Overconfidence-Effekt: Wie du Zuversicht kalibrierst, ohne sie zu verlieren

Overconfidence-Effekt: Wie du Zuversicht kalibrierst, ohne sie zu verlieren

11 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Der Overconfidence-Effekt beschreibt eine kognitiveVerzerrung,
bei der wir unsere Fähigkeiten, unser Wissen oder die
Genauigkeitunserer Einschätzungen systematisch überschätzen.
Kurz: Wir fühlen unssicherer, als wir
tatsächlich richtig liegen. Das zeigt sich
inalltäglichen Beispielen (»Ich fahre besser Auto als der
Durchschnitt«), inProjekten (Zeit und Kosten werden zu
optimistisch geplant) und bei Schätzfragen(»zu 90 % sicher« – in
Wahrheit deutlich seltener korrekt).


Dieses Kapitel erklärt, was Overconfidence ist,
warumsie entsteht, wo sie wirkt
– und wie du sie in produktive Bahnenlenkst:
mutig handeln, aber informierter; schnell entscheiden, aber mit
Puffer;klar führen, aber widerspruchsfreundlich.


Was Overconfidence wirklich ist


Overconfidence ist keine Charaktereigenschaft, sondern ein
systematischerFehler in der Urteilsbildung. Drei
typische Facetten:


Der Kern ist die Lücke zwischen gefühlter und
realerTrefferquote. Menschen, die sagen, sie seien zu 90
% sicher, sind es überviele Fragen hinweg oft deutlich seltener.
Diese Miskalibrierung istrobust, gut belegt und
findet sich im Business wie im Privatleben.


Warum dein Gehirn zu zuversichtlich ist


Mehrere Kräfte schieben dich in Richtung Überzuversicht:


Overconfidence fühlt sich oft angenehm und
handlungsstarkan – genau deshalb bleibt sie
lange unbemerkt.


Wirkung im Business


Typische Muster


Aber: Overconfidence hat eine produktive
Seite.Unternehmertum braucht narrative Energie. Ziel ist
nicht, Mut zu dämpfen,sondern Mut zu kalibrieren
– Ambition mit Basisraten,
Puffernund Lernschleifen
verbinden.


Vorteile (richtig gelenkt)


Nachteile (ungelenkt)


Wirkung im Privatleben


Auch hier gilt: Ein Stück Overconfidence gibt Antrieb;
unkalibrierterzeugt sie Stress, Frust und
vermeidbare Fehler.


Overconfidence im digitalen Jetzt


Gegenmittel: Empfehlungen als
Hypothesenbehandeln, robustheitsprüfen (»Was
passiert, wenn wir Annahme X variieren?«),zweite unabhängige
Begründung einholen.


Diagnostik: Wie du Overconfidence messbar machst


Praktische Gegenmaßnahmen: Ein Playbook


A) Outside View & Basisraten


B) Szenarien statt Einpunkt-Plan


C) Premortem & Red Teaming


D) Entscheidungsdesign


E) Sprache, die kalibriert


F) Mikro-Übungen


Fallgeschichte (kompakt)


Ein Team plant eine neue Dienstleistung. Frühe Signalestark,
Roadmap mutig, Vertrieb verspricht Umsätze. Nach drei
Wochen:Integrationsverzug, später Partner-Go-Live, zähe
Kundenentscheidungen.


Mit Kalibrierung: Entscheidungstagebuch
vorhanden,Premortem-Risiken mit Indikatoren, Szenarien definiert.
Ampel wechselt von»optimistisch« zu »neutral«, Puffer werden
freigegeben, Angebot in zweiVarianten getestet. Nach sechs
Wochen: kleinere, aber stabile Traktion. Ergebnis:gleich
viel Mut, smarter verteilt.


Schnellreferenz: Do’s & Don’ts


Do


Don’t


Vorteile & Nachteile im Überblick (Business
&privat)


Vorteile


Nachteile


Konsequenz: Nutze die Energie der Zuversicht –
balanciertdurch Basisraten, Feedback-Schleifen
und Puffer.


Team-Rituale für kalibrierte Zuversicht


Häufige Missverständnisse (kurz erklärt)


EFFEKTiver organisiert durch kalibrierte
Zuversicht


Wirksamkeit entsteht, wenn du klar benennst, was du
weißt,und ehrlich markierst, was du nicht
weißt. Overconfidence liefertEnergie, Kalibrierung
liefert Struktur. In komplexen Umfeldern gewinnst du,wenn du
beides kultivierst:


So schließt sich die Lücke zwischen gefühlter Sicherheit
undtatsächlicher Richtigkeit – und du triffst Entscheidungen, die
Wirkung zeigen, ohnedich von angenehmer
Selbsttäuschung aufblähen zu lassen.


Buch: https://amzn.to/489hHqD


Blog: https://markusflicker.com/


 

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15