"Eine gemeinsame Zukunft gestalten" - Sonja Lahnstein im Gespräch

"Eine gemeinsame Zukunft gestalten" - Sonja Lahnstein im Gespräch

26 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Nein, wehrt Sonja Lahnstein ab, ihr jahrzehntelanger Einsatz für
den Dialog von Israelis und Palästinensern sei trotz des
grauenvollen Hamas-Überfalls am 7. Oktober 2023 nicht für die Katz
gewesen. „Weil alle meine Engagements und was real vor Ort in
Israel im Sinne von Verständigung zwischen Juden und Palästinensern
stattfindet weitergeht.“ Sowohl ihre Dialogreihe „Bridging the Gap“
als auch das Kinder- und Jugend-Kulturprogramm „step21“ am Israel
Museum in Jerusalem liefen unbeeindruckt vom Krieg im Gazastreifen
weiter, betont die 1950 in Zagreb geborene Volkswirtin. „In Israel
gibt es eine extrem starke Zivilgesellschaft, die immer noch frei
ist. Ich würde gern in Deutschland sehen, dass wir gegen die AfD,
die Linksextremisten oder die Islamisten solche Demonstrationen
haben, wie sie jeden Samstag in Israel stattfinden. Seit Monaten.
Davor schon seit Jahren gegen das Bestreben der Regierung,
demokratische Institutionen zu schwächen.“ Sonja Lahnstein, die
sich selbst als säkulare Jüdin bezeichnet, beklagt im Gespräch mit
Jürgen Deppe, dass der deutsche Blick auf Israel sehr auf die
amtierende Regierung verengt sei. „Es macht jüdischen Menschen in
Deutschland das Leben seit dem 7. Oktober sehr schwer, dass sie in
Haft genommen werden für die israelische Regierung.“ Gerade in den
Bereichen Kultur und Wissenschaft führe das zu eindeutigem
Antisemitismus, der sich in der Ausladung jüdischer Künstler oder
Nicht-Berücksichtigung israelischer Wissenschaftler zeige. „Es geht
hin bis zum offenen Judenhass, der praktisch wieder normal ist.“

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