Georg Baselitz: Grosse Kunst an feinen Fäden
"Die Geschichte vom Soldaten" im Salzburger Marionettentheater
6 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Wenn große Künstler zusammengeführt werden, entsteht Einzigartiges.
So geschehen bei den Salzburger Festspielen 2025. Intendant Markus
Hinterhäuser und Konzertchef Florian Wiegand ist es in
Zusammenarbeit mit der Galerie Ropac gelungen, Georg Baselitz für
die Oper „Die Geschichte vom Soldaten“ von Igor Strawinsky zu
gewinnen. Er, einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, hat
die Marionetten entworfen und das Bühnenbild gestaltet. Leonard
Winkler, der Bildhauer und Figurenbauer des Salzburger
Marionettentheaters, hat die Bündel aus weißen Holzstäben mit
riesigen Schuhen sowie markanten und farbigen Köpfen angefertigt.
Regie führt Matthias Bundschuh, der hin und wieder poetische
Schattenspiele zeigt oder eine Stichflamme, manchmal führt er auch
die Puppenspieler sichtbar auf die Bühne. Ein weißes Bettlaken mit
schwarzen Pinselzeichnungen reicht für das Bühnenbild. „Die
Geschichte vom Soldaten“ von Igor Strawinsky gilt als Schlüsselwerk
der musikalischen Moderne; 1918 in Lausanne uraufgeführt, ist es
getränkt von den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges. Die 16 Szenen
bestehen aus vielen Tänzen, dissonant angeschrägten
Streicherklängen, Schlagzeugattacken, luftigem oder grellem Blech.
Es ist ein großes Hörvergnügen, diese tolle, charmant-widerborstige
Partitur von einem Ensemble zu hören, das Isabelle Faust anführt.
Sie ist eine der größten Geigensolistinnen der Gegenwart. Genial
fügt sich Dominique Horwitz, der Rezitator, in die Inszenierung
ein. Er säuselt als Teufel in Gestalt einer alten Frau, er brummt
und schreit, skandiert wie ein Bänkelsänger auf dem Jahrmarkt,
immer synchron mit Strawinskys scharfen Rhythmen. Man folgt ihm
auch begeistert, wenn er einmal dem Publikum zugewandt und ein
andermal den Rücken zukehrend zur Bühne spricht. 80 Minuten großes
Opernvergnügen im kleinen Marionettentheater an der Salzach. Keine
plumpe Annäherung an die Gegenwart erregt die Gemüter, nur ein
Stahlhelm verweist auf der Bühne auf die Gegenwart der Kriege und
die Verführbarkeit des Menschen durch den Teufel, der Geld und
Macht verspricht. Die Originalpuppen, die Georg Baselitz für diese
Produktion geschaffen hat, zeigen die Salzburger Festspiele in
Kooperation mit der Galerie Ropac im Foyer des Festspielhauses.
Ebenso die Entwurfsskizzen und die Skulptur Pace Piece (2003/04) .
Außerdem soll die Inszenierung auf Tournee gehen und im Repertoire
des Marionettentheaters aufgenommen werden. Somit schließt sich der
Kreis zu den Wanderbühnen der Nachkriegszeit, in der die Oper von
Igor Strawinsky geschrieben wurde. Weiterführende Links:
#https://salzburgerfestspiele.at #https://ropac.net
#https://wissensart.at Bernhard Müller
So geschehen bei den Salzburger Festspielen 2025. Intendant Markus
Hinterhäuser und Konzertchef Florian Wiegand ist es in
Zusammenarbeit mit der Galerie Ropac gelungen, Georg Baselitz für
die Oper „Die Geschichte vom Soldaten“ von Igor Strawinsky zu
gewinnen. Er, einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart, hat
die Marionetten entworfen und das Bühnenbild gestaltet. Leonard
Winkler, der Bildhauer und Figurenbauer des Salzburger
Marionettentheaters, hat die Bündel aus weißen Holzstäben mit
riesigen Schuhen sowie markanten und farbigen Köpfen angefertigt.
Regie führt Matthias Bundschuh, der hin und wieder poetische
Schattenspiele zeigt oder eine Stichflamme, manchmal führt er auch
die Puppenspieler sichtbar auf die Bühne. Ein weißes Bettlaken mit
schwarzen Pinselzeichnungen reicht für das Bühnenbild. „Die
Geschichte vom Soldaten“ von Igor Strawinsky gilt als Schlüsselwerk
der musikalischen Moderne; 1918 in Lausanne uraufgeführt, ist es
getränkt von den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges. Die 16 Szenen
bestehen aus vielen Tänzen, dissonant angeschrägten
Streicherklängen, Schlagzeugattacken, luftigem oder grellem Blech.
Es ist ein großes Hörvergnügen, diese tolle, charmant-widerborstige
Partitur von einem Ensemble zu hören, das Isabelle Faust anführt.
Sie ist eine der größten Geigensolistinnen der Gegenwart. Genial
fügt sich Dominique Horwitz, der Rezitator, in die Inszenierung
ein. Er säuselt als Teufel in Gestalt einer alten Frau, er brummt
und schreit, skandiert wie ein Bänkelsänger auf dem Jahrmarkt,
immer synchron mit Strawinskys scharfen Rhythmen. Man folgt ihm
auch begeistert, wenn er einmal dem Publikum zugewandt und ein
andermal den Rücken zukehrend zur Bühne spricht. 80 Minuten großes
Opernvergnügen im kleinen Marionettentheater an der Salzach. Keine
plumpe Annäherung an die Gegenwart erregt die Gemüter, nur ein
Stahlhelm verweist auf der Bühne auf die Gegenwart der Kriege und
die Verführbarkeit des Menschen durch den Teufel, der Geld und
Macht verspricht. Die Originalpuppen, die Georg Baselitz für diese
Produktion geschaffen hat, zeigen die Salzburger Festspiele in
Kooperation mit der Galerie Ropac im Foyer des Festspielhauses.
Ebenso die Entwurfsskizzen und die Skulptur Pace Piece (2003/04) .
Außerdem soll die Inszenierung auf Tournee gehen und im Repertoire
des Marionettentheaters aufgenommen werden. Somit schließt sich der
Kreis zu den Wanderbühnen der Nachkriegszeit, in der die Oper von
Igor Strawinsky geschrieben wurde. Weiterführende Links:
#https://salzburgerfestspiele.at #https://ropac.net
#https://wissensart.at Bernhard Müller
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