Podcaster
Episoden
26.08.2025
1 Stunde 8 Minuten
Mit Dr. med. Antonella Santuccione Chadha bespreche ich die
Unterschiede in der Gehirngesundheit von Frauen im Vergleich zu
Männern. Von Chromosomen und Hormonen bis zu Forschung und
Versorgung. Warum ist es wichtig, geschlechtsspezifische
präklinische und klinische Forschung zu unterstützen? Weshalb sind
diese Erkenntnisse vor allem im Bereich der Pharmakotherapie
relevant für die Behandlung und Versorgung dieser Erkrankungen? Ein
wichtiges Thema in unserem Gespräch ist auch die Rolle von Women’s
Brain Capital als Konzept, um die kognitive und emotionale
Leistungsfähigkeit von Frauen zu stärken und langfristig zu sichern
und warum sich das lohnt. Obwohl Frauen eine höhere Lebenserwartung
als Männer haben, verbringen sie rund 25 % mehr ihres Lebens mit
gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Psychiatrische und
neurologische Erkrankungen treten bei Frauen insgesamt häufiger
auf: Sie sind etwa doppelt so oft von Depressionen und
Angststörungen betroffen und entwickeln häufiger Essstörungen. Auch
ADHS wird bei Frauen meist erst spät – häufig erst im
Erwachsenenalter – diagnostiziert, wobei sich die Häufigkeit an
jene der Männer angleicht. Zwei Drittel aller an Alzheimer-Demenz
Erkrankten sind Frauen. Während Schizophrenie bei Männern häufiger
in der Jugend diagnostiziert wird, zeigt sich bei Frauen ein
Anstieg der Diagnosen ab dem 60. Lebensjahr. Migräne betrifft zu
etwa 80 % Frauen, wobei die ersten Symptome häufig bereits in der
Pubertät auftreten. Dies verweist auf einen deutlichen Einfluss
weiblicher Hormone auf die psychische Gesundheit – insbesondere in
sensiblen Lebensphasen wie Pubertät, Menarche, Schwangerschaft,
Wochenbett und Menopause. In diesen Phasen steigt die
Vulnerabilität für psychische und neurologische Erkrankungen
deutlich. Darüber hinaus sind Frauen verstärkt Risikofaktoren
ausgesetzt, die mit der Entstehung psychiatrischer und
neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung stehen:
geschlechtsspezifische Gewalterfahrungen mit erhöhtem Risiko für
posttraumatische Belastungsstörungen, eingeschränkter Zugang zu
Bildung, ein niedrigerer sozioökonomischer Status, Armut sowie die
Mehrfachbelastung durch unbezahlte Care-Arbeit betreffen Frauen
überdurchschnittlich häufig. Literatur: • Sex differences in
clinically diagnosed psychiatric disorders over lifespan: a
nationwide register-based study in Sweden. Yang et al. The Lancet.
Vol. 47December, 2024. • Why menstrual cycle irregularities belong
in brain research. Heller et al. Nature Medicine. 13 August 2025. •
Women’s brain health and brain capital. Castro-Aldrete et al.
Nature Mental Health. Perspective.12 May 2025. • Sex and gender
differences in mental disorders. Riecher-Rössler et al. The Lancet.
Vol 4 January 2017. • National plans and awareness campaigns as
priorities for achieving global brain health. Winter et al. The
Lancet. Vol 12 April 2024 Psychiatrie und Psychotherapie
Konzeption: Rosilla Bachmann Heinzer & Dominic Dillier
Redaktion: Rosilla Bachmann Heinzer Produktion: Dominic Dillier @
Büro GDL Bild: Stephan Lütolf, Grafik: Orkan Design GmbH
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24.06.2025
1 Stunde 12 Minuten
Schlafstörungen sind häufig und haben oft psychische Ursachen.
Umgekehrt können Schlafstörungen neben somatischen auch psychische
Erkrankungen auslösen oder verstärken. Ein Drittel aller
PatientInnen mit chronischer Insomnie leiden komorbid an einer
psychischen Erkrankung. In dieser Folge mit Professor Dr. med.
Martin Hatzinger besprechen wir die Bedeutung von Schlafstörungen,
die Einflussfaktoren auf unseren Schlaf, die Diagnostik und die
verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Schlafstörungen. Um
unser Verständnis für die pharmakologischen Behandlungsansätze zu
vertiefen, sprechen wir darüber, was Schlaf genau ist und über die
zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen von Schlaf.
Literatur: • Pollmächler T. The past and the future of psychiatric
sleep research. Clin Transl Neurosci. 2023, 7, 37.
https://doi.org/10.3390/ctn7040037 • Mikoteit T et al. Schweizer
Psychiatrische Schlafmedizin. Behandlungsempfehlungen Insomnie der
Gruppe «Schlaf & Psychiatrie» der SGSSC. Swiss Medical Forum.
2023;23 (50):1500-1505. • Riemann D, Espie CA, Altena E, et al. The
European Insomnia Guideline: An update on the diagnosis and
treatment of insomnia 2023. J Sleep Res. 2023. In press. doi:
https://doi.org/10.1111/jsr.14035 • Baglioni C, Battagliese G,
Feige B, et al. Insomnia as a predictor of depression: a
meta-analytic evaluation of longitudinal epidemiological studies. J
Affect Disord. 2011;135(1-3):10–19. • Pollmächer T, Wetter TC,
Bassetti CLA, et al. Handbuch Schlafmedizin; Pathophysiologie der
Insomnien. 1st ed. Urban & Fischer/Elsevier; 2020. S 107–112. •
Riemann D, Nissen C, Palagini L, et al. The neurobiology,
investigation, and treatment of chronic insomnia. Lancet Neurol.
2015;14(5):547–58. • Poe GR. Sleep Is for Forgetting. J Neurosci.
2017;37(3):464–73. • Walker MP, van der Helm E. Overnight therapy?
The role of sleep in emotional brain processing. Psychol Bull.
2009;135(5):731–48. • Van Someren EJW. Brain mechanisms of
insomnia: new perspectives on causes and consequences. Physiol Rev.
2021;101(3):995–1046. • Chaudhary NS, Grandner MA, Jackson NJ, et
al. Caffeine consumption, insomnia, and sleep duration: Results
from a nationally representative sample. Nutrition.
2016;32(11-12):1193–9. • Hertenstein E, Trinca E, Wunderlin M, et
al. Cognitive behavioral therapy for insomnia in patients with
mental disorders and comorbid insomnia: A systematic review and
meta-analysis. Sleep Med Rev. 2022;62:101597. • Karsten J, Hagenauw
LA, Kamphuis J, et al. Low doses of mirtazapine or quetiapine for
transient insomnia: A randomised, double-blind, cross-over,
placebo-controlled trial. J Psychopharmacol. 2017;31(3):327–37.
Psychiatrie und Psychotherapie Konzeption: Rosilla Bachmann Heinzer
& Dominic Dillier Redaktion: Rosilla Bachmann Heinzer
Produktion: Dominic Dillier @ Büro GDL Bild: Stephan Lütolf,
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27.05.2025
1 Stunde 2 Minuten
In dieser Folge spreche ich mit Dr. med. Thomas Koch über die
Objektbeziehungstheorie, eine Entwicklung innerhalb der
Psychoanalyse, die das Konzept der Beziehungen als ein Schlüssel
zur Psyche sowie die Relevanz der therapeutischen Beziehung für
alle Therapieausrichtungen geprägt hat. Was verbirgt sich hinter
dem Begriff „Objekt“? Wie prägen unsere frühkindlichen Beziehungen
zu Bezugspersonen und unsere ersten Bindungserfahrungen unsere
spätere emotionale Welt – und warum ist das auch heute noch
relevant in all unseren Beziehungen und sowie schlussendlich auch
in der therapeutischen Beziehung? Wie beeinflussen innere Objekte
unser Erleben und unsere Beziehungen? Kurz haben wir auch
diskutiert, ob ein KI-Chatbot als Therapeutenersatz unbewusste und
frühkindlichen Gefühle wie Scham, Hoffnung und Trauer wahrnehmen
und nachempfinden kann, ohne selbst das neuronale Netzwerk der
eigenen Bindungs- und Beziehungserfahrungen für sich aufgebaut zu
haben. Literatur: • Donald W. Winnicott: Vom Spiel zur Kreativität
(Playing and Reality) • Otto Kernberg: Borderline-Störungen und
pathologischer Narzissmus • Melanie Klein: Love, Guilt and
Reparation & other Works Psychiatrie und Psychotherapie
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29.04.2025
1 Stunde 3 Minuten
In dieser Folge mit Prof. Dr. med. Annette Brühl besprechen wir die
Therapieansätze und Behandlungsschritte von schwer behandelbaren
Depressionen (difficult to treat depression DTD). Gemäss einer
Kohortenstudie von 2017 kann eine Depression nicht mehr
mehrheitlich als eine isolierte und episodische Erkrankung
betrachtet werden, oft zeigt sich bei einem längeren
Beobachtungszeitraum und dimensionaler Betrachtungsweise eine
Chronifizierung oder unvollständige Erholung mit Residualsymptomen.
Wie erfassen wir diagnostisch eine schwer behandelbare Depression
und anhand welcher Behandlungsalgorithmen planen wir die Therapie?
Wie besprechen wir nichtmedikamentöse und auch interventionelle
Therapieansätze und deren Vor -und Nachteile mit den Patientinnen
und Patienten? Welchen Einfluss haben Comorbiditäten wie
Angststörungen oder Abhängigkeitserkrankungen auf den
Therapieerfolg? Besprochene Literatur: • Reconsidering the
prognosis of major depressive disorder across diagnostic
boundaries: full recovery is the exception rather than the rule.
Verduijn et al. BMC Medicine (2017), 15:215. doi:
10.1186/s12916-017-0972-8. • A personal account of depressive
illness and its antidepressant treatment. David S. Baldwin.
International Clinical Psychopharmacology (2019), 0268-1315,
invited paper. • Toward an evidence-based, operational definition
of treatment-resistant depression: When enough is enough. Conway et
al. (2017). Jan 1;74 (1):9-10. doi:
10.1001/jamapsychiatry.2016.2586. • Treatment outcomes for
depression: challenges and opportunites. Cuijpers et al. Lancet
Psychiatry (2020) Nov ; 7(11):925-927. doi :
10.1016/S2215-0366(20)30036-5. • Defining treatment-resistant
depression. Gaynes et al. Depress Anxiety (2020),
Feb;37(2):134-145. doi: 10.1002/da.22968. • Identifying
difficult-to-treat depression : differential diagnosis, subtypes
and comorbidities. Bradley N. Gaynes. Journal of Clinical
Psychiatrie (2009) : 70 Suppl.6 :10.doi :10.4088/JCP.8133su1c.02.
Psychiatrie und Psychotherapie Konzeption: Rosilla Bachmann Heinzer
& Dominic Dillier Redaktion: Rosilla Bachmann Heinzer
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25.03.2025
54 Minuten
In dieser Folge mit Dr. med. Heiner Lachenmeier besprechen wir die
Diagnose ADHS/ADS im Erwachsenenalter. ADHS ist eine häufige
psychische Erkrankung, die bei Erwachsenen oft übersehen und
dadurch nicht diagnostiziert und behandelt wird. Gleichzeitig haben
in den letzten Jahren zunehmend mehr Menschen eine ADHS-Abklärung
in Anspruch genommen, seit 2021 zeigt sich bei den
RItalinverschreibungen eine jährliche Zunahme um 10%. Wie bei alle
anderen psychiatrischen Erkrankungen ist auch die AHDS/ADS-Diagnose
eine klinische Diagnose. Wie gehen wir vor in der Diagnostik von
ADHS/ADS im Erwachsenenalter? Auf was müssen wir bei der
Exploration achten? Und was ist ADHS/ADS überhaupt? Im Gespräch
gehen wir diesen Fragen zu Diagnose, Diagnostik und Funktionsweise
von ADHS/ADS auf den Grund. Besprochene Literatur: • «Mit ADHS
erfolgreich im Beruf» Heiner Lachenmeier, Springer-Verlag GmbH
Deutschlang, ein Teil von Springer Nature 2021, 2024. ISBN
978-3-662-62240-2 • DSM-V: • ICD-10: Psychiatrie und Psychotherapie
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Über diesen Podcast
Im Podcast Psychiatrie & Psychotherapie sind Kolleginnen und
Kollegen im Gespräch zu Gast, die sich intensiv mit Themen aus
unserem Fach auseinandersetzen. Psychiaterinnen und Psychiater in
der Schweiz sind Fachärztinnen und Fachärzte für Psychiatrie und
Psychotherapie, deshalb ganz pragmatisch der Name des Podcasts
gleich wie unser Fach. Unser Fach wird oft als die «sprechende
Medizin“ bezeichnet, das Gespräch ist Teil der Diagnostik sowie der
Therapie. Das Fragen im Gespräch ist entscheidend, um die
Lebensgeschichte und den Kontext der Menschen, die zu uns kommen,
zu verstehen. Aber auch für unsere Diagnostik sind neben dem
Sprechen vor allem das Beobachten, das Fragen und nicht zuletzt das
Zuhören von großer Bedeutung. Man könnte auch von der „hörenden
Medizin“ sprechen. Ein Podcast erreicht uns ebenfalls über diesen
auditiven Kanal – unser Hören. Emotionen, Kognition, Wahrnehmung
und Gedächtnis sind Prozesse und Bereiche unseres faszinierenden
Faches, die von biografischen Erfahrungen, über neurobiologische
Veränderungen, über zwischenmenschliche Interaktionen bis hin zu
gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst und geprägt werden. In
unserem klinischen Alltag tauchen in dieser Komplexität immer
wieder Fragen auf. Es sind Fragen zu Diagnosen und Diagnostik, zu
Psychotherapie, zur Medikation, zu interventionellen
Behandlungsansätzen, zu Schnittstellen unseres Faches mit der
Somatik und zu gesellschaftlichen Entwicklungen, die Einfluss auf
die Psyche haben. Diesen Fragen wollen wir uns hier in diesem
Podcast widmen. Warum dieser Podcast? Seit vielen Jahren höre ich
gerne und regelmässig Podcasts, ich schätze diese Form von
Informationsgewinn durch Zuhören bei einem Gespräch und in der
Auseinandersetzung zu komplexen Themen. Deshalb war es mir ein
Anliegen, auch für unser Fach einen Podcast zu produzieren.
Psychiatrie und Psychotherapie Konzeption: Rosilla Bachmann Heinzer
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