Blade Runner / Sein Leben in meiner Gewalt

Blade Runner / Sein Leben in meiner Gewalt

Der letzte Schichtwechsel
45 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Zwei Helden, die den Hard Bolied Detective der klassischen
amerikanischen Kriminalliteratur weiterdenken und in andere
Epochen der Popkultur versetzen, beschäftigen uns heute. Ihre
Darsteller sind Kultstars höchsten Ranges, aber nur der erste von
ihnen gibt uns genau das, was wir von ihm erwarten.



A) Blade Runner
Science-Fiction-Parabel von 1982
 


Im Jahre 2019 ist Los Angeles ein verkommenes, überbevölkertes
Drecksloch mit Schietwettergarantie, ein Sinnbild für das
Scheitern des Kapitalismus und des amerikanischen Traumes – für
alle, die diese Botschaft schätzen. Der früh verbitterte
Expolizist Rick Deckard ist darauf spezialisiert, Replikanten
aufzuspüren, menschliche Androiden, die geschaffen wurden, um
fremde Planeten bewohnbar zu machen. Er bekommt den Auftrag,
sechs von ihnen auszuschalten, die sich nach einer Revolte
widerrechtlich auf der Erde aufhalten. Als Deckard persönlich mit
ihnen zu tun bekommt, machen ihm ihre humanen Qualitäten die
Arbeit schwer ...
 
Der bienenfleißige Schriftsteller Philip K. Dick starb
unmittelbar vor dem Erscheinen des Films, der ihn mittelfristig
berühmt machen und zu einem der beiden meistverfilmten
zeitgenössischen Science-Fiction-Autoren machen sollte. Für
Harrison Ford war es nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zum
ikonischen Kinohelden der 80er Jahre. „Blade Runner“ ließ den
Optimismus von „Star Trek“ verfliegen, machte die Science-Fiction
wieder zu dem, was sie die längste Zeit gewesen ist - ein
dystopisches Genre - und den Cyberpunk zu einer kulturellen
Strömung.
 
B) Sein Leben in meiner Gewalt / The
Offence
Britisches Drama von 1972

Seit genau zwanzig Jahren dient der ehrgeizige Sergeant Johnson
glanzlos im Polizeidienst Ihrer Majestät. Der andauernde Blick
auf Dreck und Gewalt bereitet ihm ein Gefühl der Sinnlosigkeit,
seine Ehe ist am Ende. Nun treibt ein Kinderschänder sein
Unwesen. Als ein Verdächtiger aufgegriffen wird, will Johnson an
ihm ein Exempel statuieren. Er vernimmt ihn allein, was gegen die
Vorschrift ist. Als der Mann ihn verhöhnt und allzu tief in seine
Seele blickt, brennt bei dem frustrierten Beamten die letzte
notdürftige Sicherung durch. Er prügelt den Verdächtigen zu Tode
und wird nun selbst Gegenstand eines Ermittlungsverfahrens


1971 ließ sich Sean Connery noch einmal rumkriegen, die ihm
verhasste Rolle des James Bond zu spielen. Zur Belohnung mussten
ihm United Artists zwei persönliche Projekte finanzieren, die
sich als 007-Gegendarstellung verstanden. „The Offence“,
basierend auf dem John-Hopkins-Drama „Diese Geschichte von
Ihnen“, brachte in Deutschland nicht einmal die Synchronisations-
und Kopierkosten wieder herein, in Frankreich fand er keinen
Verleih, und insgesamt war er ein solcher Misserfolg, dass man
von Connerys zweitem Entschädigungs-Projekt nie etwas gehört
hat.

Nächste Woche: „Was geschah wirklich mit Baby
Jane?“ und „Die Klavierspielerin“

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