(25) Grundrechte, Gedankenspiele & demokratische Dystopie – mit Bijan Moini
59 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 5 Tagen
Zur Novemberfolge von „Nicht noch ein Politik“-Podcast habe ich
Bijan Moini getroffen. Bijan ist nicht nur promovierter Jurist und
Bürgerrechtler, sondern auch Romanautor. Weil ihm die anstrengende
Wirklichkeit nicht anstrengend genug ist, hat er mit „2033“ einen
Roman geschrieben, in dem die politische Realität noch
anstrengender ist als bei uns! Das Szenario: Eine rechtsextreme
Partei gewinnt im Jahr 2033 die Bundestagswahl. Diese rechtsextreme
Partei – im Roman heißt sie AUFSTAND – kippt das politische System,
die Demokratie ist in Gefahr. Der Plot: Ein Bombenanschlag auf die
AUFSTAND-Partei stärkt ihre Opfererzählung und verhilft ihr so an
die Macht. Der Verlag schreibt: "Die rechtsextreme Partei AUFSTAND
stellt die Bundeskanzlerin. Als die junge Anwältin Marie Wigand
ihrer Chefin bei einem neuen Strafprozess assistieren soll, ahnt
sie noch nichts von seinem historischen Ausmaß. Die
Generalsekretärin der einzigen Oppositionspartei REFORM wird
angeklagt, hinter einem Bombenanschlag auf die Parteizentrale des
AUFSTANDs zu stecken. Doch schnell stellt sich heraus, dass es
nicht allein um Schuld oder Unschuld geht: Sollte die Politikerin
verurteilt werden, droht ein Verbot ihrer Partei – und der Weg für
den AUFSTAND wäre frei, das Grundgesetz abzuschaffen. Ein Rennen
gegen die Zeit beginnt, und Marie findet sich in einem Kampf
zwischen David und Goliath wieder, in dem es auch für sie selbst
immer gefährlicher wird ..." Mir gefällt Bijans Roman ausgesprochen
gut. Das Buch ist ein spannend komponierter Politthriller, der
Wirklichkeit und Möglichkeit auf eine Weise vermischt, dass man
Gänsehaut bekommt (einmal nenne ich den Text sogar – auch ich darf
mal in die Formulierungsgrabbelkiste greifen – den „Roman der
Stunde“). Ein Gedankenexperiment, das viele Parallelen zur
Gegenwart hat. Insofern sprechen wir im Podcast darüber, was mich
an Bijans dystopischem Polit-Thriller fasziniert. Wir erfahren,
warum Bijan gern über Zukunft nachdenkt, und wie Grundrechte,
Demokratie und Extremismus zusammenhängen. Natürlich reden wir über
die AfD, über Erik Ahrens, über „trampelhafte Merzäußerungen“,
deutsche Erinnerungsarbeit und darüber, wie die AfD es schafft,
Unzufriedenheit zu kapitalisieren. Ein paar Tipps zur Rettung der
Demokratie könnt ihr selbstverständlich auch abgreifen (Spoiler:
Widerstand ist möglich, aber kein Selbstläufer). Danke für die
fesselnde Geschichte, lieber Bijan – und ebenso danke für das
Gespräch! Bijan Moini wurde 1984 geboren und studierte Jura und
Politikwissenschaften in München und Paris. Anschließend wurde er
zum Dr. iur. promoviert mit einer Arbeit zur Zulässigkeit eines
Internetprangers für Sexualstraftäter, betreut vom ehemaligen
Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier. Nach
dem Referendariat in Berlin und Hong Kong arbeitete er drei Jahre
als Rechtsanwalt in einer Berliner Wirtschaftskanzlei. Dort baute
Moini die asylrechtliche Pro-bono-Praxis der Kanzlei mit auf. Seit
Mai 2017 unterstützte er die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF)
ehrenamtlich. Seit März 2018 ist er bei ihr angestellt als
Syndikusrechtsanwalt und seit dem Herbst 2021 leitet er das
wachsende Legal Team der GFF. 2019 erschien der preisgekrönte Roman
»Der Würfel« im Atrium Verlag. Soeben erschien „2033“, ebenfalls
bei Atrium. Er stand bereits mehrfach vor dem
Bundesverfassungsgericht und erarbeitet seit dem Frühjahr 2025
federführend ein großes Gutachten zur AfD. »Bijan Moinis neuen
Roman sollten Sie lesen. Danach wird die Welt für Sie eine andere
sein.« - Ferdinand von Schirach Folgt Bijan gerne auf Bluesky! Foto
Bijan Moini: Simon Detel
Bijan Moini getroffen. Bijan ist nicht nur promovierter Jurist und
Bürgerrechtler, sondern auch Romanautor. Weil ihm die anstrengende
Wirklichkeit nicht anstrengend genug ist, hat er mit „2033“ einen
Roman geschrieben, in dem die politische Realität noch
anstrengender ist als bei uns! Das Szenario: Eine rechtsextreme
Partei gewinnt im Jahr 2033 die Bundestagswahl. Diese rechtsextreme
Partei – im Roman heißt sie AUFSTAND – kippt das politische System,
die Demokratie ist in Gefahr. Der Plot: Ein Bombenanschlag auf die
AUFSTAND-Partei stärkt ihre Opfererzählung und verhilft ihr so an
die Macht. Der Verlag schreibt: "Die rechtsextreme Partei AUFSTAND
stellt die Bundeskanzlerin. Als die junge Anwältin Marie Wigand
ihrer Chefin bei einem neuen Strafprozess assistieren soll, ahnt
sie noch nichts von seinem historischen Ausmaß. Die
Generalsekretärin der einzigen Oppositionspartei REFORM wird
angeklagt, hinter einem Bombenanschlag auf die Parteizentrale des
AUFSTANDs zu stecken. Doch schnell stellt sich heraus, dass es
nicht allein um Schuld oder Unschuld geht: Sollte die Politikerin
verurteilt werden, droht ein Verbot ihrer Partei – und der Weg für
den AUFSTAND wäre frei, das Grundgesetz abzuschaffen. Ein Rennen
gegen die Zeit beginnt, und Marie findet sich in einem Kampf
zwischen David und Goliath wieder, in dem es auch für sie selbst
immer gefährlicher wird ..." Mir gefällt Bijans Roman ausgesprochen
gut. Das Buch ist ein spannend komponierter Politthriller, der
Wirklichkeit und Möglichkeit auf eine Weise vermischt, dass man
Gänsehaut bekommt (einmal nenne ich den Text sogar – auch ich darf
mal in die Formulierungsgrabbelkiste greifen – den „Roman der
Stunde“). Ein Gedankenexperiment, das viele Parallelen zur
Gegenwart hat. Insofern sprechen wir im Podcast darüber, was mich
an Bijans dystopischem Polit-Thriller fasziniert. Wir erfahren,
warum Bijan gern über Zukunft nachdenkt, und wie Grundrechte,
Demokratie und Extremismus zusammenhängen. Natürlich reden wir über
die AfD, über Erik Ahrens, über „trampelhafte Merzäußerungen“,
deutsche Erinnerungsarbeit und darüber, wie die AfD es schafft,
Unzufriedenheit zu kapitalisieren. Ein paar Tipps zur Rettung der
Demokratie könnt ihr selbstverständlich auch abgreifen (Spoiler:
Widerstand ist möglich, aber kein Selbstläufer). Danke für die
fesselnde Geschichte, lieber Bijan – und ebenso danke für das
Gespräch! Bijan Moini wurde 1984 geboren und studierte Jura und
Politikwissenschaften in München und Paris. Anschließend wurde er
zum Dr. iur. promoviert mit einer Arbeit zur Zulässigkeit eines
Internetprangers für Sexualstraftäter, betreut vom ehemaligen
Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier. Nach
dem Referendariat in Berlin und Hong Kong arbeitete er drei Jahre
als Rechtsanwalt in einer Berliner Wirtschaftskanzlei. Dort baute
Moini die asylrechtliche Pro-bono-Praxis der Kanzlei mit auf. Seit
Mai 2017 unterstützte er die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF)
ehrenamtlich. Seit März 2018 ist er bei ihr angestellt als
Syndikusrechtsanwalt und seit dem Herbst 2021 leitet er das
wachsende Legal Team der GFF. 2019 erschien der preisgekrönte Roman
»Der Würfel« im Atrium Verlag. Soeben erschien „2033“, ebenfalls
bei Atrium. Er stand bereits mehrfach vor dem
Bundesverfassungsgericht und erarbeitet seit dem Frühjahr 2025
federführend ein großes Gutachten zur AfD. »Bijan Moinis neuen
Roman sollten Sie lesen. Danach wird die Welt für Sie eine andere
sein.« - Ferdinand von Schirach Folgt Bijan gerne auf Bluesky! Foto
Bijan Moini: Simon Detel
Weitere Episoden
1 Stunde 49 Minuten
vor 1 Monat
1 Stunde 15 Minuten
vor 2 Monaten
1 Stunde 48 Minuten
vor 3 Monaten
1 Stunde 40 Minuten
vor 5 Monaten
1 Stunde 47 Minuten
vor 6 Monaten
In Podcasts werben
Kommentare (0)