Katastrophenschutz-Leuchttürme: Orientierung in der Krise

Katastrophenschutz-Leuchttürme: Orientierung in der Krise

28 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen

Was passiert, wenn der Strom tagelang ausfällt? Keine Heizung,
kein Licht, kein Internet und keine Möglichkeit, Hilfe zu rufen.
Genau für solche Szenarien gibt es ein Konzept:
Katastrophenschutz-Leuchttürme. Sie sind zentrale Anlaufstellen
für die Bevölkerung in Krisensituationen, insbesondere bei
großflächigen Ausfällen kritischer Infrastrukturen wie Strom oder
Telekommunikation, aber auch in Extremsituationen, beispielsweise
nach einem Hochwasser. Ihre Aufgaben reichen von der Weitergabe
von Warnungen und Lageinformationen bis hin zur Bereitstellung
von Notstrom, Wärme, Trinkwasser und einfacher Verpflegung sowie
der Möglichkeit, Notrufe abzusetzen. Sie koordinieren
Hilfeersuchen und Hilfsangebote und schaffen so Orientierung und
Sicherheit.


Warum sind diese Leuchttürme so wichtig? Bei einem
flächendeckenden Stromausfall beispielsweise fallen
Kommunikationskanäle aus und kritische Infrastrukturen geraten
ins Wanken. Menschen können keine Notrufe absetzen und erhalten
keine offiziellen Informationen mehr. Leuchttürme bringen den
Katastrophenschutz näher an die Bürgerinnen und Bürger und
stärken die Resilienz lokaler Gemeinschaften. Das Konzept stammt
ursprünglich aus einem Berliner Forschungsprojekt und wird
inzwischen in vielen Bundesländern umgesetzt – allerdings
uneinheitlich. So nutzen manche Kommunen Feuerwehrhäuser, andere
Rathäuser oder Dorfgemeinschaftshäuser. Es fehlen einheitliche
Standards, und die Ausstattung variiert von Basisfunktionen wie
Notruf und Information bis hin zu einer umfassenden Versorgung
mit Wärme, Wasser und Lebensmitteln. Um mehr über Good Practices
und Hindernisse bei der Umsetzung dieses Konzepts zu erfahren,
dient die
BBK-Studie Katastrophenschutz-Leuchttürme (Ausgabe 1,
Januar 2025).


Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 hat gezeigt, wie
dringend solche Strukturen benötigt werden. Informationsketten
brachen zusammen und Warnungen kamen zu spät oder gar nicht an.
Seitdem fordern Experten Leuchttürme in jeder Gemeinde, um im
Ernstfall lebensrettende Kommunikation und Hilfe sicherzustellen.
Ein solcher Leuchtturm ist mit einem Notstromaggregat für
mindestens 72 Stunden, Digitalfunk oder Satellitentelefon,
Erste-Hilfe-Material, Trinkwasser, Wärmemöglichkeiten,
Lademöglichkeiten für Mobilgeräte sowie einer klaren
Beschilderung und einem barrierefreien Zugang ausgestattet. Der
Kreis Ahrweiler hat dazu die Broschüre Was tun im NOTFALL?
Informationen für den Kreis Ahrweiler veröffentlicht.


Heute sprechen wir darüber, wie Katastrophenschutz-Leuchttürme
funktionieren, welche Erfahrungen es bisher gibt und wie Kommunen
und Bürger gemeinsam die Krisenvorsorge verbessern können. Wir
werfen einen Blick auf die aktuelle BBK-Studie, die aufzeigt, wo
es hakt, welche Lösungen sich bewährt haben und warum die
Einbindung der Bevölkerung entscheidend ist. 


Viel Spaß beim Zuhören!

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15