Bonita Grupp: Nachhaltige Kleidung Made in Germany
Pioniere wie wir - Episode 55
39 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Woche
In dieser Folge ist Fabian Kienbaum zu Gast in Burladingen auf der
Schwäbischen Alb. Hier in Burladingen gab es einst 26
Textilbetriebe. Heute ist nur noch einer übrig: trigema. Seit 2024
führt Bonita Grupp gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang jr. das
Traditionsunternehmen in vierter Generation und hält stur an etwas
fest, worüber andere jahrelang gelächelt haben: Produktion in
Deutschland. Die Geschichte der Schwäbischen Alb ist dabei eng mit
der Textilindustrie verwoben. Auf kargen Böden hielten die Bewohner
seit Jahrhunderten Schafe, verarbeiteten Wolle, und legten so den
Grundstein für ein Cluster, das sich hier lange Zeit hielt. Das
Produktportfolio von trigema hat sich seit den Anfängen als
Unterwäschehersteller stark entwickelt. Heute stellt das
Unternehmen – mit 1200 Mitarbeitenden und davon 650 Näherinnen und
Nähern aus 42 Nationen – qualitativ hochwertige Basics, sowie
Sportbekleidung, Wäsche und Berufskleidung her. Stetige
Innovationen sorgten für eine Flexibilität, die es heute erlaubt,
im Ernstfall binnen 48 Stunden gänzlich neue Produkte entwickeln
und herstellen zu können. Dies erwies sich besonders während Corona
als entscheidender Vorteil: Während andere auf vollen Lagern saßen,
konnte trigema kurzfristig auf die Produktion von Masken,
Jogginghosen und Homewear umstellen. Der Fokus des
Traditionsunternehmens liegt auf Qualität statt Fast Fashion. 2006
kam das erste kompostierbare T-Shirt auf den Markt. Seit zwei
Jahren gibt es komplett recycelte Baumwoll-T-Shirts. Auch
Markenbotschafter Charly hat sich gewandelt: Er macht heute als
KI-Fashion-Influencer auf faire Produktion aufmerksam. Doch auch
trigema steht vor Herausforderungen wie zu hoher Bürokratie und
Fachkräftemangel. In den nächsten Jahren gehen 30 % der Belegschaft
in Rente. trigema reagiert mit Automatisierung und gezielter
Integration: Seit 2015 wurden rund 70 Geflüchtete eingestellt, das
Unternehmen bietet Deutschkurse, Mentoren und eigene
Wohnmöglichkeiten. Um die Zukunft ihres Unternehmens und der Region
mitzugestalten, engagiert sich Bonita Grupp auch politisch im
Wirtschaftsrat der CDU und im Kreistag. Trotz Billig-Konkurrenz aus
Fernost und fehlender langfristiger politischer Planbarkeit auf
Bundesebene bleibt ihre Haltung zuversichtlich: Deutschland habe
schließlich schon viele Krisen gemeistert. Freut euch auf ein
Gespräch über Haltung, Heimat, Zuversicht und die Frage: Was ist
uns „Made in Germany" eigentlich noch wert?
Schwäbischen Alb. Hier in Burladingen gab es einst 26
Textilbetriebe. Heute ist nur noch einer übrig: trigema. Seit 2024
führt Bonita Grupp gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang jr. das
Traditionsunternehmen in vierter Generation und hält stur an etwas
fest, worüber andere jahrelang gelächelt haben: Produktion in
Deutschland. Die Geschichte der Schwäbischen Alb ist dabei eng mit
der Textilindustrie verwoben. Auf kargen Böden hielten die Bewohner
seit Jahrhunderten Schafe, verarbeiteten Wolle, und legten so den
Grundstein für ein Cluster, das sich hier lange Zeit hielt. Das
Produktportfolio von trigema hat sich seit den Anfängen als
Unterwäschehersteller stark entwickelt. Heute stellt das
Unternehmen – mit 1200 Mitarbeitenden und davon 650 Näherinnen und
Nähern aus 42 Nationen – qualitativ hochwertige Basics, sowie
Sportbekleidung, Wäsche und Berufskleidung her. Stetige
Innovationen sorgten für eine Flexibilität, die es heute erlaubt,
im Ernstfall binnen 48 Stunden gänzlich neue Produkte entwickeln
und herstellen zu können. Dies erwies sich besonders während Corona
als entscheidender Vorteil: Während andere auf vollen Lagern saßen,
konnte trigema kurzfristig auf die Produktion von Masken,
Jogginghosen und Homewear umstellen. Der Fokus des
Traditionsunternehmens liegt auf Qualität statt Fast Fashion. 2006
kam das erste kompostierbare T-Shirt auf den Markt. Seit zwei
Jahren gibt es komplett recycelte Baumwoll-T-Shirts. Auch
Markenbotschafter Charly hat sich gewandelt: Er macht heute als
KI-Fashion-Influencer auf faire Produktion aufmerksam. Doch auch
trigema steht vor Herausforderungen wie zu hoher Bürokratie und
Fachkräftemangel. In den nächsten Jahren gehen 30 % der Belegschaft
in Rente. trigema reagiert mit Automatisierung und gezielter
Integration: Seit 2015 wurden rund 70 Geflüchtete eingestellt, das
Unternehmen bietet Deutschkurse, Mentoren und eigene
Wohnmöglichkeiten. Um die Zukunft ihres Unternehmens und der Region
mitzugestalten, engagiert sich Bonita Grupp auch politisch im
Wirtschaftsrat der CDU und im Kreistag. Trotz Billig-Konkurrenz aus
Fernost und fehlender langfristiger politischer Planbarkeit auf
Bundesebene bleibt ihre Haltung zuversichtlich: Deutschland habe
schließlich schon viele Krisen gemeistert. Freut euch auf ein
Gespräch über Haltung, Heimat, Zuversicht und die Frage: Was ist
uns „Made in Germany" eigentlich noch wert?
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