Veränderung, das freimaurerische Paradoxon

Veränderung, das freimaurerische Paradoxon

22 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Monaten
Wechsel, Umwandlung, Neugestaltung - Berichtigung, Innovation und
Übergang sind nur einige Worte, mit denen der Begriff Veränderung
umschrieben werden kann. Veränderung erscheint erst einmal neutral,
die Synonyme zeigen aber, dass im Aussprechen oder Hören bereits
ein hohes Potential für mögliche Bewertungen liegt. So
facettenreich der Begriff auch sein mag, er begegnet uns immer
wieder in der Freimaurerei. Sei es ursprünglich in der maurerischen
Tradition, wo der Steinmetz mit seinen Werkzeugen den Stein so
bearbeitet, verändert, dass er einen Platz im Kathedralenbau finden
kann oder heute, im übertragenen Sinne, dass wir mit unseren
Werkzeugen des Verstandes ein Thema so bearbeiten, dass darauf
Zukunft gebaut werden kann. Was heißt das konkret? Freimaurerin
sein bedeutet, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein, nicht auf
Altem unreflektiert zu beharren und Innovation, Veränderung nicht
nur zuzulassen, sondern zu begrüßen. In dem freimaurerischen
Erkenne dich selbst ist der nächste Schritt hin zum Gewünschten ja
bereits angelegt, denn das Erkennen des Ist-Zustands ist kein
Selbstzweck, sondern der Startpunkt der gewünschten Veränderung zu
dem, was wir selbst als richtig und wichtig erkannt haben. Dieser
Wunsch nach Veränderung wird in dem Ausspruch Werde die, die du
bist deutlich auf den Punkt gebracht. Freimaurerisch Denken endet
aber nicht bei der eigenen Veränderung, sondern nimmt auch die
Veränderung der Gesellschaft hin zu einem friedlichen,
demokratischen, gleichberechtigten Miteinander in den Blick und
entwickelt Strategien, wie Geschwisterlichkeit als Leitmotiv
unseres Handelns umgesetzt werden kann. Die Entwicklung einer
schöpferischen Haltung, mit der die Gestaltung des eigenen Umfeldes
möglich wird, ist in der Loge Auftrag und Herausforderung zugleich.

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