Krisen überall

Krisen überall

22. August 1925
8 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 3 Monaten
Der Eindruck einer multiplen Krisenhaftigkeit ist äußerst prägend
für unsere Gegenwart, aber er ist welthistorisch natürlich
keinesfalls präzedenzlos. Trotz einer gewissen politischen
Stabilisierung nach der Hyperinflation von 1923 und dem Ende der
französisch-belgischen Ruhr-Besetzung blieb auch vor einhundert
Jahren das Gefühl, in unruhigen Zeiten zu leben, weitverbreitet.
Der sächsische DDP-Reichstagsabgeordnete Wilhelm Külz nimmt in
seinem Statement im Hamburger Anzeiger vom 22. August 1925
verschiedene sich überkreuzende, einander verstärkende
Schwierigkeiten der deutschen Ökonomie in den Blick. Er warnt
zugleich aber auch davor, vor lauter Krisendiagnosen die positiven
Anzeichen im Wirtschaftsleben zu übersehen. Wilhelm Külz war neben
seiner Parlamentariertätigkeit ab 1931 Oberbürgermeister von
Dresden. Nachdem er sich 1933 weigerte, die Hakenkreuzfahne auf dem
Rathaus zu hissen, wurde er von den Nazis seines Amtes enthoben und
arbeitete in den Folgejahren als Anwalt. 1945 kehrte er in die
Politik zurück und wurde in der Sowjetischen Besatzungszone
Vorsitzender der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands. Er
starb 1948 in Berlin. Es liest Frank Riede.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15