Was wir von Gott nicht wissen können
Der Kern der Lehre des Maimonides: man darf Gott, der unendlich ist
und den Anfang setzt, nicht mit Bildern behängen wie einen
Tannenbaum mit Lametta. Bilder sind Metaphern, keine Einsichten.
43 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Die großen Theologen und Magister der Dominikanerschule in Köln und
der Universität Paris, Albertus Magnus und Thomas von Aquin,
standen durch die arabische Überlieferung des Aristoteles in naher
Verbindung mit dem bedeutendsten jüdischen Magister und Rabbi Moses
Maimonides. Der kam als Kind aus Cordoba und lehrte zuletzt in
einer Vorstadt von Kairo. Er war Arzt, Astronom, Philosoph und vor
allem Theologe. Er lehrte eine sogenannte negative Theologie: es
ist wichtig zu wissen, was wir über Gott nicht wissen können. Das
enthält die Fragestellung des Sokrates ebenso wie es die
Überlieferungen des Alten Testaments und der Mischna kommentiert.
Die Rezeption von Maimonides im arabischen und westeuropäischen
Raum ist das Thema von Privatdozent Dr. Görge Hasseloff. Er schrieb
selbst ein scholastisches Werk, dessen in die Tiefe ragenden
Anmerkungen ebenso viel Platz einnehmen wie der führende Text. Es
ergibt sich das Bild einer reichen Kommunikation des Denkens im
Hochmittelalter über das ganze Mittelmeer hinweg wie wir es heute
an keiner Stelle der Welt mehr kennen. Das Ansehen des Maimonides
war überaus groß. Es wird erzählt, das Räuber seinen Sarg, als
dieser von Kairo nach Palästina transportiert wurde, rauben
wollten. Der Sarg war aber so schwer, dass auch 30 Mann ihn nicht
heben konnten. Erst als gläubige Schüler des Rabbi hinzutraten,
ließ der Sarg sich zur Grabstelle bringen. Der Kern der Lehre des
Maimonides: man darf Gott, der unendlich ist und den Anfang setzt,
nicht mit Bildern behängen wie einen Tannenbaum mit Lametta. Bilder
sind Metaphern, keine Einsichten. Der Verstand, aber auch der
Glaube, ist hellsichtig und darf durch Vorurteile und Phrasen nicht
verdunkelt werden. Bei den Zeitgenossen war die Autorität des
Maimonides auf dessen Fähigkeiten als Arzt ebenso gegründet wie auf
die des Theologen. Die ärztliche Kunst ist ein gutes Mittel gegen
den Aberglauben. Maimonides steht in manchen Punkten der Aufklärung
Immanuel Kants überraschend nahe. Begegnung mit Dr. Görge
Hasselhoff und der blühenden Hochscholastik des 13. Jahrhunderts.
der Universität Paris, Albertus Magnus und Thomas von Aquin,
standen durch die arabische Überlieferung des Aristoteles in naher
Verbindung mit dem bedeutendsten jüdischen Magister und Rabbi Moses
Maimonides. Der kam als Kind aus Cordoba und lehrte zuletzt in
einer Vorstadt von Kairo. Er war Arzt, Astronom, Philosoph und vor
allem Theologe. Er lehrte eine sogenannte negative Theologie: es
ist wichtig zu wissen, was wir über Gott nicht wissen können. Das
enthält die Fragestellung des Sokrates ebenso wie es die
Überlieferungen des Alten Testaments und der Mischna kommentiert.
Die Rezeption von Maimonides im arabischen und westeuropäischen
Raum ist das Thema von Privatdozent Dr. Görge Hasseloff. Er schrieb
selbst ein scholastisches Werk, dessen in die Tiefe ragenden
Anmerkungen ebenso viel Platz einnehmen wie der führende Text. Es
ergibt sich das Bild einer reichen Kommunikation des Denkens im
Hochmittelalter über das ganze Mittelmeer hinweg wie wir es heute
an keiner Stelle der Welt mehr kennen. Das Ansehen des Maimonides
war überaus groß. Es wird erzählt, das Räuber seinen Sarg, als
dieser von Kairo nach Palästina transportiert wurde, rauben
wollten. Der Sarg war aber so schwer, dass auch 30 Mann ihn nicht
heben konnten. Erst als gläubige Schüler des Rabbi hinzutraten,
ließ der Sarg sich zur Grabstelle bringen. Der Kern der Lehre des
Maimonides: man darf Gott, der unendlich ist und den Anfang setzt,
nicht mit Bildern behängen wie einen Tannenbaum mit Lametta. Bilder
sind Metaphern, keine Einsichten. Der Verstand, aber auch der
Glaube, ist hellsichtig und darf durch Vorurteile und Phrasen nicht
verdunkelt werden. Bei den Zeitgenossen war die Autorität des
Maimonides auf dessen Fähigkeiten als Arzt ebenso gegründet wie auf
die des Theologen. Die ärztliche Kunst ist ein gutes Mittel gegen
den Aberglauben. Maimonides steht in manchen Punkten der Aufklärung
Immanuel Kants überraschend nahe. Begegnung mit Dr. Görge
Hasselhoff und der blühenden Hochscholastik des 13. Jahrhunderts.
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