Malte Huck (Beachpeople) über Fame und Freiheit

Malte Huck (Beachpeople) über Fame und Freiheit

THE OTHER YOU – Der Podcast über Pop, Persönlichkeit und Stimme
1 Stunde 49 Minuten

Beschreibung

vor 2 Wochen
Ein „Has-been“ ist jemand, der mal berühmt war. Die
Vergangenheitsform impliziert, dass das nicht mehr so ist. Um sich
diese Selbstbezeichnung zu geben, braucht es nicht nur eine große
Portion Selbstironie, sondern auch eine zeitliche und emotionale
Distanz zu dem, was gewesen ist. Malte Huck veröffentlichte im
Februar diesen Jahres unter dem Namen BEACHPEOPLE mit „has-been“
sein erstes Album als Solokünstler und ist zugleich mein Gast in
dieser Folge. Fünf Jahre ist sein Ausstieg als Bassist bei
AnnenMayKantereit her – nicht viel Zeit, gemessen an einem
Menschenleben. Aber genug, um einen Neuanfang zu machen. Dass es
den brauchte, wurde Malte etwa ein Jahr zuvor auf einer Reise durch
die USA und Mexiko klar. Die EP »I’ll be gone for a little while«
von 2022 war das erste Lebenszeichen als BEACHPEOPLE und
stilistischer Vorbote auf das Album, für das die Arbeit Ende 2023
in Österreich am Wolfgangsee begann und das nun dieses Jahr im
Februar erschienen ist. Auf knapp 36 Minuten Spiellänge ist
„has-been“ ein sehr persönliches Archiv der bisherigen
Lebensstationen und auch damit verbundenen Abschieden geworden –
den von der Band, die ihn auf die größten Bühnen des Landes
gebracht hat. Den von seinem Freund Julian alias Lord Folter, der
2023 starb und dem 7 Sekunden Stille gewidmet sind. Den von alten
Selbstentwürfen, alten Abhängigkeiten, alten Ideen davon, wie das
Leben hätte aussehen sollen oder müssen. Erst vor ein paar Wochen
hat Malte die letzten Konzerte seiner Has-been-Tour gespielt. In
den sozialen Netzwerken hat er angekündigt: „Diese Tour wird die
letzte Gelegenheit sein, unser Album in Gänze und
Originalreihenfolge hören zu können. Ich werde danach für geraume
Zeit erstmal nicht live spielen – und wenn’s dann wieder losgeht,
steht bestimmt ein neues Kapitel an.“ Kurz vor dieser Tour haben
wir uns noch einmal getroffen, um über Has-been zu sprechen. Fast
drei Stunden saßen wir in der Abenddämmerung in seiner Küche – und
ich hatte viele Fragen: Über Maltes Weg zur Musik, seine Zeit bei
AnnenMayKantereit, die Schattenseiten des Erfolgs, seinen Ausstieg
aus der Band und die Herausforderungen, denen er jetzt als
Indie-Artist gegenüber steht. Wie ist es, wenn man als Bassist
plötzlich zum Leadsänger wird? Wie hat die Trauer um viel zu früh
verstorbenen Freund sein Album beeinflusst? Maltes Offenheit hat
mich wirklich beeindruckt und bewegt. Viele seiner Gedanken über
Musik, Kunst und das Leben finde ich so wertvoll, dass ich unser
Gespräch nur minimal gekürzt habe. Ich hoffe, ihr könnt aus dieser
Folge genauso viel mitnehmen wie ich. Viel Freude beim Hören.

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