Tron und andere Parallelwelten

Tron und andere Parallelwelten

46 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Weltenverschiebung, Weltenverwirrung
 Das Kinopublikum unterscheidet längst nicht
mehr zwischen Sequels, Prequels und Remakes, Hauptsache, man muss
sich nicht vor Überraschungen fürchten. Seit gestern verströmt
„Tron: Ares“ diese wohlige Wirkung. Der dritte
Teil der Urfassung von 1982 lässt diese wieder nach Kult duften.
Wir haben uns das Original nochmals angeschaut.
 


A) Tron
Amerikanischer Science-Fiction-Film von 1982

Computergenie Flynn arbeitet bei einem mächtigen
Kommunikationsnetzwerk namens Encom. Als er seinen Vorgesetzten
Dillinger des geistigen Diebstahls verdächtigt, versucht er, in
dessen Computernetzwerk zu gelangen. Ein Kollege, der wegen eines
solchen Kummers schon früher aus der Firma geflogen ist,
unterstützt ihn dabei. Flynn wird vom Sicherheitssystem MPC
entdeckt, per Laserstrahl in seine elektronischen Komponenten
aufgelöst und ins System integriert. Als Spielfigur muss er in
diesem Cyberspace einen Gladiatorenkampf bestehen. Die „guten“
Programme kämpfen darin gegen die „bösen“ …

Seinerzeit ein Nischen-Spaß für die Freunde von Daddel-Automaten,
ein buntes Spektakel zwischen Computeranimation, Zeichentrick,
Videospiel und Spielfilm, sind dieser Disney-Produktion längst
Subtexte, Geheimbotschaften und Meta-Ebenen zugefallen, die sich
Regisseur Steven Lisberger vor mehr als 40 Jahren nicht hätte
träumen lassen.

B) Harry außer sich / Deconstructing
Harry
Satirische US-Filmkomödie von 1997
 
Bestsellerautor Harry Block hat sechs Therapeuten, drei Ehefrauen
und unzählige Geliebte verschlissen. Zwar hat er das Glück,
dieses Treiben literarisch vergolden zu können, doch sein
soziales Umfeld reagiert zunehmend feindselig. Als ihn nun eine
Schreibblockade befällt, wirft das nicht nur finanzielle Probleme
auf – der letzte Verlagsvorschuss ist längst aufgebraucht –, sie
raubt Harry auch sein wichtigstes seelisches Ventil. Zu allem
Übel verbünden sich nun auch noch reale und erfundene Figuren
gegen ihn …
 
Woody Allens über Jahrzehnte gepflegte fleißige Tradition, pro
Jahr einen Film herauszubringen, hat dazu beigetragen, dass
selbst Juwelen seines Schaffens dazwischen versunken bzw. in den
Online-Diensten „nicht verfügbar“ sind. In Allens Heimatland, den
USA, kann „Harry außer sich“ schon wegen der deftigen Vokabeln
und der ganz besonders deftigen Eröffnungsszene nicht
funktioniert haben. Dieser Film wirkt wie ein Gruß an seine
europäischen Fans.


 


Nächste Woche: „Der letzte Tango in Paris“ und
„Ein Mann sieht rosa“

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