Neue Geschäftsmodelle für Kanzleien

Neue Geschäftsmodelle für Kanzleien

Interview mit Johannes Ernicke
34 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen
In der aktuellen Folge des Legal Tech Verzeichnis Podcast führt LTV
Herausgeber Patrick Prior ein Interview mit dem Patentanwalt und
Unternehmer Johannes Ernicke. Folgende Punkte wurden dabei
besprochen: 1. Effizienzfalle im Anwaltsmarkt KI macht viele
Standardleistungen (z.B. Markenanmeldungen) effizienter, aber wenn
Kanzleien nur „schneller und billiger“ werden, geraten sie in
Preisdruck – Mandanten erwarten dann niedrigere Fixpreise, Margen
schrumpfen. 2. Neue Geschäftsmodelle rund um Marken & Patente
Statt nur die formale Anmeldung abzuwickeln, sollten Kanzleien
vorgelagerte und nachgelagerte Leistungen anbieten (KI-gestützte
Selbstchecks, erste Einschätzungen, Recherchen, Strukturierung von
Waren- / Dienstleistungsverzeichnissen), also ganze Pakete statt
einzelner Akte. 3. Patentüberwachung als Wachstumsfeld Unternehmen
müssen nicht nur eigene Erfindungen schützen, sondern auch fremde
Patente überwachen (Freedom-to-Operate). Durch Massenzunahme von
Patenten (v.a. Großkonzerne, China) ist manuell kaum noch zu
bewältigen – genau hier entsteht neuer Beratungs- und
Servicebedarf. 4. KI als kuratierte Experten-KI statt „einfach
ChatGPT“ Vorteil der Freiberufler (Patentanwälte, Rechtsanwälte
etc.) liegt darin, KI-Systeme fachlich zu „kontext­engineeren“
(zuverlässige Recherchen, sinnvolle Fragen, Human-in-the-Loop) und
dem Mandanten vertrauenswürdige, gefilterte Ergebnisse zu liefern
statt bloßer Roh-KI-Ausgabe. 5. Wettbewerb Inhouse vs. externe
Kanzlei in der KI-Zukunft Sowohl interne Patent-/Rechtsabteilungen
als auch externe Kanzleien werden durch KI leistungsfähiger. Wer
gewinnt, ist derjenige, der näher an den tatsächlichen
Geschäftsproblemen ist und mit KI skalierbare, hochwertige Services
bietet – nicht zwingend der Billigste, sondern der bessere
Dienstleister.

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