Folge 30: Vollmond in Zwillinge - Ist doch alles in Ordnung, oder?
31 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Tag
Vollmond in Zwillinge – „Ist doch eigentlich alles gut,
oder?“
Der Vollmond in Zwillinge fällt in die Schütze-Zeit und bringt
damit eine Achse ins Bewusstsein, die zwischen Klagen und
Hoffnung, zwischen Neugier und Übertreibung, zwischen Ambivalenz
und Begeisterung pendelt. Daher der Titel: „Ist doch eigentlich
alles gut, oder?“ Diese Frage ist gleichzeitig ernst gemeint und
ein bisschen ironisch. Typisch Zwillinge-Schütze. Zwillinge ist
kritisch und neugierig holt alles ins Bewusstsein, was stört,
irritiert oder Fragen aufwirft, während Schütze sofort mit dem
Impuls reagiert, alles größer, heller und euphorischer zu machen.
Die Herausforderung liegt darin, weder in Zynismus noch in einen
'Alles wird toll' -Film zu rutschen, sondern sich selbst im
eigenen Fokus wiederzufinden.
Zwillinge-Mond, Schütze-Sonne und Vorweihnachtsglück im
Glühweinformat
Der Vollmond wirft grelles Licht auf mentale Zwillinge-Muster,
Bewertungen, Kommunikation und kleine Gedankenreflexe, die sonst
untergehen. Genau in diese Stimmung fällt die Vorweihnachtszeit
mit langen Nächten, kurzen Tagen und Glühweinmomenten, die
wärmen, schmecken und sich am nächsten Tag rächen. Der
Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei in Berlin Prezlauer Berg
mit seinen Backsteinmauern, dem Duft nach Tanne und Strömen von
Alkohol wird zu einem Beispiel dafür, wie gesellschaftliche
Erwartungen funktionieren. Wer nicht mittrinkt, muss sich
rechtfertigen. Manche trinken aus Vorweihnachts-Ritual, manche
aus Freude, manche, weil es dazu gehört. Andere fliehen vor dem
Weihnachtsrummel gleich ganz in den Süden und sagen: „Das ist mir
alles zu viel Kommerz.“ Schütze lässt grüßen – die Suche nach
Sinn, nach Weite, nach etwas, das nicht so überfrachtet ist mit
Erwartungen.
Hinterhofchor
Mitten in diese Zwillinge-Schütze-Stimmung fällt meine Teilnahme
an einer Chorgruppe in einem gemütlichen kleinen Hinterhof, der
eigentlich ein Frauenchor ist – bis plötzlich ein Mann in der Tür
steht, nämlich meine Wenigkeit. Ein kurzer irritierter Blick,
dann der Satz: „Warum nicht?“ Und schon entsteht ein Moment, der
alles in Bewegung bringt. Ein Bariton zwischen drei- und
vierstimmigen Frauenstimmen, ein Gefühl von „Das macht richtig
Freude“, ein Raum, der warm wird, weil Menschen bereit sind,
jemanden spontan aufzunehmen. Zwillinge ergreift diese
Gelegenheit, etwas skeptisch: "Mal sehen, ob das überhaupt etwas
für mich ist?", Schütze bringt die große Freude.
Dieses Zwillinge-Schütze-Spiel begegnet mir auf auf überfüllten
Bahnsteigen und im Speisewagen der Deutschen Bahn. Ein Kellner,
der sagt, Suppen seien „Urschleim“ und gingen immer, verwandelt
Chaos in ein kleines Kabaret. Selbst die quäkige Stimme einer
Mitreisenden im Flugzeug – nervtötend bis zur Schmerzgrenze –
führt dazu, dass Fremde sich wortlos verbünden und anfangen zu
lächeln. Zwillinge registriert die Reize, Schütze bricht den
Bann.
Zwillinge-Kritik, Schütze-Funken und ein Weltbild im
Wandel
Parallel dazu verändert sich die Welt spürbar:
Selbstbedienungskassen, QR-Code-Restaurants, künstliche Stimmen,
Gesichter mit Lotus-Effekt auf neuen Fernsehern, Bilder, die
nichts Echtes mehr haben. Der Begriff „Entmenschlichung der
Gesellschaft“ bekommt Gewicht, gerade wenn Sinnlichkeit und
Wahrnehmung so stark reagieren wie bei einem Stier mit
Jungfrau-AC. Gleichzeitig entsteht ein Gegentrend: der Wunsch
nach echten Stimmen, echten Gesichtern, echtem Kontakt. Selbst
ein Manuskript, das aus Versehen von KI verfälscht wurde und
komplett neu geschrieben werden musste, erinnert daran, dass
Authentizität mehr ist als ein Stil – es ist ein Bedürfnis.
Zwillinge sieht, was bröckelt. Schütze erkennt, was bleibt.
Kleine Funken
Zwischen Kritik und Zuversicht entsteht ein Alltag, der nur mit
einem bewussten inneren Fokus zu meistern ist. Kleine Gesten wie
ein Kompliment im Supermarkt, ein kurzer Blickwechsel, eine
Stimme, die berührt, werden zu Gegenpolen zum mentalen
Dauerfeuer.
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