5 Geschlechtsspezifische Unterschiede bei psychischen Erkrankungen
Dr. med. Rosilla Bachmann im Gespräch mit Dr. med. Antonella
Santuccione Chadha
1 Stunde 8 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Monaten
Mit Dr. med. Antonella Santuccione Chadha bespreche ich die
Unterschiede in der Gehirngesundheit von Frauen im Vergleich zu
Männern. Von Chromosomen und Hormonen bis zu Forschung und
Versorgung. Warum ist es wichtig, geschlechtsspezifische
präklinische und klinische Forschung zu unterstützen? Weshalb sind
diese Erkenntnisse vor allem im Bereich der Pharmakotherapie
relevant für die Behandlung und Versorgung dieser Erkrankungen? Ein
wichtiges Thema in unserem Gespräch ist auch die Rolle von Women’s
Brain Capital als Konzept, um die kognitive und emotionale
Leistungsfähigkeit von Frauen zu stärken und langfristig zu sichern
und warum sich das lohnt. Obwohl Frauen eine höhere Lebenserwartung
als Männer haben, verbringen sie rund 25 % mehr ihres Lebens mit
gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Psychiatrische und
neurologische Erkrankungen treten bei Frauen insgesamt häufiger
auf: Sie sind etwa doppelt so oft von Depressionen und
Angststörungen betroffen und entwickeln häufiger Essstörungen. Auch
ADHS wird bei Frauen meist erst spät – häufig erst im
Erwachsenenalter – diagnostiziert, wobei sich die Häufigkeit an
jene der Männer angleicht. Zwei Drittel aller an Alzheimer-Demenz
Erkrankten sind Frauen. Während Schizophrenie bei Männern häufiger
in der Jugend diagnostiziert wird, zeigt sich bei Frauen ein
Anstieg der Diagnosen ab dem 60. Lebensjahr. Migräne betrifft zu
etwa 80 % Frauen, wobei die ersten Symptome häufig bereits in der
Pubertät auftreten. Dies verweist auf einen deutlichen Einfluss
weiblicher Hormone auf die psychische Gesundheit – insbesondere in
sensiblen Lebensphasen wie Pubertät, Menarche, Schwangerschaft,
Wochenbett und Menopause. In diesen Phasen steigt die
Vulnerabilität für psychische und neurologische Erkrankungen
deutlich. Darüber hinaus sind Frauen verstärkt Risikofaktoren
ausgesetzt, die mit der Entstehung psychiatrischer und
neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung stehen:
geschlechtsspezifische Gewalterfahrungen mit erhöhtem Risiko für
posttraumatische Belastungsstörungen, eingeschränkter Zugang zu
Bildung, ein niedrigerer sozioökonomischer Status, Armut sowie die
Mehrfachbelastung durch unbezahlte Care-Arbeit betreffen Frauen
überdurchschnittlich häufig. Literatur: • Sex differences in
clinically diagnosed psychiatric disorders over lifespan: a
nationwide register-based study in Sweden. Yang et al. The Lancet.
Vol. 47December, 2024. • Why menstrual cycle irregularities belong
in brain research. Heller et al. Nature Medicine. 13 August 2025. •
Women’s brain health and brain capital. Castro-Aldrete et al.
Nature Mental Health. Perspective.12 May 2025. • Sex and gender
differences in mental disorders. Riecher-Rössler et al. The Lancet.
Vol 4 January 2017. • National plans and awareness campaigns as
priorities for achieving global brain health. Winter et al. The
Lancet. Vol 12 April 2024 Psychiatrie und Psychotherapie
Konzeption: Rosilla Bachmann Heinzer & Dominic Dillier
Redaktion: Rosilla Bachmann Heinzer Produktion: Dominic Dillier @
Büro GDL Bild: Stephan Lütolf, Grafik: Orkan Design GmbH
Unterschiede in der Gehirngesundheit von Frauen im Vergleich zu
Männern. Von Chromosomen und Hormonen bis zu Forschung und
Versorgung. Warum ist es wichtig, geschlechtsspezifische
präklinische und klinische Forschung zu unterstützen? Weshalb sind
diese Erkenntnisse vor allem im Bereich der Pharmakotherapie
relevant für die Behandlung und Versorgung dieser Erkrankungen? Ein
wichtiges Thema in unserem Gespräch ist auch die Rolle von Women’s
Brain Capital als Konzept, um die kognitive und emotionale
Leistungsfähigkeit von Frauen zu stärken und langfristig zu sichern
und warum sich das lohnt. Obwohl Frauen eine höhere Lebenserwartung
als Männer haben, verbringen sie rund 25 % mehr ihres Lebens mit
gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Psychiatrische und
neurologische Erkrankungen treten bei Frauen insgesamt häufiger
auf: Sie sind etwa doppelt so oft von Depressionen und
Angststörungen betroffen und entwickeln häufiger Essstörungen. Auch
ADHS wird bei Frauen meist erst spät – häufig erst im
Erwachsenenalter – diagnostiziert, wobei sich die Häufigkeit an
jene der Männer angleicht. Zwei Drittel aller an Alzheimer-Demenz
Erkrankten sind Frauen. Während Schizophrenie bei Männern häufiger
in der Jugend diagnostiziert wird, zeigt sich bei Frauen ein
Anstieg der Diagnosen ab dem 60. Lebensjahr. Migräne betrifft zu
etwa 80 % Frauen, wobei die ersten Symptome häufig bereits in der
Pubertät auftreten. Dies verweist auf einen deutlichen Einfluss
weiblicher Hormone auf die psychische Gesundheit – insbesondere in
sensiblen Lebensphasen wie Pubertät, Menarche, Schwangerschaft,
Wochenbett und Menopause. In diesen Phasen steigt die
Vulnerabilität für psychische und neurologische Erkrankungen
deutlich. Darüber hinaus sind Frauen verstärkt Risikofaktoren
ausgesetzt, die mit der Entstehung psychiatrischer und
neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung stehen:
geschlechtsspezifische Gewalterfahrungen mit erhöhtem Risiko für
posttraumatische Belastungsstörungen, eingeschränkter Zugang zu
Bildung, ein niedrigerer sozioökonomischer Status, Armut sowie die
Mehrfachbelastung durch unbezahlte Care-Arbeit betreffen Frauen
überdurchschnittlich häufig. Literatur: • Sex differences in
clinically diagnosed psychiatric disorders over lifespan: a
nationwide register-based study in Sweden. Yang et al. The Lancet.
Vol. 47December, 2024. • Why menstrual cycle irregularities belong
in brain research. Heller et al. Nature Medicine. 13 August 2025. •
Women’s brain health and brain capital. Castro-Aldrete et al.
Nature Mental Health. Perspective.12 May 2025. • Sex and gender
differences in mental disorders. Riecher-Rössler et al. The Lancet.
Vol 4 January 2017. • National plans and awareness campaigns as
priorities for achieving global brain health. Winter et al. The
Lancet. Vol 12 April 2024 Psychiatrie und Psychotherapie
Konzeption: Rosilla Bachmann Heinzer & Dominic Dillier
Redaktion: Rosilla Bachmann Heinzer Produktion: Dominic Dillier @
Büro GDL Bild: Stephan Lütolf, Grafik: Orkan Design GmbH
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