Hörempfehlung: "In Messie-Wohnungen leben manchmal auch Professoren"

Hörempfehlung: "In Messie-Wohnungen leben manchmal auch Professoren"

Das Was jetzt?-Spezial ist für drei Wochen in der Sommerpause. In der Zwischenzeit empfehlen die Was jetzt?-Hosts hier ihre Lieblingspodcastfolgen aus dem ZEIT-Kosmos. Heute: Constanze Kainz mit "Frisch an die Arbeit"
45 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
Das Was jetzt?-Spezial ist für drei Wochen in der Sommerpause. In
der Zwischenzeit empfehlen die Was jetzt?-Hosts hier ihre
Lieblingspodcastfolgen aus dem ZEIT-Kosmos. Heute: Constanze Kainz
mit "Frisch an die Arbeit". "Es ist die breite Gesellschaft, die in
den Wohnungen lebt, zu denen ich gerufen werde", sagt der
Entrümpler Stefan Eichhorn im Podcast Frisch an die Arbeit. "Es gab
auch eine Professorin, die auf dem Balkon geschlafen hat, weil sie
keinen Platz mehr in ihren Zimmern hatte."  Eichhorn, 41, ist
gelernter Hotelfachmann und arbeitete lange in der Gastronomie,
bevor er sich als Entrümpler in Jena selbstständig machte. Die
meisten Aufträge bekommt er über Mundpropaganda, oft über die
Verwandten von Verstorbenen oder Erkrankten, die in ein Pflegeheim
umziehen müssen. Häufig kontaktieren ihn auch die gesetzlichen
Vertreter von Menschen, die unter dem Messie-Syndrom leiden und
ihre Wohnung kaum mehr bewohnen können, auf Müllbergen schlafen
oder Tüten mit Abfall sammeln.  "Manche Menschen sammeln
verdorbene Lebensmittel oder ihre Körperausscheidungen", berichtet
Eichhorn. "Andere haben vielleicht ein Leck in der Badewanne oder
am Wasserhahn, wollen aber niemanden reinlassen, der das reparieren
kann." Irgendwann würden sich durch die Feuchtigkeit in diesen
Räumen Ungeziefer und Krankheitserreger bilden. Diese könnten den
Bewohnern in umliegenden Wohnungen schaden.   Damit
Eichhorn eine Wohnung in wenigen Tagen entrümpeln kann, sortiert er
alles in verschiedene Kisten. Ein Teil kommt auf einen
Wertstoffhof, vieles verschenkt er. Manchmal behält er Dinge für
sich selbst oder seine Familie. "Aber meistens sind die Sachen, die
gut erhalten oder schnell verkäuflich sind, schon raus, wenn wir
kommen." Im Podcast erzählt er, welche Entrümplungen ihn besonders
traurig gemacht haben – und warum er seinen Job so sehr lieb, dass
er am liebsten um fünf Uhr morgens damit anfängt.  
"Frisch an die Arbeit" wird jeden zweiten Dienstag veröffentlicht.
Alle Folgen finden Sie hier. Es moderieren im Wechsel Daniel Erk,
Hannah Scherkamp und Elise Landschek. Das Team erreichen Sie unter
frischandiearbeit@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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