#79: Sanierungsfall Sozialversicherungen? Reformansätze für Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Die umlagefinanzierten Systeme der Sozialen Sicherung – GRV, GKV
und SPV – sind fiskalisch nicht nachhaltig. In allen steigen die
finanziellen Defizite. Die Politik versucht, mit staatlichen
Zuschüssen die Löcher zu stopfen, künftig wohl auch mit Mitteln
aus dem Sondervermögen Infrastruktur. Schon heute werden große
Teile der Steuereinnahmen des Bundes für die Sozialversicherungen
eingesetzt. Ohne wirkliche Reformen wird sich die fiskalische
Lage von GRV, GKV und SPV weiter zuspitzen. Die Politik tut noch
immer so, als wäre mit den Systemen der Sozialen Sicherung alles
in Ordnung. Sie verweigert sich der Realität und verstärkt, wie
in der GRV die Krise noch (Nachhaltigkeitsfaktor, Mütterrente,
Rente mit 63). Diese Strategie der Camouflage ist ökonomisch und
politisch nicht nachhaltig. Künftige Generationen sind die
Dummen. Eine solche Politik lässt sich nicht durchhalten.
Grundlegende Reformen der Systeme der Sozialen Sicherung lassen
sich nicht weiter auf die lange Bank schieben. Sie sind
notwendig, jetzt.
Prof. Dr. Norbert Berthold (JMU) im Gespräch mit Prof. Dr. Bernd
Raffelhüschen (ALU).
Inhalt:
1. Wie fiskalisch nachhaltig sind
die umlagefinanzierten Systeme der Sozialen Sicherung (GRV, GKV,
SPV)?
2. Gibt es ein gemeinsames Muster
der Ursachen finanzieller Defizite in Systemen der Sozialen
Sicherung? (Demographie, „moral hazard“, Umverteilung)
3. Wo besteht Reformbedarf in der
GRV? Was sind die Ursachen? Welche konkreten Reformansätze sind
sinnvoll?
4. Gibt es Reformbedarf in der GKV?
Was führt zu den finanziellen Ungleichgewichten? Wo sollte mit
Reformen angesetzt werden?
5. Wie reformbedürftig ist die SPV?
Unterscheiden sich die Ursachen von denen in der GRV und der GKV?
Wo könnte reformiert werden?
6. Warum herrscht Reformstillstand?
Warum schweigt der Koalitionsvertrag zu notwendigen Reformen? Wie
wird es weitergehen?
Teilnehmer:
Bernd Raffelhüschen ist Professor für
Finanzwissenschaft und Direktor des Forschungszentrums
Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
und war Professor an der Universität Bergen, Norwegen
(1994-2019).
Norbert Berthold ist Professor (em.) für
Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsordnung und
Sozialpolitik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er
war an den Universitäten Freiburg, Basel, Münster, Hamburg,
Konstanz, Düsseldorf und Würzburg tätig. Norbert Berthold
ist Initiator und Betreiber des Ökonomen-Blogs „Wirtschaftliche
Freiheit“ und Namensgeber und Initiator dieses Podcasts.
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