Rabih Lahoud (Masaa) über den langen Weg von Byblos nach Berlin

Rabih Lahoud (Masaa) über den langen Weg von Byblos nach Berlin

THE OTHER YOU – Der Podcast über Pop, Persönlichkeit und Stimme
1 Stunde 23 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Im letzten Jahr stieß ich auf ein Buch, das mich ziemlich
begeistert hat: »Stimme im Flow« von Rabih Lahoud. Wie der Titel
schon vermuten lässt, geht es darin um den sogenannten »Flow« – ein
Begriff, der uns immer häufiger im Alltag begegnet und diesen
glückseligen Zustand beschreibt, wenn wir völlig in einer Tätigkeit
aufgehen und das Gefühl für Zeit und Raum verlieren. Rabih hat sich
mit der Wissenschaft hinter diesem Begriff beschäftigt und dabei
Ansätze und Übungen entwickelt, wie man »Flow« beim Singen und vor
allem auch auf der Bühne erlebbar machen kann. Bevor ich sein Buch
las, kannte ich Rabih vor allem als Kopf und wirklich
außergewöhnliche Stimme von »Masaa« – einer Band, die
zeitgenössischen Jazz mit World-Music und arabischer Poesie
verbindet und für diesen Grenzgang zwischen den Kulturen und Genres
seit Bandgründung 2012 buchstäblich mit Preisen überhäuft wird.
2018 wurde Rabih für den ECHO als »Bester Sänger national«
nominiert und im letzten Jahr sogar mit dem WDR-Jazzpreis
ausgezeichnet. 4 Tonträger sind bisher erschienen – das letzte
Album mit dem Titel »Irade« erhielt (ebenfalls 2021) den deutschen
Jazzpreis. Aber das ist längst nicht alles: Rabih ist auch als
Solist unterwegs. Er komponiert, zuletzt für die Kölner
Philharmonie und Kammerphilharmonie Bremen — und er gehört zu den
gefragtesten Gesangsdozent*innen des Landes. Er coacht zahlreiche
Chöre und Ensembles, lehrt an Hochschulen und Akademien und ist
jetzt, ich hab es eingangs erwähnt, auch noch Autor. Als ich begann
mich mit seiner Biografie zu beschäftigen, war ich – wahrscheinlich
so wie ihr jetzt auch – erstmal sehr beeindruckt all den Dingen,
die Rabih allein in den letzten 10 Jahren geleistet hat.
Gleichzeitig erfuhr ich während meiner Recherche aber ziemlich
wenig wirklich persönliches über ihn und vor allem seinen Weg zur
Musik. Ich bin deshalb sehr froh, dass er sich bereit erklärt hat,
mit mir über die Zeit vor seiner Karriere zu sprechen. Denn, Rabihs
Geschichte ist auch die eines Menschen, der im Schatten des
Nah-Ost-Konfliktes im Libanon geboren wurde, im Bürgerkrieg
aufwuchs und mit 19 Jahren nach Deutschland kam, um im wahrsten
Sinne des Wortes, ein neues, anderes Leben zu beginnen. Wir
sprechen über die vielen Unmöglichkeiten, Umwege aber auch
glückbringenden Begegnungen in Rabihs Leben und wie genau die seine
Arbeit als Künstler, Pädagoge und letzlich auch Buchautor
beeinflusst haben. Dabei ist ein sehr persönliches Gespräch
entstanden, das mich ziemlich berührt hat – Für mich keine Folge
zum »nebenbeihören« und ich möchte an dieser Stelle noch eine
Triggerwarnung aussprechen: Auch wenn wir nicht sehr explizit
darüber reden, spielen in dieser Folge Krieg, Trauma und auch
Rassismus eine Rolle. Wenn euch diese Themen in besonderer Weise
betreffen, dann passt beim Hören bitte auf euch auf.

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