim Schützen
passt das perfekt. Da ist dieses Bild vom Zentauren mit Pfeil und
Bogen: Der Pfeil fliegt ins Universum, wir sehen nicht, wo er
ankommt, und manchmal geht es genau darum. Nicht um das Ziel,
sondern um die Reise. Feuer muss brennen. Es gibt in diesem
Zeichen eine Selbstverständlichkeit, fast so ein „Die Welt ist
meine Auster“. Und zugleich ist in diesem Optimismus immer auch
die Möglichkeit von Ernüchterung eingebaut.


Fische ist feiner, ambivalenter, widersprüchlicher. Es sind zwei
Fische, die in entgegengesetzte Richtungen schwimmen und doch
verbunden bleiben. Da ist der Wunsch nach Auflösung, nach dem
Entkommen aus dem Alltag, nach Erlösung. Fische hat viel mit
Träumen, Visionen, Kreativität und Mitgefühl zu tun, aber auch
mit Selbstaufgabe. Neptun verstärkt diese doppelte Bewegung:
Verzauberung und Enttäuschung liegen nah beieinander. Täuschung
und Enttäuschung sind zwei Seiten derselben Münze. Und genau das
ist die Botschaft dieses Quadrats: Pass auf, wo du dich zu leicht
verführen lässt. Pass auf, wo Hoffnung unrealistisch wird.


Ich kenne diese Dynamik auch persönlich. In meinem Horoskop steht
Neptun im Quadrat zu Jupiter, und mein Vater hat mich als Kind
oft „Traumtänzer“ genannt. Ich konnte wunderbar abdriften, in
Hörspiele, Filme, Fantasiewelten. Und ehrlich gesagt: Das machen
wir alle. Wir tauchen ein, wir projizieren, wir knüpfen an Bilder
Gefühle. Und in meiner Arbeit als Paartherapeut und
astrologischer Berater sehe ich täglich, wie stark dieses Thema
ist. Menschen kommen mit Plänen, Sehnsüchten, Hoffnungen.


In Beziehungen zeigt sich Jupiter-Neptun oft als Idealbild: die
große Liebe, der Seelenverwandte, dieses „bis dass der Tod uns
scheidet“. Aber je größer das Ideal, desto größer die Fallhöhe.
Enttäuschungen entstehen manchmal aus winzigen Situationen. Einer
sagt: „Ich habe dir doch den Tisch repariert, ich war einkaufen,
ich habe mich da durchgequält, nur dir zuliebe.“ Und der andere
denkt: „Ich will nicht, dass du es mir zuliebe machst, ich will,
dass du es gern machst.“ Oder jemand kündigt eine Überraschung
an, und am Ende ist es etwas Banales. Gut gemeint, aber schlecht
gelesen. Dann kippt Liebe in Frust, weil Erwartungen nicht
übereinstimmen.


Was hilft in diesem neptunischen Gelände? Selbstklärung. Ich
arbeite gern mit Schulz von Thun: Jede Nachricht hat mehrere
Ebenen. Besonders wichtig ist die Selbstkundgabe. Statt „Guck
mich nicht so böse an“ lieber: „Ich werde unsicher, wenn ich
deinen Blick nicht deuten kann.“ Das ist weniger Angriff und mehr
Verbindung. Es entwirrt den Kuddelmuddel, bevor er sich
festzieht.


Und genau deshalb passt dieser Neumond so gut ans Jahresende. Wir
sind oft ausgelaugt, zwischen Weihnachten und Silvester schwingen
Hoffnung und Müdigkeit gleichzeitig. Wir ziehen Bilanz: Was war
schön? Was war bitter? Wo habe ich mich getäuscht? Was ist
trotzdem kostbar gewesen? Vielleicht ist das die stille Einladung
dieses Neumonds: Träume nicht wegwerfen, aber sie erden. Ideale
nicht verteufeln, aber sie entkleben. Und die kleinen, echten
Dinge mitnehmen, die uns wirklich tragen.


Zum Schluss noch einmal der Hinweis auf den Astro Evolution
Kongress vom 2. bis 11. Januar. Kostenlos während des Kongresses,
und wer möchte, kann den Premiumzugang für 59 Euro buchen. Ich
spreche über den Deszendenten und seinen Herrscher. Link in den
Show Notes. Ich wünsche euch viel Freude beim Zuhören.






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