FINANCE TV – Commerzbank-Übernahme: „Sehe ich kurzfristig nicht"
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vor 4 Wochen
Gut ein Jahr nach dem überraschenden Einstieg der italienischen
Unicredit bei der Commerzbank gleicht die Causa einem
Übernahme-Krimi mit immer neuen Überraschungen. Das jüngste
Kapitel: Ein bislang nicht bekanntes Treffen zwischen
Unicredit-Chef Andrea Orcel und dem damaligen Commerzbank-CEO
Manfred Knof am Starnberger See – nur wenige Tage nach dem
Einstieg der Italiener.
„Dass sich Bank-CEOs einfach so zufällig treffen – da ist einiges
an Skepsis angesagt“, kommentiert FINANCE-Chefredakteur Markus
Dentz die Begegnung im Gespräch bei FINANCE-TV. Auch die
Personalie des ehemaligen Finanzministers, der nun bei einem
Kommunikationsberater der Unicredit anheuerte, werfe zumindest
Fragen auf.
Derzeit hält Unicredit rund 26 Prozent der Anteile an
Deutschlands zweitgrößter Geschäftsbank sowie weitere gut 3,5
Prozent in Finanzinstrumenten. Mit einer schnellen Übernahme
rechnet Markus Dentz dennoch nicht – nicht zuletzt aufgrund des
aktuell hohen Kurses der Commerzbank-Aktie. „Was vielleicht vor
einem Jahr noch wie ein Schnäppchen aussah, ist es momentan nicht
mehr“, so Dentz.
Ein weiteres Hemmnis: Die Bundesregierung hält strategisch
wichtige Anteile. „Ich glaube, diese 12 Prozent sind ein starkes
Unterpfand“, so Dentz. Orcel müsse auf Berlin zugehen und
„werben, dass die Fusion nicht schlecht für Deutschland ist“.
Langfristig sei eine „deutsche Lösung“ nach dem Vorbild der
Hypovereinsbank-Übernahme durchaus denkbar – wenn Orcel „den
langen Atem hat durchzuhalten“.
Besonders skeptisch blicken Mittelständler auf die mögliche
Fusion. FINANCE-Umfragen zeigen: Vor allem Maschinenbauer und
Autozulieferer fürchten um ihre Kreditlinien. „Das sind
Unternehmen, die gar nicht so einfach Kredit bekommen und auch
nicht einfach ihre Banken austauschen können“, sagt Dentz.
Seine persönliche Prognose für den Übernahmekampf? „50:50“ –
langfristig könne er sich eine Fusion „schon vorstellen“. Warum
das so ist und was dies für die Firmenkunden beider Häuser
bedeuten könnte, erläutert er im Gespräch mit FINANCE-TV.
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