Etwas haben, worauf das Herz ganz vertraut
Die verschiedenen Todesstunden des englischen Königs Heinrich VIII.
und Martin Luthers, zwei Reformatoren von ganz unterschiedlichem
Formt, hat die Historikerin Sabine Appel eindrucksvoll
gegenübergestellt.
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Beschreibung
vor 6 Monaten
Unter Heinrich VIII., der von seinen acht Frauen zwei durch das
Beil umbringen ließ, erlebte England seine Reformation: die Klöster
zugunsten der Krone enteignet, Loslösung von Rom, "Brexit Englands
in Glaubensfragen". Für die Reformation in Deutschland war der
König ein Verbündeter. Er schrieb aber auch ein Pamphlet in
lateinischer Sprache gegen Einzelpunkte des lutherschen
Bekenntnisses. Als junger Mann galt Heinrich VIII als hübsch, etwas
platte Nase, rank, schlank und wendig. Als alter Mann war er
verschrien als der "Nero Englands" (Melanchthon), unmäßig fett,
Diabetiker, unheilbare Wunde am Bein, die stank, ein Vielfresser,
der sich nicht mehr bewegen konnte. Die letzte Ölung versäumte er,
weil er vorher noch ein Schläfchen halten wollte. Einen rechten
Frieden mit Gott hat er nicht geschlossen. Der Reformator Martin
Luther reiste in der Zeit vor seinem Tod in seine Geburtsstadt
Eisleben. Immer schon saß ihm der Satan im Gedärm. Das alles
drückte auf sein Herz: am Ende Herzinfarkt. Seine Getreuen waren um
ihn, auch um als Zeugen den katholischen Gerüchten
entgegenzutreten, der Teufel habe zuletzt den Reformator geholt.
Letzte Worte lagen als handschriftliche Notiz Luthers in seinem
Zimmer. Sie zeigen sein tiefes Vertrauen in seinen Glauben. Ein
Mensch muss etwas haben, "worauf das Herz ganz vertraut". Die so
verschiedenen Todesstunden des englischen Königs, eines Reformators
und Martin Luthers, eines Reformators von ganz anderem Format, hat
die Historikerin Sabine Appel eindrucksvoll gegenübergestellt. Es
sind zwei Tode von unterschiedlicher Würde.
Beil umbringen ließ, erlebte England seine Reformation: die Klöster
zugunsten der Krone enteignet, Loslösung von Rom, "Brexit Englands
in Glaubensfragen". Für die Reformation in Deutschland war der
König ein Verbündeter. Er schrieb aber auch ein Pamphlet in
lateinischer Sprache gegen Einzelpunkte des lutherschen
Bekenntnisses. Als junger Mann galt Heinrich VIII als hübsch, etwas
platte Nase, rank, schlank und wendig. Als alter Mann war er
verschrien als der "Nero Englands" (Melanchthon), unmäßig fett,
Diabetiker, unheilbare Wunde am Bein, die stank, ein Vielfresser,
der sich nicht mehr bewegen konnte. Die letzte Ölung versäumte er,
weil er vorher noch ein Schläfchen halten wollte. Einen rechten
Frieden mit Gott hat er nicht geschlossen. Der Reformator Martin
Luther reiste in der Zeit vor seinem Tod in seine Geburtsstadt
Eisleben. Immer schon saß ihm der Satan im Gedärm. Das alles
drückte auf sein Herz: am Ende Herzinfarkt. Seine Getreuen waren um
ihn, auch um als Zeugen den katholischen Gerüchten
entgegenzutreten, der Teufel habe zuletzt den Reformator geholt.
Letzte Worte lagen als handschriftliche Notiz Luthers in seinem
Zimmer. Sie zeigen sein tiefes Vertrauen in seinen Glauben. Ein
Mensch muss etwas haben, "worauf das Herz ganz vertraut". Die so
verschiedenen Todesstunden des englischen Königs, eines Reformators
und Martin Luthers, eines Reformators von ganz anderem Format, hat
die Historikerin Sabine Appel eindrucksvoll gegenübergestellt. Es
sind zwei Tode von unterschiedlicher Würde.
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