Folge 1375: THE RUNNING MAN - Ja, wohin läuft er denn?

Folge 1375: THE RUNNING MAN - Ja, wohin läuft er denn?

Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
11 Minuten
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Der erste Eindruck direkt nach dem Kino

Beschreibung

vor 1 Woche

Edgar Wright beginnt seine Verfilmung des Romans von Stephen King
vielversprechend: Unser Protagonist Ben Richards (Glen Powell)
geht durch die Armenviertel der Stadt, visuell überzeugend,
atmosphärisch, glaubwürdig. Das war dann aber leider nicht der
Look des Films. Ben Richards ist als dauerwütender Held
konzipiert – das trägt keinen zweistündigen Film, und da ist Glen
Powell (der in anderen Rollen großartig ist) auch nicht die
richtige Wahl. Die Geschichte hat ein großes Potential als
gesellschaftskritischer Film, als düster-humorvoller Film, als
Hochspannungsfilm. Edgar Wright spielt im Ansatz mit allen diesen
Möglichkeiten, zieht aber keine richtig durch.



Beispiel: Es gibt ein Ultimatum, das über einen Timer am
Handgelenk angezeigt wird: Das kann man in atemloser Spannung
inszenieren (Klapperschlange, James Bond etc.), aber Wright
verschenkt es. Anderes Beispiel: als augenzwinkernder Verweis auf
die Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger sieht man
New-Dollar-Scheine mit Arnolds Antlitz. Wie sieht es sonst mit
Humor aus? Glen Powell hat ein enormes komisches Talent – nutzt
Wright fast gar nicht, selbst als Ben Richards vor einem
Hotelfenster hängt. Oder die politische Ebene: Das allmächtige
Medienimperium fälscht alle Szenen der Show. Warum sind die
Zuschauer trotzdem auf der Seite von Ben Richards?



Während die ersten beiden Drittel das Publikum noch mit Flucht
und Verfolgung unterhalten, bricht das letzte Drittel
dramaturgisch zusammen. Fazit: ein uninspiriertes Drehbuch, wenig
einfallsreiche Regie, ein verschenkter Hauptdarsteller. Am
Mikrofon direkt nach dem Kino: Johanna, Gabriele, Hendrik,
Harald, Tom und Thomas.

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