Episoden

Anaconda - Aktuelle Filmkritik
23.12.2025
9 Minuten
Im Gegensatz zum gleichnamigen Low-Budget-Horrorfilm von 1997 ist dies eine Actionkomödie. Statt den Film neu zu drehen, hat man sich etwas Lustigeres einfallen lassen. Wie gut ist dieses Konzept umgesetzt? Darüber spreche ich gleich mit Volker Robrahn.  Anaconda  von Tom Gormican Der frustrierte Hochzeitsvideoregisseur Doug und sein Jugendfreund, der verhinderte Schauspieler Griff, lassen sich von ihrer Midlife-Crisis dazu antreiben, ihren Traum in die Tat umzusetzen. Sie wollen einen Lieblingsfilm ihrer Jugend, den Billig-Schocker „Anaconda“ neu verfilmen – wozu Griff angeblich die Rechte besitzt. Sie reisen mit zwei Freunden und der mindestnotwendigen Ausrüstung an den Amazonas, wo ihnen erst die Leih-Anaconda verloren geht und dann ein sehr viel größeres wildes Exemplar in die Quere kommt. Jack Black und Paul Rudd bespielen ihr vertrautes Rollenfach in einer altersgerecht bereinigten Version: ein Halbstarken-Ulk im Angesicht der Frührente. Und das im Urwald! Fun-Fact:   So billig „Anaconda“ von 1997 auch war, die Filmmusik von Randy Edelman war atemberaubend und ist für den Rezensenten eines der letzten Beispiele für einen guten sinfonischen Score aus Hollywood (also einen, der nicht nur so tut). In Selton Mellos Trauer-Szene wird diese Musik sogar sekundenlang zitiert.
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The Man From Earth - und noch mehr Cabin Fever
18.12.2025
51 Minuten
Die Hütte brennt  A) The Man from Earth Amerikanischer Independent-Film von 2007 Eine Gruppe von Akademikern überrascht den jungen Universitätsprofessor John Oldman bei der Auflösung seiner Wohnung – eines Hauses in den Bergen – und beim etwas übereilten Aufbruch mit dem Pick-Up-Truck, den er gerade mit seiner Habe belädt. Sie wundern sich über den abrupten Fortgang ihres Freundes und wollen ein wenig Abschied feiern. John lässt sich darauf ein und kehrt noch einmal mit ihnen in die weitgehend leere Wohnung zurück. Auf ihr Nachfragen gesteht er ihnen, dass er nie länger als 10 Jahre an einem Ort bleibe, und die seien nun um. Sie entlocken ihm den Grund: er sei ein 14.000 Jahre alter Mensch der seit der Altsteinzeit viele Leben gelebt und immer wieder neu begonnen habe. Mit dem Insistieren auf dieser Erklärung ruft er in der gelehrten Runde unterschiedliche Reaktionen hervor, und es kommt zu einer ebenso persönlichen wie philosophischen Debatte … Der Film ist die posthume Realisation eines Originalrehbuchs des Science-Fiction-Autors Jerome Bixby, eine 200.000-Dollar-Indie-Produktion, die nur auf DVD herauskam. Die Gesichter des Ensembles sind uns aus Episodenrollen in diversen US-Serien vertraut. In einem amerikanischen Chatforum wurde dieses theaterhafte Kammerspiel so beliebt, dass sich Regisseur Richard Schenkman bei der Community bedankte und darum warb, die DVD zu erwerben und den Film weiterzuempfehlen.   B) Die Falle Deutsches Fernsehspiel nach einem Theaterstück von Robert Thomas von 1982   Grübelnd sitzt Daniel in einer Ferienhütte in den Bergen: mitten in den Flitterwochen hat er sich mit Elisabeth dermaßen zerstritten, dass sie fortlief und seither verschwunden ist, vielleicht auch verunglückt. Der Kommissar aus Chamonix versichert ihm, nach ihr zu suchen. Da klopft ein Pfarrer an und berichtet, Elisabeth sei wieder da und wolle sich aussöhnen. Er hat die Dame als Überraschung gleich mitgebracht. Daniel schwört, die Frau noch nie gesehen zu haben. Doch sie will nicht gehen. Und sie weiß einfach zu gut über alle Einzelheiten der kurzen Ehe bescheid, um sie dem Kommissar gegenüber als Betrügerin bloßzustellen. Ein Nervenkrieg nimmt seinen Lauf ...    Das Stück von Robert Thomas wurde – so geht die Legende – erst vom Verlag abgelehnt, woraufhin er das Skript verärgert im Vorzimmer liegen ließ. Dort wurde es nachträglich entdeckt - und ein Erfolg. Alfred Hitchcock kaufte die Filmrechte, es kam leider nicht mehr dazu. Während „8 Frauen“, ein eher tutiges Werk des Autors, später Furore machte, ist „Die Falle“ gründlich vergessen und wird auf Krimi-Dinner-Abenden verheizt. Für Oswald Döpkes ZDF-Verfilmung mit den einstigen TV-Lieblingen Wolf Roth, Judy Winter und Hans Caninenberg können wir nur dankbar sein. Rolf Kühns Soundtrack verströmt edles Ennio-Morricone-Feeling.   In der nächsten Woche: Kevin - Allein zu Haus und Feivel, der Mauswanderer
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Avatar: Fire And Ash - Aktuelle Filmritik
17.12.2025
20 Minuten
Es gibt wieder Ärger im Paradies. Avatar geht weiter. Was der dritte Teil dieser auf fünf überlange Filme angelegten Saga taugt und wie gut man sich mit dem Stoff auskennen muss, um ihn überhaupt zu verstehen, ob es nicht vielleicht sogar ratsam ist, ihn sich einfach unvorbelastet anzuschauen, darüber spreche ich mit Volker Robrahn und Torben Sterner.   AVATAR: FIRE AND ASH Fantasy-Drama von James Cameron   In seinem neuen Leben ist der ehemalige Marine Jake Sully der Anführer der Omaticaya. Er und Neytiri trauern um ihren verstorbenen Erstgeborenen, während ihr überlebender Sohn Lo’ak sich die Schuld an der Katastrophe gibt. Als es gelingt, ihren Ziehson, den Menschenjungen Spider, von seiner Atemmaske zu befreien und die Luft von Pandora atmen zu lassen, interessiert sich das Militär dafür, wie sie das geschafft haben und will ihn entführen. Um General Frances Ardmore bei ihren Eroberungsplänen zu unterstützen, verbündet sich Colonel Quaritch mit der Schamanin Varang, Herrin des Asche-Clans Mangkwan und schlimmsten Feindin der Omaticaya.  Sigourney Weaver, Sam Worthington, Stephen Lang, CCH Pounder, Kate Winslet und viele andere agieren unkenntlich vor atemberaubender, wenn auch fiktiver Naturkulisse.
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Breakfast Club ... und andere, die drinbleiben müssen
11.12.2025
59 Minuten
A) Breakfast Club – Der Frühstücksclub US-Jugendfilm von 1985 Fünf Jugendliche – Zitat: „ein Schlaukopf, ein Muskelprotz, eine Ausgeflippte, eine Prinzessin und ein Freak“ - müssen am schulfreien Samstag acht Stunden lang in der Schulbibliothek nachsitzen und einen Aufsatz darüber schreiben, wer sie sind. Beaufsichtigt werden sie von Konrektor Vernon, der die Kids zwar nicht mag, aber gern von ihnen als harter Hund bewundert werden will. Zwar wird im Laufe des Tages gegen viele Regeln verstoßen, doch letztlich funktioniert die Maßnahme: die Jugendlichen stellen sich ihren Vorurteilen, Zwängen und Ängsten, entdecken neue Seiten an sich und erkennen, was sie miteinander verbindet. John Hughes‘ Film war mit einigen Stars des „Brat Pack“ besetzt, einer vielversprechenden Nachwuchsriege, zu der auch Tom Cruise, Matt Dillon und Nicholas Cage gerechnet wurden. Der theaterhafte Film wurde ein Überraschungserfolg und erwies sich als stilbildend für den amerikanischen Jugendfilm. Ein Teil seines Nachruhms beruht freilich darauf, dass man die Qualität dieses leicht erzählten Dramas vor allem an den nachfolgenden Teenie-Komödien und –Klamotten gemessen hat. B) Zu heiß gebadet / The Ladies Man Musikalische US-Klamotte von 1961 Herbert H. Heebert muss am Tag seines erfolgreichen Schulabschlusses erkennen, dass das Mädchen seiner Träume einen anderen hat. Er schwört sich, nie wieder etwas mit Frauen zu tun haben zu wollen.  Der Ort, an dem er sich spätabends als Hausboy verpflichten lässt, entpuppt sich am nächsten Morgen als überdimensionales Puppenhaus einer früh verwitweten und kinderlos gebliebenen ältlichen Operndiva. Mrs. Helen Welenmelon fördert junge Künstlerinnen. Unversehens ist Herbert der einzige Mann in einem Haus mit 35 hinreißenden Musikerinnen, Schauspielerinnen und Tänzerinnen. Unter der Bedingung, nicht als Mann, sondern ausdrücklich als „Mädchen für alles“ angesehen werden, ist er bereit, zu bleiben. Vorerst! Als das Fernsehen kommt, um die Diva in einer Homestory zu portraitieren, will sich Herbert nützlich machen. Mit ins Bild will er natürlich auch … Der Starkomiker Jerry Lewis war tugendhaft genug, sich vor der Kamera nicht etwa mit Nieten zu umgeben, um selbst besser auszusehen – eine verbreitete Unsitte –, sondern Kollegen auszuwählen, die ihre eigenen Lacher verdienen konnten. Keiner von ihnen schaffte das häufiger als Kathleen Freeman, die bei ihm annähernd den Status der Evelyn Hamann im Loriot-Ensemble einnahm. Diesmal gesellt sich noch die leibhaftige Wagner-Diva Helen Traubel dazu. U.a. deshalb ist nicht etwa „Hallo Page“ die beste Konzeptklamotte des „total filmmaker“ Jerry Lewis, es ist „The Ladies Man“. Nächste Woche: The Man From Earth und Die Falle
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Stromberg: Wieder alles wie immer - Aktuelle Kritik
05.12.2025
7 Minuten
Stromberg – Wieder alles wie immer Komödie von Arne Feldhusen  Nach „Stromberg – Der Film“ kommt Bernd Stromberg, Leiter der Schadensregulierung, Abteilung M–Z, in der Capitol Versicherung AG, wieder auf die Leinwand zurück. Die als Mockumentary angelegte deutsche Sitcom, mit der alles anfing, lief von 2004 bis 2012 – und ist seither nie wirklich weg gewesen. Alle, die darin auftraten, haben von diesem Erfolg profitiert, ganz besonders Christoph Maria Herbst in der Titelrolle: ein grässlicher Kollege und die Verkörperung all dessen, was das Büro zu einem schrecklichen Lebensraum macht.  Für eine Reunion-Show, aufgezeichnet in einem TV-Studio, kommen im neuen Film nun fast alle wieder zusammen – und bevor Wiedersehensfreude aufkommt, brechen wieder die alten Konflikte aus. Torben Sterner hat sich den Film angesehen.
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Über diesen Podcast

Monty Arnold & Torben Sterner unternehmen einen hilfreichen Streifzug durch die Filmgeschichte, zunächst am Beispiel der Kultfilme – von „Metropolis“ (1927) bis „Pulp Fiction“ (1994). In der laufenden zweiten Staffel halten sie pro Folge einen Kultfilm-Azubi und einem Geheimtipp parat.

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