Promille, Punkte, MPU: Was tun nach Verkehrsverstößen unter Alkoholeinfluss?

Promille, Punkte, MPU: Was tun nach Verkehrsverstößen unter Alkoholeinfluss?

Fachanwalt Philipp Burchert klärt über die Folgen von Alkohol- oder Drogenverstößen im Straßenverkehr auf - und gibt Tipps, wie sich Ärger vermeiden lässt.
43 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 3 Monaten
Das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen dürfte
weitgehend von den meisten Menschen als eher schlechte Idee
empfunden werden. Trotzdem, so beschreibt es auch Philipp Burchert
in dieser Folge "Recht in Sachsen", sind Promille-Verstöße keine
Seltenheit. Burchert ist Fachanwalt für Verkehrsrecht bei der
Kanzlei KUCKLICK Dresdner Fachanwälte. Im Podcast erklärt er,
welche Promillegrenzen es in Deutschland gibt, worin sich die
juristischen Begriffe relative und absolute Fahruntüchtigkeit
unterscheiden, worauf es im Zuge einer MPU ankommt, wie sich die
Rechtssprechung durch die Teillegalisierung von Cannabis geändert
hat - und welche rechtlichen Irrtümer es rund um Alkohol- und
Drogenverstöße im Straßenverkehr gibt. Eins stellt der Anwalt
unmissverständlich klar: Wer vor dem Fahren nichts trinkt, ist auf
der sicheren Seite. Und wer es doch tut, kann überdies noch eine
Menge falsch machen. Das fange beispielsweise schon bei der
Situation des Feststellens einer sogenannten Trunkenheitsfahrt an.
"Viele wissen nicht, dass das Pusten im Rahmen einer polizeilichen
Kontrolle immer freiwillig ist", erklärt Burchert. Man müsse dabei
nicht mitwirken. Denn: "Im Zweifel liefert man durch das Pusten und
den dann festgestellten Atemalkoholwert überhaupt erst den Anlass,
dass danach eine Blutentnahme erfolgt." Die Blutprobe bzw. der
dabei festgestellte Wert ist in der rechtlichen Bewertung eines
Verstoßes ausschlaggebend. Für Fahranfänger und Personen unter 21
Jahre gilt ohnehin 0,0 Promille, als Faustregel kann man sich aber
merken: Ab 0,3 Promille kann es für jeden kritisch werden. Nämlich
dann, so erklärt es Burchert, wenn Ausfallerscheinungen dazukommen
oder eine Gefährdung des Straßenverkehrs. Schließlich benennt der
Verkehrsrechtler die wichtigsten Grenzwerte und erläutert die
Folgen. Diese können zum Teil weitreichend sein, sie variieren je
nach Schwere des Verstoßes und hängen in der Regel von der Frage
ab, ob man sich noch im Rahmen einer Ordnungswidrigkeit bewegt oder
schon ein Straftatbestand erfüllt wird. Nicht selten kommt es zu
hohen Geldstrafen, Fahrverbot oder Führerscheinentzug und Vorgaben
wie etwa dem Ablegen von Abstinenznachweisen oder dem erfolgreichen
Absolvieren einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU).
Wie man sich am besten verhält, wenn so etwas droht, dazu gibt
Philipp Burchart ausführlich Rat. Außerdem erklärt der Anwalt,
warum Alkoholfahrten mit einem E-Scooter anders behandelt werden
als mit einem Fahrrad.

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