Show Girls ... und andere Auf- und Absteigerinnen

Show Girls ... und andere Auf- und Absteigerinnen

52 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Aufgeweckte Früchtchen


A) Show Girls
Amerikanisches Erotikdrama von 1995
 
Die Prostituierte Nomi Malone versucht, ihrem alten Leben zu
entkommen und in Las Vegas als Tänzerin Karriere zu machen. Zwar
findet sie ihren ersten Job als „Lap Dancer“ in einem
Hinterzimmer unter ihrer Würde, doch er ermöglicht ihr einen
rasanten Aufstieg in die Galashow des legendären „Stardust
Hotels“. In Cristal, Star der Show „Goddess“, findet sie eine
erbitterte Konkurrentin. Sie quittiert deren Intrigen mit
Sabotage und steigt weiter auf – auch weil sie ihr den Liebhaber
ausspannt: Zack Carey, den Direktor der Show. Aber ihr Traum
offenbart seine Schattenseiten, vor allem diese: sie wird auch in
ihrer neuen Karriere nichts als eine Prostituierte sein.



Der „Kult“ des Films beruht auf seinem seismischen Misserfolg.
Was diesen Flop so pikant macht, sind jedoch nicht seine
dröge-hausbackenen Sexszenen, sondern der Umstand, dass Paul
Verhoeven und sein Drehbuchautor Joe Eszterhas bei dem Versuch
gescheitert sind, ihren eigenen Hit „Basic Instinct“ zu
kannibalisieren. Die Freigabe ab 17 war ihnen dabei so wichtig,
dass alles Handwerkliche in den Hintergrund trat. Nach all der
Zeit darf man sich fragen: ist „Show Girls“ wenigstens
unfreiwillig komisch und am Ende gar nicht so schlimm wie alle
sagen? 



B) Blue Jasmine
US-Tragikomödie von 2013



Nach dem Scheitern ihrer Ehe mit einem betrügerischen
Investment-Tycoon steht die flatterhafte Jasmine mit
Chanel-Jäckchen und Louis-Vuitton-Koffer bei ihrer Schwester
Ginger vor der Tür, um sich einzuquartieren. Jasmine, die das
Leben auf Manhattans Upper East Side gewohnt ist, muss bis auf
Weiteres unter einfachen Leuten in Downtown San Francisco leben,
die ihr offensichtlich zuwider sind. 

 Nach einem kurzen Versuch, zu jobben, hält sie Ausschau
nach einem reichen Verehrer, der ihr die Rückkehr in ihr altes
Leben ermöglichen soll. Doch die wie beiläufig eingestreuten
Rückblenden verraten uns nach und nach die Details der
Vorgeschichte. Und dass der Abstieg nicht aufzuhalten ist …


Bald nach seinen ersten Erfolgskomödien drehte Woody
Allen ein paar Filme, die ihn als gelehrigen Bewunderer
des schwedischen Meisterregisseurs Ingmar
Bergman auswiesen. Zeitweise wurde schon
befürchtet, er sei vollständig ins ernste Fach gewechselt. Aber
erst gut 20 Jahre später lotete der Autorenfilmer die Abgründe
der menschlichen Seele wieder ähnlich tief aus. „Blue Jasmine“
wurde allgemein als künstlerischer Erfolg gefeiert und gilt als
die beste schauspielerische Leistung von Kate Blanchett.

Nächste Woche: Frau ohne Gewissen und
Die Strohpuppe

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