Spezial: Social-Media-Verbot – Rückkehr zur unbeschwerten Kindheit?

Spezial: Social-Media-Verbot – Rückkehr zur unbeschwerten Kindheit?

Jeder dritte Jugendliche in Australien hat psychische Probleme. Als ein Grund gilt Social Media. Daher wird es nun für unter 16-Jährige verboten. Kann das funktionieren?
31 Minuten

Beschreibung

vor 6 Tagen
"Wir geben Kindern ihre Kindheit zurück; Eltern ihren
Seelenfrieden", so hat es die australische Regierung vor einem Jahr
versprochen. Als weltweit erstes Land setzt Australien ein
Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren um –
aufmerksam beobachtet vom Rest der Welt. Am 10. Dezember tritt das
Gesetz in Kraft; Kinder und Jugendliche können dann nicht mehr auf
ihre Accounts bei Instagram, Snapchat, TikTok oder YouTube
zugreifen. Australien schreibt damit einerseits Geschichte und legt
sich andererseits mit den großen Plattformen an – die sich heftig
gegen das Gesetz gewehrt haben. Snapchat und YouTube bestreiten zum
Beispiel, überhaupt ein soziales Netzwerk zu sein;
TikTok-Vertretern wird von Abgeordneten vorgeworfen, Mitarbeiter
eingeschüchtert zu haben. Doch dass die Plattformen mit ihren
Algorithmen süchtig machen können, verstörendste Darstellungen von
Gewalt und Pornografie schon in sehr jungen Jahren zugänglich
machen und zugleich nicht genug für den Jugendschutz tun, darin
sind sich Gesundheitsfachleute und viele Politikerinnen einig.
Uneins aber sind sie bei anderen mutmaßlichen Zusammenhängen
zwischen Social-Media-Konsum und mentaler Gesundheit. In Australien
hat etwa jeder dritte Jugendliche bereits psychische Probleme
erlebt. Massiver Konsum könne zu Depressionen, Angststörungen,
Einsamkeit, Selbstverletzungen und noch Schlimmerem führen.
Hinzu komme die Gefahr von Grooming, Erpressung und Übergriffen.
Wie gut gelingt es der australischen Regierung, das Verbot
umzusetzen – und wie kommt es bei australischen Jugendlichen an?
Für dieses "Was jetzt?"-Spezial haben wir mit australischen
Jugendlichen gesprochen, mit Psychologinnen und mit der
Hochkommissarin für digitale Sicherheit, Julie Inman Grant. 
  Links zur Folge - Digitalpodcast "Neustart": Braucht es ein
Social-Media-Verbot für Kinder? - Altersgrenze für Social Media:
Sie sollen lieber spielen als tiktoken - Social-Media-Verbot in
Australien: Ein Zaun um den Ozean - Studie: Jeder zweite junge
Mensch zeigt Symptome von Social-Media-Sucht - Annekathrin Kohout:
"Offlinesein muss man sich leisten können" - Bildschirmzeit von
Kindern: Tut ihnen das nicht an! - Soziale
Medien: Suchtbeauftragter fordert gestaffelte Altersfreigaben
auf Social Media - Jugendschutz: Dänemark plant Social-Media-Verbot
für Kinder unter 15 Jahren   Skript und Moderation: Rita
Lauter Mitarbeit und Recherche: Vera Sprothen Redaktion: Mounia
Meiborg und Ole Pflüger Regie, Aufnahmeleitung und
Produktion: Markus Gläser Per Mail erreichen Sie uns unter
wasjetzt@zeit.de. Alle Folgen können Sie hier hören. Sie wollen
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