Für die AfD ist "Weih-nach-ten" – und für Friedrich Merz? Eine Jahresendbilanz des Kanzlers
Die Rechtspopulisten verdrängen die CDU als Lieblingspartner der
USA. Was das für das Selbstverständnis der Union bedeutet – und für
die Jahresendbilanz des Kanzlers.
56 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Tag
Gut zwei Dutzend AfD-Politiker sind in dieser Woche in die USA
gereist, um ihr Netzwerk mit den Republikanern auszubauen. Ihr
Besuch fällt zeitlich zusammen mit der Verkündung einer neuen
Sicherheitsstrategie durch Präsident Donald Trump, die
rechtspopulistische Kräfte als die Hoffnung in einem kulturell und
zivilisatorisch verrotteten liberalen Europa feiert. Für die CDU,
der traditionelle Lordsiegelbewahrer der Westbindung Deutschland,
ist die immer engere Anbindung der AfD an die Machthaber in
Washington, D. C. ein Schock – und zugleich ein Warnsignal: Die
bereits 2017 von der AfD verkündete "Jagd" auf die CDU tritt in
eine neue Phase. Sie trifft die Christdemokraten zu einem
Zeitpunkt, da ihr Kanzler auf eine sehr gemischte Bilanz seiner
bisherigen Amtszeit zurückblicken muss. In der neuen Ausgabe von
"Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend mit
Mariam Lau über die Folgen dieser Wachablösung als Lieblingspartner
der US-Regierung – für das Selbstverständnis der CDU, aber auch für
das Selbstbewusstsein und das Machtstreben der AfD. Die langjährige
Parlamentskorrespondentin der ZEIT beschreibt die Jubelstimmung bei
den Rechten und den Frust der Konservativen. In der neuen
US-Sicherheitsstrategie sieht Lau, ähnlich wie der CDU-Politiker
Norbert Röttgen, eine "zweite Zeitenwende" (nach dem Überfall
Russlands auf die Ukraine), die eine völlige Neuordnung der
globalen Machtverhältnisse zur Folge haben könnte. Sie lobt den
Bundeskanzler dafür, dass er das Machtvakuum, das Trump mit seiner
Kehrtwende erzeugt hat, gemeinsam mit anderen europäischen
Regierungschefs zu füllen versucht – und kritisiert ihn für seine
innenpolitische Bilanz. Lau, Autorin eines Merz-Buches, sieht
den Kanzler in seinem Regierungshandeln prinzipiell "viel
unideologischer, als viele vorher gedacht haben" und beobachtet bei
dem 70-jährigen "Anti-Scholz" eine überraschende Entwicklung: "Er
lernt – und das Lernen macht ihm Spaß." Optimistischer als viele
andere blickt Lau voraus auf das Superwahljahr 2026 mit insgesamt
fünf Landtagswahlen. Die erwarteten Erfolge für die AfD könnten
noch verhindert werden, wenn sich die schwarz-rote
Regierungskoalition an eine ebenso simple wie wirkmächtige Formel
hielte: "Einfach mal machen." Mariam Lau ist in Teheran geboren,
ihr Vater ist der Publizist und Autor Bahman Nirumand. Ihr
Werdegang ist ungewöhnlich: Nach einer Ausbildung zur
Krankenpflegerin studierte sie Kunstgeschichte, Filmwissenschaft
und Amerikanistik. Ihre journalistische Karriere führte sie zu
solch unterschiedlichen Blättern wie der "taz" und der "Welt". Seit
2010 arbeitet sie als politische Korrespondentin für DIE ZEIT in
Berlin. Ein Aufruf für unseren Weihnachtspodcast: Weil wir auch ein
interaktiver Podcast sind, beantworten wir in unserer
Weihnachtsfolge wieder ein paar Fragen unserer Hörerinnen und
Hörer. Fragen Sie uns, was Sie schon immer wissen wollten, aber
sich nie zu fragen getraut haben. Gerne kurz und knapp an die
bekannte Adresse daspolitikteil@zeit.de. Oder als Sprachnachricht
per WhatsApp an +494074305513. Igor Levit in "Das
Politikteil": Am 27. Januar gehen Tina und Heinrich in die Oper und
sprechen in der Berliner Staatsoper Unter den Linden live mit dem
weltberühmten Pianisten Igor Levit über den schwierigen Begriff
Heimat: Was heißt es, dazuzugehören? Wo fühlt Levit sich
zu Hause? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir
jede Woche über das, was Politik beschäftigt, erklären die
Hintergründe, diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit
zwei Moderatoren, einem Gast – und einem Geräusch. Im Wechsel sind
als Gastgeber Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing oder Ileana
Grabitz und Peter Dausend zu hören. Seit dem 15.1.2025 sind Teile
des Archivs sowie Sonderfolgen von Das Politikteil nur noch
exklusiv mit einem Digitalabo der ZEIT zu hören – auf zeit.de, auf
Apple Podcasts und auf Spotify. Ein kostenloses Probeabo können Sie
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Besuch fällt zeitlich zusammen mit der Verkündung einer neuen
Sicherheitsstrategie durch Präsident Donald Trump, die
rechtspopulistische Kräfte als die Hoffnung in einem kulturell und
zivilisatorisch verrotteten liberalen Europa feiert. Für die CDU,
der traditionelle Lordsiegelbewahrer der Westbindung Deutschland,
ist die immer engere Anbindung der AfD an die Machthaber in
Washington, D. C. ein Schock – und zugleich ein Warnsignal: Die
bereits 2017 von der AfD verkündete "Jagd" auf die CDU tritt in
eine neue Phase. Sie trifft die Christdemokraten zu einem
Zeitpunkt, da ihr Kanzler auf eine sehr gemischte Bilanz seiner
bisherigen Amtszeit zurückblicken muss. In der neuen Ausgabe von
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Mariam Lau über die Folgen dieser Wachablösung als Lieblingspartner
der US-Regierung – für das Selbstverständnis der CDU, aber auch für
das Selbstbewusstsein und das Machtstreben der AfD. Die langjährige
Parlamentskorrespondentin der ZEIT beschreibt die Jubelstimmung bei
den Rechten und den Frust der Konservativen. In der neuen
US-Sicherheitsstrategie sieht Lau, ähnlich wie der CDU-Politiker
Norbert Röttgen, eine "zweite Zeitenwende" (nach dem Überfall
Russlands auf die Ukraine), die eine völlige Neuordnung der
globalen Machtverhältnisse zur Folge haben könnte. Sie lobt den
Bundeskanzler dafür, dass er das Machtvakuum, das Trump mit seiner
Kehrtwende erzeugt hat, gemeinsam mit anderen europäischen
Regierungschefs zu füllen versucht – und kritisiert ihn für seine
innenpolitische Bilanz. Lau, Autorin eines Merz-Buches, sieht
den Kanzler in seinem Regierungshandeln prinzipiell "viel
unideologischer, als viele vorher gedacht haben" und beobachtet bei
dem 70-jährigen "Anti-Scholz" eine überraschende Entwicklung: "Er
lernt – und das Lernen macht ihm Spaß." Optimistischer als viele
andere blickt Lau voraus auf das Superwahljahr 2026 mit insgesamt
fünf Landtagswahlen. Die erwarteten Erfolge für die AfD könnten
noch verhindert werden, wenn sich die schwarz-rote
Regierungskoalition an eine ebenso simple wie wirkmächtige Formel
hielte: "Einfach mal machen." Mariam Lau ist in Teheran geboren,
ihr Vater ist der Publizist und Autor Bahman Nirumand. Ihr
Werdegang ist ungewöhnlich: Nach einer Ausbildung zur
Krankenpflegerin studierte sie Kunstgeschichte, Filmwissenschaft
und Amerikanistik. Ihre journalistische Karriere führte sie zu
solch unterschiedlichen Blättern wie der "taz" und der "Welt". Seit
2010 arbeitet sie als politische Korrespondentin für DIE ZEIT in
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Politikteil": Am 27. Januar gehen Tina und Heinrich in die Oper und
sprechen in der Berliner Staatsoper Unter den Linden live mit dem
weltberühmten Pianisten Igor Levit über den schwierigen Begriff
Heimat: Was heißt es, dazuzugehören? Wo fühlt Levit sich
zu Hause? Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir
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