"Ohne unsere Optik kann die Welt keine Chips bauen" - Stefan Traeger (Jenoptik)

"Ohne unsere Optik kann die Welt keine Chips bauen" - Stefan Traeger (Jenoptik)

31 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

Stefan Traeger führt einen der wichtigsten Akteure der optischen
Industrie. Der CEO von Jenoptik sieht sein Unternehmen als
unverzichtbaren Teil globaler Hightech-Lieferketten: "Fast alle
Chips dieser Welt werden auf Maschinen hergestellt, in denen
Optik steckt, die im Wesentlichen aus Deutschland kommt", sagt er
im Podcast. Traeger stellt selbstbewusst klar: "Unsere Produkte
sind oft so speziell, dass Kunden keine Alternative haben.
Deswegen brauchen sie uns. Wenn wir keine Optik an ASML liefern,
kann ASML keine Maschinen mehr bauen und die Welt kann keine
Chips mehr bauen."


Ihm zufolge ist es kein Zufall, dass diese optischen
Schlüsseltechnologien aus Thüringen kommen, sondern Ausdruck
einer jahrzehntelangen Kompetenz, die sich international
behauptet habe. Ganz ohne Milliardenhilfen: "Wir nehmen
vergleichsweise wenig Fördermittel in Anspruch. Manchmal ist es
ganz hilfreich, dass man aus sich selbst heraus innovativ sein
muss."


Technologien, die mit Licht arbeiten, heißen Photonik. Darin
sieht Traeger eine der zentralen Basistechnologien für die
Zukunft. Sie wird für das autonome Fahren genauso bedeutend sein
wie für die Genomforschung oder die Digitalisierung in der
Industrie: "Wir nutzen die Kraft des Lichtes, um damit zukünftige
Entwicklungen möglich zu machen."


Besonders eindrucksvoll ist der Beitrag zur Halbleiterindustrie,
in der Jenoptik mit präziser Messtechnik und Systemlösungen
weltweit gefragt ist - meist unsichtbar, aber entscheidend.
"Unsere Produkte kauft man nicht im Supermarkt. Sie sind irgendwo
drin", sagt Traeger. Auch bei Zukunftsthemen wie AR- und
VR-Brillen sei Jenoptik gefragt, etwa bei der Qualitätsprüfung
der winzigen optischen Komponenten.


Trotz des internationalen Erfolgs bleibt die Herkunft ein Thema.
Als Ostdeutscher, der in Jena aufgewachsen ist und später unter
anderem an der Stanford University gearbeitet hat, kennt Traeger
die Spannungen, die mit diesem Thema verbunden sind: "Ich habe
mal gesagt, ich beschäftige mich nicht mehr damit - jetzt tue ich
es wieder mehr als vor 15 Jahren."


Der Jenoptik-Chef stört sich daran, dass auch Jahrzehnte nach der
Wiedervereinigung noch immer von Ost und West gesprochen wird.
Doch politisch motivierte Entwicklungen in Thüringen bleiben
international nicht unbemerkt. Insbesondere bei Investoren.


Gleichzeitig sieht Traeger eine positive Entwicklung: Jena sei
heute eine weltoffene, internationale Stadt, in der Menschen aus
über 30 Nationen bei Jenoptik arbeiten. Auch das Image
Ostdeutschlands möchte er korrigieren: "Wir müssen die Geschichte
einfach erzählen. Positiv. Es gibt hier nicht nur Neonazis."


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