Automobil-Experte: „Kurzfristdenken verhindert Fortschritt“
Im Gespräch mit Michael Jost, Ex-VW-Chefstratege & Gründer
eD-TEC
56 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Wochen
Im Gespräch mit Michael Jost, dem ehemaligen Chefstrategen des
Volkswagen-Konzerns und Gründer von eD-TEC, ging es um nichts
weniger als die Zukunft von Mobilität, Energie und Industrie. Schon
zu Beginn machte Jost klar: „Die Energiewende und damit auch die
Mobilitätswende sind keine Frage des Ob, sondern des Wann.“ Für ihn
steht fest, dass der Weg weg von fossilen Energien hin zu
erneuerbaren Quellen unausweichlich ist – und dass Europa diese
Transformation nur mit klarer Strategie, technologischem Mut und
entschlossenem Handeln meistern kann. Er erinnerte daran, dass
bereits 2018 bei Volkswagen die Weichen in Richtung
Elektromobilität gestellt wurden. Doch rückblickend sieht er auch
Versäumnisse: Eine zu starke Fixierung auf kurzfristige Renditen,
zu wenig gemeinsame Stimme der deutschen Hersteller. „Wir haben es
nicht geschafft, die großen Automobilplayer in Deutschland zu
vereinen – jeder hat seine EBIT-Optimierung in den Vordergrund
gestellt,“ so Jost kritisch. Im Gespräch, welches an die zwei
Stunden ging und daher in drei Podcast-Folgen aufgeteilt wurde,
wurde deutlich, dass für ihn Energie- und Mobilitätswende zwei
Seiten derselben Medaille sind. Jost forderte, Deutschland müsse
jährlich 100 Milliarden Euro in erneuerbare Technologien
investieren – in Erzeugung, Speicherung, Infrastruktur und
Ausbildung. Nur so könne echte Unabhängigkeit von fossilen
Energieimporten erreicht werden. „Das wäre keine Ausgabe, sondern
ein Asset,“ betonte er. Ein weiterer zentraler Punkt war die
Notwendigkeit langfristiger Planung. Jost kritisierte den
politischen Zyklus von vier Jahren, der tiefgreifende Strategien
verhindere. „Wir brauchen eine übergreifende Strategie, die länger
hält als eine Legislaturperiode,“ forderte er. Auch wirtschaftlich
sieht er ein Umdenken als zwingend: Europa müsse wieder stärker auf
Eigenständigkeit setzen – in Energiefragen, Technologie und
Mobilität. Dabei blickte Jost nach vorn auf neue Geschäftsmodelle,
die das klassische Besitzdenken ablösen. Modelle wie „Pay per Use“
oder flexible Subscriptions seien laut ihm unvermeidlich, ebenso
wie das autonome Fahren. „Wenn wir in Europa als Erste den Menschen
20 Monate ihres Lebens zurückgeben, weil sie nicht mehr selbst
fahren müssen – das ist echter Fortschritt,“ so Jost. Er sprach
außerdem über die Rolle von Marken in dieser neuen Welt. Für ihn
wird die Marke zur entscheidenden Währung – als Trägerin von
Vertrauen, Identität und Sinn. „Marken sind die Antwort auf die
Sehnsucht nach Vertrauen,“ erklärte er. Dabei müsse sich Europa
wieder stärker auf die emotionale Seite seiner Industrie besinnen,
anstatt sich ausschließlich über Zahlen und Technik zu definieren.
Zum Schluss wagte Jost den Blick in die Zukunft: Elektroantriebe
werden seiner Meinung nach 80 Prozent des Marktes dominieren,
während der klassische Verbrenner nur noch als Nischenprodukt
überlebt – ein „Uhrwerk der Ingenieurskunst“, betrieben mit
synthetischen Kraftstoffen. Hybridlösungen könnten dort bestehen,
wo reine Batterieantriebe an ihre Grenzen stoßen. Nun aber genug
der Worte – hör am besten selbst rein in die aktuelle Podcast-Folge
mit Michael Jost.
Volkswagen-Konzerns und Gründer von eD-TEC, ging es um nichts
weniger als die Zukunft von Mobilität, Energie und Industrie. Schon
zu Beginn machte Jost klar: „Die Energiewende und damit auch die
Mobilitätswende sind keine Frage des Ob, sondern des Wann.“ Für ihn
steht fest, dass der Weg weg von fossilen Energien hin zu
erneuerbaren Quellen unausweichlich ist – und dass Europa diese
Transformation nur mit klarer Strategie, technologischem Mut und
entschlossenem Handeln meistern kann. Er erinnerte daran, dass
bereits 2018 bei Volkswagen die Weichen in Richtung
Elektromobilität gestellt wurden. Doch rückblickend sieht er auch
Versäumnisse: Eine zu starke Fixierung auf kurzfristige Renditen,
zu wenig gemeinsame Stimme der deutschen Hersteller. „Wir haben es
nicht geschafft, die großen Automobilplayer in Deutschland zu
vereinen – jeder hat seine EBIT-Optimierung in den Vordergrund
gestellt,“ so Jost kritisch. Im Gespräch, welches an die zwei
Stunden ging und daher in drei Podcast-Folgen aufgeteilt wurde,
wurde deutlich, dass für ihn Energie- und Mobilitätswende zwei
Seiten derselben Medaille sind. Jost forderte, Deutschland müsse
jährlich 100 Milliarden Euro in erneuerbare Technologien
investieren – in Erzeugung, Speicherung, Infrastruktur und
Ausbildung. Nur so könne echte Unabhängigkeit von fossilen
Energieimporten erreicht werden. „Das wäre keine Ausgabe, sondern
ein Asset,“ betonte er. Ein weiterer zentraler Punkt war die
Notwendigkeit langfristiger Planung. Jost kritisierte den
politischen Zyklus von vier Jahren, der tiefgreifende Strategien
verhindere. „Wir brauchen eine übergreifende Strategie, die länger
hält als eine Legislaturperiode,“ forderte er. Auch wirtschaftlich
sieht er ein Umdenken als zwingend: Europa müsse wieder stärker auf
Eigenständigkeit setzen – in Energiefragen, Technologie und
Mobilität. Dabei blickte Jost nach vorn auf neue Geschäftsmodelle,
die das klassische Besitzdenken ablösen. Modelle wie „Pay per Use“
oder flexible Subscriptions seien laut ihm unvermeidlich, ebenso
wie das autonome Fahren. „Wenn wir in Europa als Erste den Menschen
20 Monate ihres Lebens zurückgeben, weil sie nicht mehr selbst
fahren müssen – das ist echter Fortschritt,“ so Jost. Er sprach
außerdem über die Rolle von Marken in dieser neuen Welt. Für ihn
wird die Marke zur entscheidenden Währung – als Trägerin von
Vertrauen, Identität und Sinn. „Marken sind die Antwort auf die
Sehnsucht nach Vertrauen,“ erklärte er. Dabei müsse sich Europa
wieder stärker auf die emotionale Seite seiner Industrie besinnen,
anstatt sich ausschließlich über Zahlen und Technik zu definieren.
Zum Schluss wagte Jost den Blick in die Zukunft: Elektroantriebe
werden seiner Meinung nach 80 Prozent des Marktes dominieren,
während der klassische Verbrenner nur noch als Nischenprodukt
überlebt – ein „Uhrwerk der Ingenieurskunst“, betrieben mit
synthetischen Kraftstoffen. Hybridlösungen könnten dort bestehen,
wo reine Batterieantriebe an ihre Grenzen stoßen. Nun aber genug
der Worte – hör am besten selbst rein in die aktuelle Podcast-Folge
mit Michael Jost.
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